Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035019 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5790 am: 30.11.2023 13:32 »
    Zitat
    In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

    Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

    Also bei uns kommt dann immer:


    dann muss die Stunde ja vertreten werden
    dann fällt die Stunde ja aus
    wer passt denn dann auf die Schüler auf
    die Eltern müßen doch arbeiten
    ich brauche noch Noten
    also jetzt die Stunde brauche ich wirklich, weil ich hab die ja jetzt schon drei Wochen nicht mehr gehabt
    das ist heute mein freier Tag
    ich hab nur zwei Stunden heute
    das Elterngespräch kann ich jetzt nicht mehr absagen
    wir haben noch Konferenz
    [/list]

    Und genau das wissen die AGs und lehnen sich locker zurück. Womit sollen die Gewerkschaften drohen? Das fast alle arbeiten gehen ??

    Solche Aussagen bei den hier viel gelobten IGM + gdl nicht im Traum vorstellbar- da gäb´s auch Ärger mit den Kollegen.

    Tja- und weil das so ist, sind die Abschlüssse auch so mies. Na ja- ca. 75% des Ergbnisses des TVÖD sind ja auch was- für die Nichtorgansierten sowieo .Und die nächste Tarifrunde kommt bestimmt und es wird alles besser ?

    Johann

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5791 am: 30.11.2023 16:18 »
    Teilweise (! teilweise !) kann ich das schon nachvollziehen. Es ist halt nicht so wie sagen wir mal bei der Bahn, wenn durch den Streik x% Züge nicht fahren an dem Tag, aber am nächsten Tag dann wieder einigermaßen Normalbetrieb ist (sofern die Bahn noch Normalbetrieb hat, aber anderes Thema). Stattdessen muss man selbst schauen, wie man dann mit noch X Stunden weniger durch den Stoff kommt, die fehlenden Noten noch einsammelt, etc. Man macht den Stress nicht dem AG, sondern sich selbst.

    Die AGs wissen das natürlich. Und solange streikende Arbeitnehmer die Streiklast hinterher selber wieder auffangen (meinen zu müssen), oder deswegen gar nicht erst streiken, umso besser für den AG.

    Naja, als Lehrkraft planst du dir ja auch ein, dass du für Thema soundso so viele Unterrichtsstunden benötigst, für Thema soundso² so viele² Unterrichtsstunden benötigst usw.
    Wenn du dann halt mal z.B. immer Dienstags in den Mathestunden der 7b streikst und sie deswegen keine Substitution lernen können und am Ende deshalb durchfallen, bist ja nicht du schuld, sondern dein Arbeitgeber.

    Ich weiß berufsbedingt recht gut, welche Daten und Statistiken die Kultusministerien so erfragen. Und wie überall im öD wird da nur dann reagiert und gegengesteuert, wenn etwas gehörig gegen die Wand fährt.

    Es würde definitiv auffallen, wenn plötzlich ganze Klassen in mehreren Fächern durchfallen oder zumindest erheblich schlechtere Noten haben als in den Jahren zuvor. Insbesondere wenn das nicht nur an einer Schule, sondern Landes- bzw. Bundesweit passiert. Da gibt es Mitarbeiter, die dann eine Art Gutachten erzeugen, aus dem die Gründe dafür hervorgehen und am Ende der Landesverwaltung Rede und Antwort stehen müssen, wenns dahingehend Fragen gibt. Und die wird es geben.

    Und wenn die Antwort ist, weil die Lehrkräfte gestreikt haben wird die Landesregierung von sich aus bei den nächsten Tarifverhandlungen eventuell von sich aus darauf hinwirken, in diesem besonderen Bereich Maßnahmen zu ergreifen, die die Streikwahrscheinlichkeit minimieren. Im Bildungsbereich beispielsweise durch noch mehr Verbeamtung.

    Klar, die Leidtragenden sind am Ende die Schüler. Aber ohne Opfer erzeugst du halt keinen Druck.

    Anadur

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5792 am: 30.11.2023 16:31 »

    Sagt wer? Gibt es dazu Quellen? Finde ich absolut nicht in Ordnung, wie hier über Frauen geschrieben und teilweise hergezogen wird! Achtung, das ist jetzt nicht explizit auf dieses Posting bezogen!
    Das spielt genau in der Liga wie damals unsere Professoren: Frauen gehörten nicht in ein Ingenieursstudium!  >:(

    Würden die Männer ihre Frauen mal unterstützen und einmal weniger zu ihren Stammtischen gehen, könnten sie ja auch mal die Kinder übernehmen und ihre Frauen streiken lassen.
    Ist mit Absicht genauso polemisch formuliert wie die Aussgage über Frauen... vielleicht begreift es ja jeMANNd

    Also da musst du dir wirklich nicht auf die Füße getreten fühlen. Das ist nun mal der Stand der Dinge.
    Eine ganz gute Zusammenfassung findest du hier:

    Zitat
    Wie etwa Linda Babcock und Sara Laschever in einer 2009 erschienenen Studie zeigen, verhandeln Frauen weniger häufig um Gehaltserhöhungen. Dies könnte auch eine Folge von Unterschieden in den Persönlichkeitseigenschaften sein.

    Gerade weil Frauen im Durchschnitt konfliktscheuer sind, könnten sich beispielsweise Männer in Gehaltsverhandlungen eher durchsetzen und deshalb trotz gleicher Produktivität mehr verdienen. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Gewissenhaftigkeit könnten sich auch auf die Produktivität auswirken. Wenn sich dieses Merkmal zwischen Männern und Frauen unterscheidet, könnte es zur Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beitragen.
    ...

    Deskriptive Auswertungen dieser Daten zeigen, dass sich erwerbstätige Männer und Frauen bei fast allen Maßen unterscheiden (siehe Abbildung 1). Demnach sind Männer im Durchschnitt deutlich risikobereiter als Frauen. Zugleich weisen Männer geringere Werte bei Verträglichkeit und Neurotizismus auf. Letzteres bedeutet, dass sie sich weniger Sorgen machen und weniger schnell nervös werden.

    ...

    Betrachtet man die Ergebnisse der Studie genauer, so zeigt sich, dass vor allem Geschlechterunterschiede bei Verträglichkeit und Kontrollüberzeugung die Ergebnisse beeinflussen. So ist denkbar, dass „verträglichere“ Personen bei Gehaltsverhandlungen defensiver auftreten. Ebenso könnte eine hohe externale Kontrollüberzeugung darauf hindeuten, dass man seltener Gehaltsverhandlungen anstrebt, weil man sich davon ohnehin nur wenig verspricht.

    https://www.iab-forum.de/persoenlichkeitsmerkmale-tragen-insbesondere-bei-hohen-einkommen-zur-lohnluecke-zwischen-den-geschlechtern-bei/


    Es geht hier natürlich nicht um den Einzelfall, sondern eben um den großen Durchschnitt und da sind Frauen halt Frauen. Man kann das den Geschlechtern nicht vorwerfen, dass sie andere Merkmale und eben Prioritäten haben. Wenn dann muss man eher mal fragen, warum das Gewerkschaften, die absolut Frauendominiert sind wie die GEW oder Verdi nicht kapieren und ihren Arbeitskampf nicht entsprechend ausrichten und aufbauen.

    Tariflas

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5793 am: 30.11.2023 16:54 »

    Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.



    Amen, genau mein Reden.

    Der ÖD ist echt ein Witz gehaltstechmisch.

    Rowhin

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5794 am: 30.11.2023 17:47 »
    Teilweise (! teilweise !) kann ich das schon nachvollziehen. Es ist halt nicht so wie sagen wir mal bei der Bahn, wenn durch den Streik x% Züge nicht fahren an dem Tag, aber am nächsten Tag dann wieder einigermaßen Normalbetrieb ist (sofern die Bahn noch Normalbetrieb hat, aber anderes Thema). Stattdessen muss man selbst schauen, wie man dann mit noch X Stunden weniger durch den Stoff kommt, die fehlenden Noten noch einsammelt, etc. Man macht den Stress nicht dem AG, sondern sich selbst.

    Die AGs wissen das natürlich. Und solange streikende Arbeitnehmer die Streiklast hinterher selber wieder auffangen (meinen zu müssen), oder deswegen gar nicht erst streiken, umso besser für den AG.

    Naja, als Lehrkraft planst du dir ja auch ein, dass du für Thema soundso so viele Unterrichtsstunden benötigst, für Thema soundso² so viele² Unterrichtsstunden benötigst usw.
    Wenn du dann halt mal z.B. immer Dienstags in den Mathestunden der 7b streikst und sie deswegen keine Substitution lernen können und am Ende deshalb durchfallen, bist ja nicht du schuld, sondern dein Arbeitgeber.

    Ich weiß berufsbedingt recht gut, welche Daten und Statistiken die Kultusministerien so erfragen. Und wie überall im öD wird da nur dann reagiert und gegengesteuert, wenn etwas gehörig gegen die Wand fährt.

    Es würde definitiv auffallen, wenn plötzlich ganze Klassen in mehreren Fächern durchfallen oder zumindest erheblich schlechtere Noten haben als in den Jahren zuvor. Insbesondere wenn das nicht nur an einer Schule, sondern Landes- bzw. Bundesweit passiert. Da gibt es Mitarbeiter, die dann eine Art Gutachten erzeugen, aus dem die Gründe dafür hervorgehen und am Ende der Landesverwaltung Rede und Antwort stehen müssen, wenns dahingehend Fragen gibt. Und die wird es geben.

    Und wenn die Antwort ist, weil die Lehrkräfte gestreikt haben wird die Landesregierung von sich aus bei den nächsten Tarifverhandlungen eventuell von sich aus darauf hinwirken, in diesem besonderen Bereich Maßnahmen zu ergreifen, die die Streikwahrscheinlichkeit minimieren. Im Bildungsbereich beispielsweise durch noch mehr Verbeamtung.

    Klar, die Leidtragenden sind am Ende die Schüler. Aber ohne Opfer erzeugst du halt keinen Druck.

    Klar, da gebe ich dir inhaltlich überall recht. Natürlich liegt die Schuld bei den AGs.

    Allerdings, selbst aus einer Familie mit einer hohen Anzahl an Lehrer:innen in den verschiedensten Schulformen kommend, würde ich wagen zu behaupten, dass viele potenziell Streikende in diesen Feld sich doch schwertun, das für sich auch so zu sehen. Und nicht zu denken "darunter dürfen die Schüler:innen auf keinen Fall leiden, das ist unfair denen gegenüber, dann mach ich lieber selbst Abstriche".

    Und auch medientechnisch würde die AG-Seite das sicherlich entsprechend ausschlachten und die armen, armen Kinder in den Vordergrund rücken, die unter den bösen Streikenden leiden.

    Newbie1234

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5795 am: 01.12.2023 07:01 »
    @cyrix

    Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

    Also ich habe als Bundesbeamtin A9 ab März 20,-€ netto mehr als gerade mit der monatlichen IAP von 220,-€ netto.... das ist echt ein Witz!

    Grandia

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5796 am: 01.12.2023 07:17 »
    Na klar ist das ein Witz, weil es fast so ist, als würde man nur eine Erhöhung bekommen. Aber tatsächlich ist das perfekt. Nach der IAP ist die Besoldung auf keinen Fall niedriger als zuvor.
    Aber: Während andere Abschlüsse die volle IAP nutzen, um einen Bonus zu geben, wird sie hier "mißbraucht", um die echte Erhöhung nach hinten zu schieben.
    Im Gegensatz zu einer linearen Erhöhung leidet die Pension minimal, das Portemonnaie monatlich garnicht, die Gesamtsumme der IAP auch nicht, aber das Geld in der Tasche.
    Nun hätte der AG im Bund auch die IAP weglassen können. Dies ist aber wesentlich teurer, da das Brutto zum IAP-Netto mindestens 200€ + 5,5% hätte sein müssen und nicht alle Steuern zurück in den Bund fließen.

    NelsonMuntz

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5797 am: 01.12.2023 07:25 »
    Na klar ist das ein Witz, weil es fast so ist, als würde man nur eine Erhöhung bekommen. Aber tatsächlich ist das perfekt. Nach der IAP ist die Besoldung auf keinen Fall niedriger als zuvor.
    Aber: Während andere Abschlüsse die volle IAP nutzen, um einen Bonus zu geben, wird sie hier "mißbraucht", um die echte Erhöhung nach hinten zu schieben.
    Im Gegensatz zu einer linearen Erhöhung leidet die Pension minimal, das Portemonnaie monatlich garnicht, die Gesamtsumme der IAP auch nicht, aber das Geld in der Tasche.
    Nun hätte der AG im Bund auch die IAP weglassen können. Dies ist aber wesentlich teurer, da das Brutto zum IAP-Netto mindestens 200€ + 5,5% hätte sein müssen und nicht alle Steuern zurück in den Bund fließen.

    Ich glaube, Du irrst hier ein wenig. Die IAP wurde während der "konzertierten Aktion" zu genau diesem Zwecke erschaffen: Beschäftigten ein Mehr an Netto ermöglichen, ohne dass hier die Wucht von Steuern und Abgaben das Ganze einkürzt bzw. für den AG weiter verteuert.

    Der TVöD ist wahrscheinlich der erste Tarif, der das konsequent so genutzt hat, wie es gemeint war.

    Unser großes Pech im TV-L ist an dieser Stelle, dass unser Tarifvertrag noch so lange während der Inflation lief. Hier wäre ein rückwirkender Ausgleich wirklich angebracht.

    Meierheim

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5798 am: 01.12.2023 08:02 »
    Gestern stand in der Zeitung, dass der bayerische Finanzminister durch die Tarifverhandlungen mit Mehrkosten von bis zu zwei Milliarden pro Jahr ausgeht. Bei 800.000 Beschäftigten im bayerischen öffentlichen Dienst rechnet er also mit einem Abschluss weit unter 10%.

    Grandia

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    « Antwort #5799 am: 01.12.2023 08:08 »
    Na klar ist das ein Witz, weil es fast so ist, als würde man nur eine Erhöhung bekommen. Aber tatsächlich ist das perfekt. Nach der IAP ist die Besoldung auf keinen Fall niedriger als zuvor.
    Aber: Während andere Abschlüsse die volle IAP nutzen, um einen Bonus zu geben, wird sie hier "mißbraucht", um die echte Erhöhung nach hinten zu schieben.
    Im Gegensatz zu einer linearen Erhöhung leidet die Pension minimal, das Portemonnaie monatlich garnicht, die Gesamtsumme der IAP auch nicht, aber das Geld in der Tasche.
    Nun hätte der AG im Bund auch die IAP weglassen können. Dies ist aber wesentlich teurer, da das Brutto zum IAP-Netto mindestens 200€ + 5,5% hätte sein müssen und nicht alle Steuern zurück in den Bund fließen.

    Ich glaube, Du irrst hier ein wenig. Die IAP wurde während der "konzertierten Aktion" zu genau diesem Zwecke erschaffen: Beschäftigten ein Mehr an Netto ermöglichen, ohne dass hier die Wucht von Steuern und Abgaben das Ganze einkürzt bzw. für den AG weiter verteuert.

    Der TVöD ist wahrscheinlich der erste Tarif, der das konsequent so genutzt hat, wie es gemeint war.

    Unser großes Pech im TV-L ist an dieser Stelle, dass unser Tarifvertrag noch so lange während der Inflation lief. Hier wäre ein rückwirkender Ausgleich wirklich angebracht.

    Klar war das so gedacht, jedoch, zumindest zu Beginn, nicht so kommuniziert.
    Es heißt immer noch Prämie.

    cyrix42

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    « Antwort #5800 am: 01.12.2023 08:10 »
    Gestern stand in der Zeitung, dass der bayerische Finanzminister durch die Tarifverhandlungen mit Mehrkosten von bis zu zwei Milliarden pro Jahr ausgeht. Bei 800.000 Beschäftigten im bayerischen öffentlichen Dienst rechnet er also mit einem Abschluss weit unter 10%.

    Das ist einfach die Inflationsausgleichszahlung für 2024. (3k€/Person * 0.8M Personen = 2.4 G€.) Die Bruttolohn-Erhöhung wird doch da noch gar nicht zum Tragen kommen…

    troubleshooting

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    « Antwort #5801 am: 01.12.2023 08:23 »

    Und genau das wissen die AGs und lehnen sich locker zurück. Womit sollen die Gewerkschaften drohen? Das fast alle arbeiten gehen ??


    Das unterschlägt mal wieder den bereits überbordenden Mangel an MA. Ja, aber warum auch Gedanken machen, wieso jede Menge MA weggehen und Neue nicht in den ÖD wollen? Lieber, die Zahlen klein reden (wie zB daseinsvorsorge stellvertretend für die Aussagen von Verdi hier so gern) und was von Fachkräftemangel labern (die AG).

    Wertschätzung von Entlohnung trennen - so kommen wir sicher voran!

    Ich pers. bin ja lieber für ehrliche Worte. ÖD bietet Rudis Resterampe einen sicheren Jobhafen, aber dafür ist halt die Bezahlung mies. Und alles schlägt sich natürlich im output nieder. Wollt ihr (Bevölkerung/Politik als AG) mehr? Dann investiert mehr. Investitionen sind nicht drin? Dann erwartet auch bitte schön keine Ergebnisse.

    Schmitti

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    « Antwort #5802 am: 01.12.2023 08:37 »
    You get what you pay for. And if you pay with peanuts, you will get monkeys.
    Oder so.

    Ich glaube aber nicht, dass das die Bevölkerung überzeugen würde, für eine bessere Bezahlung zu sein. Denn gewisse Vorurteile gegenüber den Beschäftigten im öD gibt es ja nun doch schon ein paar Jahrzehnte, auf den Gedanken, da mehr Lockstoffe in Richtung der Helden der freien Wirtschaft zu senden, ist man ja nun noch nicht wirklich gekommen.

    TV-Ler

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    « Antwort #5803 am: 01.12.2023 08:42 »
    Wenn dann muss man eher mal fragen, warum das Gewerkschaften, die absolut Frauendominiert sind wie die GEW oder Verdi nicht kapieren und ihren Arbeitskampf nicht entsprechend ausrichten und aufbauen.
    Wenn ich das in den vorherigen Posts geschriebene richtig interpretiere, neigen Frauen eher als Männer dazu, Streikaufrufen nicht Folge zu leisten.
    Wie willst du denn dann einen "Arbeitskampf ohne Arbeitskampf" ausrichten und aufbauen?
    Vielleicht wissen ja die intelligenten und studienbelesenen "Dominas" in GEW und Verdi das Arbeitskampf besser funktioniert, wenn er auf risikobereite, sorglose Männer ausgerichtet ist?

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    « Antwort #5804 am: 01.12.2023 09:16 »
    You get what you pay for. And if you pay with peanuts, you will get monkeys.
    Oder so.

    Ich glaube aber nicht, dass das die Bevölkerung überzeugen würde, für eine bessere Bezahlung zu sein. Denn gewisse Vorurteile gegenüber den Beschäftigten im öD gibt es ja nun doch schon ein paar Jahrzehnte, auf den Gedanken, da mehr Lockstoffe in Richtung der Helden der freien Wirtschaft zu senden, ist man ja nun noch nicht wirklich gekommen.

    Ja, insbesondere wenn ich Aussagen lese, dass man nicht in Konkurrenz zur PW gehen will.

    Das kann man so machen, nur fehlt dann eben der 2. Schritt: Welche Arbeitskräfte will man denn gewinnen?