Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034730 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5730 am: 29.11.2023 10:12 »
Richtig und in der jetzigen Arbeitsmarktlage sowieso ein überschaubares Risiko.
Aber ich hab halt auch schon Kollegen erlebt, die zu träge waren sich pro forma weg zu bewerben um damit die 16.5 zu bekommen und dann trotzdem jammern.

Warnstreik

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« Antwort #5731 am: 29.11.2023 10:13 »
Soz-Abgaben durch Beamte:

Abgesehen von der aaaalten Geschichte von den durch unsere bisherigen Regierungen nicht gebildeten Pensionsfonds (!), die ich hier nich erneut runterbeten mag, habe ich aber mal gehört, dass Beamte, weil die Politik halt keine Gelder, wie geplant angespart hat, von jeder Besoldungserhöhung 0,2% für die verspätet eingeführte Rücklagenbildung selbst aufbringen müssen. Sie zahlen also demnach für ihre Pension etwas ein. Einen Ausgleich in Form von Anhebung des Brutto gab es dafür natürlich nicht.

Naja, dass bei 500€ Brutto bei einem Beamten in etwa vergleichbarer Besoldungsstufe mehr hängen bleibt als bei einem Angestellten ist aber schon klar. Das wäre zwar bei prozentualen Erhöhungen auch so - würde aber aufgrund des etwas niedrigeren Bruttoniveaus deutlich weniger ausmachen.  Mir ist es egal was der Gesetzgeber seinen Beamten an Sold zahlt - ich gönne jedem ein auskömmliches Einkommen. Er soll es aber bitte nicht als Argument für schlechte Gehälter seiner Angestellten vorschieben.

daseinsvorsorge

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« Antwort #5732 am: 29.11.2023 10:16 »

nein, Schuld sind die Mitarbeiter, die sich beklagen und nicht wechseln und somit dem AG recht geben, dass die Kohle ausreichend ist.


Also, für die zurückbleibenden sind immer die die gehen schuld. Weil sie sich (mal ein paar Zitate, die ich zu hören bekommen habe) vom Acker machen und die Kollegen im Stich lassen oder lieber wegrennen, als etwas verändern zu wollen...
Die die gehen erhöhen für die die bleiben den Handlungsdruck auf dem AG, sind also diejenigen, die für die Kollegen ein persönliches Risiko auf sich nehmen (Arbeitslosigkeit), damit diese eine besser Handlungsfähigkeit gegenüber dem Ag haben!
Die die bleiben, müssen dann halt sich entweder dafür entscheiden nicht zu jammern, weil sie nichts erreicht haben oder zufrieden damit sein, was sie erreicht haben.  ;D

.. oder STREIKEN, bis der Arzt kommt - Hauptsache irgentwas was tun außer JAMMERN

Ulf

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« Antwort #5733 am: 29.11.2023 10:17 »
Richtig und in der jetzigen Arbeitsmarktlage sowieso ein überschaubares Risiko.
Aber ich hab halt auch schon Kollegen erlebt, die zu träge waren sich pro forma weg zu bewerben um damit die 16.5 zu bekommen und dann trotzdem jammern.

Vom Grundsatz her ist das ja auch irgendwo asozial anderen Arbeitgebern gegenüber denen Mühen und Kosten zu verursachen, um dann mit dem eigenen AG doch noch zu Potte zu kommen, obwohl man vornherein weiß, dass man gar nicht dorthin wechseln möchte.

Da bleibe ich doch lieber unzufrieden und mache meinen Job schlecht, als so einen Zirkus zu veranstalten. (Achtung Ironie!) Oder ich gehe am besten gleich ganz.

Ulf

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« Antwort #5734 am: 29.11.2023 10:19 »
.. oder STREIKEN, bis der Arzt kommt - Hauptsache irgentwas was tun außer JAMMERN

Können sich das die Gewerkschaften denn überhaupt leisten (Stichwort: Streikgeld)? Immerhin sind es ja diese, die in der Regel nur in homöopathischen Dosen zu kleineren Warnstreiks aufrufen und nach der dritten Verhandlungsrunde weitere Konflikte scheuen?

troubleshooting

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« Antwort #5735 am: 29.11.2023 10:28 »

Vom Grundsatz her ist das ja auch irgendwo asozial anderen Arbeitgebern gegenüber denen Mühen und Kosten zu verursachen, um dann mit dem eigenen AG doch noch zu Potte zu kommen, obwohl man vornherein weiß, dass man gar nicht dorthin wechseln möchte.

Da bleibe ich doch lieber unzufrieden und mache meinen Job schlecht, als so einen Zirkus zu veranstalten. (Achtung Ironie!) Oder ich gehe am besten gleich ganz.

Das ist ja, zumindest hier auch der Fall. Allein die Forderung, dass man ein konkretes Jobangebot vorlegen muss (!) bevor überhaupt geprüft wird, ist ja schon eben asozial. Tatsächlich gehen die Leute dann eben auch oder alt. haben sie sich eine abgesprochene proforma Zusage besorgt.

cyrix42

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« Antwort #5736 am: 29.11.2023 10:29 »
Soz-Abgaben durch Beamte: [...]

Ich schrieb von keiner Wertung, historischer Herleitung, Begründung oder ähnlichem, sondern einfach nur den Stand der Dinge, dass das Beamten-Brutto nicht durch die Sozialversicherungspflicht belastet wird (i.A. das Netto aber durch den PKV-Beitrag). Dass die entsprechende Absicherung durch den Dienstherrn auf andere Weise finanziert wird und sich dies in einer alternativen Welt als höheres Beamten-Brutto ggü. dieser Welt übersetzen ließe, ist dem unbenommen, aber für den reinen Fakt unbedeutend.

knopper

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« Antwort #5737 am: 29.11.2023 10:54 »

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D

ja...  :D
und bei so etwas frage ich mich ganz ehrlich, was für einen Unterschied es denn nun wirklich machen würde wenn man nicht an den TvÖD angleicht und weiter nach unten drückt?
also sagen wir mal es kommen am Ende so 6 -8%  mehr raus, anstatt 10%. Wieviel spart man denn da wirklich ein? also zig Mrd. werden es kaum sein.
Es ist für alles und jederzeit Geld da, Sozialleistungen, Verteidigungshaushalt etc.... wir sind immer noch ein reiches Land.
Warum dann also nicht diese paar "Peanuts"? also eine vollständige Angleichung an den TVöD?

Abteilung007

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« Antwort #5738 am: 29.11.2023 11:02 »
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße

Ulf

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« Antwort #5739 am: 29.11.2023 11:12 »
Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Also das wäre ein massiver Schlag ins Gesicht. (Nicht dass man daran im TV-L nicht gewöhnt wäre, aber das ginge dann doch zu weit.) Ich erwarte in Summe min. über 10% auf 24 Monate und die volle IAP in Höhe von 3.000 € vermutlich zu einem geringen Teil als Sofortzahlung und der Rest dann irgendwie auch so wunderschön gestückelt. Alles andere wäre ja echt nur noch Hohn und Spott wert.
Also ja, ich erwarte mindestens den TVöD-Abschluss und ggf. in meiner EG auch minimalst darüber.

Wuppertaler

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« Antwort #5740 am: 29.11.2023 11:14 »
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße

Ich tippe auf einen Abschluss, welcher an dem vom TöVD orientiert ist PLUS einen Zusatz (höherer Sockelbetrag oder höhere Inflationsprämie als beim TöVD usw.) 

NelsonMuntz

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« Antwort #5741 am: 29.11.2023 11:19 »
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße

Ja, das bleibt die spannende Frage. Ich fürchte, der Abschluss wird etwas unterhalb des TVöD liegen, aber von der Struktur her ähnlich sein - Final ist die IAP ja auch genau für diesen Zweck erdacht worden.

Mein Tipp:
Ab 03/24 200€ IAP pro Monat, keine Einmalzahlung, endend 12/24 (in Summe also nur 2000)
Ab 01/25 200€ Sockel + 3,7% oben drauf.
Laufzeit bis 12/25

Meierheim

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« Antwort #5742 am: 29.11.2023 11:57 »

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D

ja...  :D
und bei so etwas frage ich mich ganz ehrlich, was für einen Unterschied es denn nun wirklich machen würde wenn man nicht an den TvÖD angleicht und weiter nach unten drückt?
also sagen wir mal es kommen am Ende so 6 -8%  mehr raus, anstatt 10%. Wieviel spart man denn da wirklich ein? also zig Mrd. werden es kaum sein.
Es ist für alles und jederzeit Geld da, Sozialleistungen, Verteidigungshaushalt etc.... wir sind immer noch ein reiches Land.
Warum dann also nicht diese paar "Peanuts"? also eine vollständige Angleichung an den TVöD?
Peanuts sind das bestimmt nicht. Bei ca. 2 Millionen Betroffenen (bei Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten) würde das vermutlich 10 Milliarden kosten.

Hauruck

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« Antwort #5743 am: 29.11.2023 11:59 »
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

BTSV1

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« Antwort #5744 am: 29.11.2023 12:07 »
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

Aber nicht im TV-L. Wir haben in den letzten 3 Jahren einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.

2021: 3,1% Inflation --> 1,29% Erhöhung
2022: 6,9% Inflation --> 2,80% Erhöhung
2023: 6,1% Inflation --> 0,00% Erhöhung

Gesamt: - 12,01%