Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034796 times)

Thomber

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4485 am: 07.11.2023 14:03 »
 ;D   ;D   ;D 
Sehr gut Herr Gysi!   

Das zeigt aber nicht, dass diese Ausgaben-Art weniger Kosten verursacht, als FAST alle denken, sondern nur, dass die Politiker halt mies sind.



Eltern kaufen dem Kind nach einer Gehaltserhöhung auch nicht 2 Eis, sonderrn halt nur eins.  Warum?  Na, weil die Eltern für das Kind entscheiden...so wie Politiker für uns.

Ach und noch was:
Wann hatten wir denn keine Einwanderung?    In den 60er JAhre kamen die Gastarbeiter....   und danach wurden es immer mehr.     Und schwups....Das Jahrzehnt genau davor also 1950 bis 1960 war das Jahrzehnt des Wirtschaftwunders.      Na welch ein blöder Zufall....

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4486 am: 07.11.2023 14:11 »
Flüchtlinge kosten den Staat alleine dieses Jahr rd. 50 Mrd. EUR. Eine enormer Teil dieser Personen wird vermutlich niemals etwas zum BIP dieses Landes beitragen. Aber bei den eigenen Angestellten ist kein Geld für eine angemessene Lohnerhöhung da. Es ist fast komisch, wenn es nicht so traurig wäre.

Danke. Leider wurde mein Beitrag dazu gestern gelöscht und ich habe das Wort Flüchtlinge nicht einmal in den Mund genommen.

Weil es auch nachweislich nicht stimmt: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fluechtlinge-arbeit-114.html
Hier auch grafisch und mit jeder Menge FAQs: https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/arbeit-und-bildung.html

Interessant wären die Zahlen zu vergangenen Flüchtlingskrisen, wie z.B. Jugoslawien oder Spätaussiedler aus Russland.


Was aber bliebt: Das ganze hat genausowenig mit den Tarifverhandlungen zu tun wie alle anderen Ausgaben der Länder, des Bundes und den Kommunen. BTW: nach der Einigung heute Nacht kann die Gewerkschaft das sogar positiv in die Verhandlungen einbringen - der Bund zahlt jetzt schließlich großzügig und ungedeckelt.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4487 am: 07.11.2023 14:23 »
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Die Kassen ja, aber die Rechenzentren nicht unbedingt.  :P

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4488 am: 07.11.2023 14:24 »


ABER: Kann man zurück zum Thema kommen? Das Problem lösen wir hier nämlich nicht, egal wie.



Hier der Aktionsflyer des tbb (und GdV) aus Thüringen. Die erste Aktion ist am 18.11.23 in Erfurt:

https://www.thueringer-beamtenbund.de/fileadmin/user_upload/www_thueringer-beamtenbund_de/pdf/2023/231103__tbb-informiert_Warum_wir_am_18.11.2023_in_Erfurt_alle_auf_die_Strasse_gehen_sollten.pdf

Der Flyer beinhaltet alle wichtigen Themen und Fragen, welche hier bereits gestellt wurden. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, keiner muss verdi beitreten und die 60 € im Monat zahlen, es gibt eine Vielzahl von weiteren Gewerkschaften, welche direkter eure Interessen vertreten und deutlich günstiger sind. Nur mal als Beispiel, bei der GdV ist man bei 7 € im Monat dabei (egal welche EG).

Und by the way:
Ohne eine Anhebung der Bruttoentgelte würden damit auch weiterhin alle Entgeltgruppen unterhalb der E10 keinen ganzen Rentenpunkt erhalten.

Pädi07

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4489 am: 07.11.2023 14:36 »
Gerade zufällig eine Kostenkalkulation mit Kommentaren im Haus für die Zeit ab Januar 2024 gesehen. Sinngemäß: "... keine prozentualen Anpassungen durch Einmalzahlung in 2024 vorgesehen, dann Kalkulation mit 3,8% ab Januar 2025...".
Wenn das so kommt...

Bauernopfer

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4490 am: 07.11.2023 14:40 »
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Die Kassen ja, aber die Rechenzentren nicht unbedingt.  :P
Dann wären auch die Auszahlungen der Vergütungen, Besoldungen, Pensionen, Beihilfen, Reisekosten, Trennungsgelder etc. betroffen....

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4491 am: 07.11.2023 14:57 »
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Die Kassen ja, aber die Rechenzentren nicht unbedingt.  :P
Dann wären auch die Auszahlungen der Vergütungen, Besoldungen, Pensionen, Beihilfen, Reisekosten, Trennungsgelder etc. betroffen....
Nein, das sind zum einen unterschiedliche Rechenzentren bzw. Rechenzentrumsbereiche.

Pelikan

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4492 am: 07.11.2023 15:06 »
Ich finde es geradezu niedlich, dass hier immer wieder suggeriert wird, dass wenn der Staat an anderer Stelle spare (Flüchtlinge, Deutschlandticket, Bürgergeld) oder mehr Geld einnehmen würde, er es dann natürlich direkt an uns ausschütten würde.

Gysi hat hier mal etwas dazu gesagt, ab 4:10.
https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig

Das ist ja immer das gleiche Argument das kommt:
„Glauben Sie, dass es Ihnen besser geht, wenn wir keine Flüchtlinge hätten?“

Aber darum geht es gar nicht. Denn was viele aufregt (inklusive mir) ist einfach, dass man politisch einfach großzügig entschieden hat diese Leute ins Land zu lassen und sie versorgt, aber die Politik eben nicht mit der gleichen Gönnerhaftigkeit mit der eigenen Bevölkerung umgeht.
Und das ist der eigentliche Punkt, der diesen sozialen Sprengstoff verursacht.

Also ich war noch nie neidisch auf die Leistungen die jemand nach dem Asylrecht bekommt. Da lebe ich von meinem Job deutlich besser und muss mich auch vor keinem Amt rechtfertigen.

Es gibt nur jede Menge Leute die gerne diesen Sozialneid schüren und ständig vor sich her plappern, dass sich Arbeit nicht lohne, etc. Und deswegen wollen sie eben lieber den Armen was kürzen, anstatt z.B. den Mindestlohn zu erhöhen oder die Tarife anzupassen.

Wer glaubt wir bekommen einen besseren Abschluss, wenn weniger Flüchtlinge im Land sind hat die letzten 20 Jahre aber nicht sehr gut aufgepasst. In den dicksten Jahren mit den vollsten Kassen haben wir uns mit 3% abspeisen lassen. Komisch, oder?

Du hast es leider nicht verstanden.
Es wird von Seiten der Politiker moralisch argumentiert, dass wir dazu verpflichtet sind diese Leute bei uns aufzunehmen.
Aber wenn es darum geht für die eigene Bevölkerung gut zu sorgen, geht das plötzlich nicht.
Die Äußerungen von Herrn Dressel sind ein sehr gutes Beispiel dafür. (Ehrlich gesagt wundert mich eh dass er das so offen sagt).

Wenn jemand mit Humanität argumentiert und behauptet er wäre angeblich so ein großer Menschenfreund, sollte das doch auch für die Mitarbeiter des ÖD gelten (oder besser gesagt für die gesamte Bevölkerung)?

Sonst ist es nämlich mit zweierlei Maß messen.

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4493 am: 07.11.2023 15:39 »
Das die Not dieser Menschen gönnerhaft mit Geld versorgt wird, aber die Not der eigenen Mitarbeiter nicht, ist in der Tat ein Skandal.

Ich nehme dich zum direkten Vergleich gerne mit in die Geflüchtetenunterkunft in meiner Nachbarschaft. Man kann mit den Leuten da sogar sprechen - die sind zum großen Teil echt freundlich :-)    Und dann darfst du deren Not gerne mit der Not eines Landesangestellten vergleichen. Vielleicht wollen die ja sogar tauschen.


Ähm... ich glaube, dass war Ironie mit "Skandal", aber man sieht hier ja schon langsam den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr!

Wie wäre es mit TV-L-nahem "Diskussionsstoff":

der TDL-Führung ist heute Morgen das schäbige aber wesentliche Argument (Flüchtlingskosten) mit der vom Bund verkündeten Kostenspritze an die Länder verloren gegangen?

Coco

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4494 am: 07.11.2023 15:44 »
Ich sehe das Problem vor allem bei den Gewerkschaften.
Während TV-ÖD Verhandlungen medienwirksam bei den entsprechenden Stellen für Druck sorgen, sieht man von den TV-L Verhandlungen einfach mal nichts. Ich hätte auch noch nie mitbekommen, dass da irgendwie großartig gestreikt worden wäre?
Dabei gehören dem TV-L auch eine ganze Menge Kinderbetreuungseinrichtungen an, wenn die mal schließen und Eltern ihre Kinder nicht mehr abliefern können, wäre das Geschrei groß... vielleicht muss man auch einfach mal standhaft bleiben?
By the Way, wer hat denn diese Stadtstaatenzulage vorgeschlagen? Was ist denn mit den Beschäftigten in anderen Ballungsräumen (z.B. München)?

Scrooge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4495 am: 07.11.2023 16:08 »
Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, keiner muss verdi beitreten und die 60 € im Monat zahlen, es gibt eine Vielzahl von weiteren Gewerkschaften, welche direkter eure Interessen vertreten und deutlich günstiger sind. Nur mal als Beispiel, bei der GdV ist man bei 7 € im Monat dabei (egal welche EG).

Da mich die GdV als Mitarbeiter eines Leibniz-Forschungsinstitutes vermutlich nicht aufnehmen wird, würden für mich dann vermutlich am ehesten die vhw oder die Komba in Frage kommen. Leider ist das alles etwas intransparent, denn Informationen über den Mitgliedsbeitrag findet man leider nicht online, nur auf Anfrage, aber im Aufnahmeformular wird die EG angefragt. Vermutlich also auch dort wieder prozentual am Einkommen gekoppelt?

Aber trotzdem danke für den Hinweis, grundsätzlich mag ich Gewerkschaften, in die ÖTV wäre ich vermutlich damals eingetreten, aber von Verdi fühle ich mich heute nicht vertreten. Also mal anschauen.

Coco

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« Antwort #4496 am: 07.11.2023 16:16 »
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.

Da hast du wohl recht, aber es muss ja jemand zu Streik aufrufen, oder?
Ich kann ja nicht einfach von mir aus entscheiden, dass ich jetzt streike...
Und er AG wäre ja auch schön doof^^

FinIT

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« Antwort #4497 am: 07.11.2023 16:18 »
Hier einmal aus den Pressemitteilungen des FM NRW:

Haushaltsgesetz 2023 - Personalkosten 32,1 Mrd. Euro
Haushaltsentwurf 2024 inkl. Ergänzung - Personalkosten 34,5 Mrd. Euro

https://www.finanzverwaltung.nrw.de/uebersicht-rubrik-aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/kabinett-beschliesst-2
https://www.finanzverwaltung.nrw.de/uebersicht-rubrik-aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/kabinett-beschliesst-ergaenzungsvorlage

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4498 am: 07.11.2023 16:20 »
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.

Da hast du wohl recht, aber es muss ja jemand zu Streik aufrufen, oder?
Ich kann ja nicht einfach von mir aus entscheiden, dass ich jetzt streike...
Und er AG wäre ja auch schön doof^^

In Hamburg waren heute beim vom NDR so titulierten "Generalstreik" wohl nur ca 1000 Leute. Damit macht man öffentlich natürlich nicht sonderlich viel her. Schade.

Coco

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« Antwort #4499 am: 07.11.2023 16:27 »
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.

Da hast du wohl recht, aber es muss ja jemand zu Streik aufrufen, oder?
Ich kann ja nicht einfach von mir aus entscheiden, dass ich jetzt streike...
Und er AG wäre ja auch schön doof^^

In Hamburg waren heute beim vom NDR so titulierten "Generalstreik" wohl nur ca 1000 Leute. Damit macht man öffentlich natürlich nicht sonderlich viel her. Schade.

Das ist natürlich schade, wir würden gerne Streiken, aber das muss ja jemand organisieren und die entsprechenden Leute informieren?