Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034740 times)

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4065 am: 31.10.2023 13:04 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

Elisa19802018

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4066 am: 31.10.2023 13:54 »
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?


NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4067 am: 31.10.2023 14:03 »

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

Jepp.

Eine Wohnung/Haus für 4 Personen in Düsseldorf ist eine ander Hausnummer als das gleiche Spiel in Arnsberg. Geht man davon aus, dass der Durchnittsmensch ca. 30% seines Einkommens für Wohnen ausgibt, kann man hier schon von nicht unerheblichen Unterschieden sprechen.

... Ich hab mir den Quatsch mit Stadtstaatenzulage o.Ä. ja nicht ausgedacht, finde ich auch nicht zielführend.

Am Rande: Auch mit einer E10 schafft man es mit Familie in die Wohngeldberechtigung, wenn man in der richtigen Stadt lebt.

Cruze

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4068 am: 31.10.2023 14:26 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

genau das!

Supermarkt, Internet, Telefon, TV usw. alles identisch. Bei uns im hohen Norden in der Urlauberregion sogar teilweise viel Teurer (Sprit, Essen gehen, Freizeitangebote...).

Gibt's dann auch ne Zulage für Urlaubsregionen?

Wohnen kann man sich immer darüber streiten. Viele ziehen auch gerade wegen der Kosten heraus aus der Stadt (Speckgürtel) und haben dann bei großzügigem Homeoffice 300 Taler von oben, während der Nachbar ohne Zulage dumm dar steht.

Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.







Laser92

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4069 am: 31.10.2023 14:29 »
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

(3700+200)*1,055= 4114€
3700*1,08= 3996€

Insofern hast du einen Rechenfehler drin. Das Schlichtungsergebnis ist besser als das 1. Angebot.

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4070 am: 31.10.2023 14:32 »
Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.

Darauf warte ich ja noch, dass drauf verwiesen wird, bestimmt Berufe werden ja schon besser gestellt. Mir fällt da die Technikerzulage von sage und schreiben 23,01€ brutto ein.

Laser92

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4071 am: 31.10.2023 14:33 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

genau das!

Supermarkt, Internet, Telefon, TV usw. alles identisch. Bei uns im hohen Norden in der Urlauberregion sogar teilweise viel Teurer (Sprit, Essen gehen, Freizeitangebote...).

Gibt's dann auch ne Zulage für Urlaubsregionen?

Wohnen kann man sich immer darüber streiten. Viele ziehen auch gerade wegen der Kosten heraus aus der Stadt (Speckgürtel) und haben dann bei großzügigem Homeoffice 300 Taler von oben, während der Nachbar ohne Zulage dumm dar steht.

Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.

Seh ich auch so. Wir Ingenieure kriegen eine Zulage von sage und schreibe 23,01€ Brutto. Das ist ein absoluter Witz.
I


Cruze

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« Antwort #4072 am: 31.10.2023 14:45 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

genau das!

Supermarkt, Internet, Telefon, TV usw. alles identisch. Bei uns im hohen Norden in der Urlauberregion sogar teilweise viel Teurer (Sprit, Essen gehen, Freizeitangebote...).

Gibt's dann auch ne Zulage für Urlaubsregionen?

Wohnen kann man sich immer darüber streiten. Viele ziehen auch gerade wegen der Kosten heraus aus der Stadt (Speckgürtel) und haben dann bei großzügigem Homeoffice 300 Taler von oben, während der Nachbar ohne Zulage dumm dar steht.

Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.

Seh ich auch so. Wir Ingenieure kriegen eine Zulage von sage und schreibe 23,01€ Brutto. Das ist ein absoluter Witz.
I

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?



FearOfTheDuck

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« Antwort #4073 am: 31.10.2023 14:51 »
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Das Angebot von 8% auf 24 Monate hatte es so nicht gegeben. Das hatte die Bundesinnenministerin nach der Verhandlung einfach so rausposaunt, ohne dass es tatsächlich in der Verhandlung eingebracht war.

Darüber hinaus war nie gesagt, wann die 8% wirksam geworden wären. Insofern war das Schlichtungsergebnis besser.

Ein Denkfehler ist ja bereits, dass es sich schlicht um Vertreter verschiedener AGs handelt. Da AG-Länder ungleich  AG-Bund/Kommune ist, spielt das mythische Angebot Faesers bei der Länderrunde erst recht keine Rolle.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4074 am: 31.10.2023 14:54 »

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

Cruze

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« Antwort #4075 am: 31.10.2023 15:02 »

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

was nutzt dir die Stufe höher?   e12 zu e13? - schau mal nach;) das Problem ist dabei, dass man irgendwie ja noch eine Hierarchie aufrechterhalten muss. Wenn alle IT-ler e12 sind, was bekommt dann der Vorgesetzte? Ne e13 für 60 Mark mehr und dreifach stress? Die Sprünge zwischen den Stufen sind einfach zu gering. Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.

Zulagen für spezielle Berufsgruppen wie bei Pflege, Ärzten, Munitionsbergediensten, Nachrichtendiensten etc.

NelsonMuntz

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« Antwort #4076 am: 31.10.2023 15:08 »

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

was nutzt dir die Stufe höher?   e12 zu e13? - schau mal nach;) das Problem ist dabei, dass man irgendwie ja noch eine Hierarchie aufrechterhalten muss. Wenn alle IT-ler e12 sind, was bekommt dann der Vorgesetzte? Ne e13 für 60 Mark mehr und dreifach stress? Die Sprünge zwischen den Stufen sind einfach zu gering. Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.

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Warum dann nicht direkt einen TV-IT, einen TV-Ing, TV-Wehrkraft, TV-Med ... ?

Cruze

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« Antwort #4077 am: 31.10.2023 15:11 »

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

was nutzt dir die Stufe höher?   e12 zu e13? - schau mal nach;) das Problem ist dabei, dass man irgendwie ja noch eine Hierarchie aufrechterhalten muss. Wenn alle IT-ler e12 sind, was bekommt dann der Vorgesetzte? Ne e13 für 60 Mark mehr und dreifach stress? Die Sprünge zwischen den Stufen sind einfach zu gering. Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.

Zulagen für spezielle Berufsgruppen wie bei Pflege, Ärzten, Munitionsbergediensten, Nachrichtendiensten etc.

Warum dann nicht direkt einen TV-IT, einen TV-Ing, TV-Wehrkraft, TV-Med ... ?
warum nicht...  8)

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« Antwort #4078 am: 31.10.2023 15:21 »
Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.
Vielleicht wäre das mal ein Ansatz. Generell alle Jobs fair(er) bezahlen und dafür dieses Stufenmodell weglassen? Denn letztlich wird damit (nach einer Einarbeitung von 1-2 Jahren) keine "Erfahrung" vergütet, sondern vor allem Sitzfleisch. Oder anders: Wie viel "besser" macht jemand in Stufe 6 einen Job als jemand in Stufe 2?

Spid (?) nannte das Einkommen < Stufe 6 früher mal relativ treffend "Vorenthaltung von Entgelt" ...

Elisa19802018

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« Antwort #4079 am: 31.10.2023 15:22 »
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Das Angebot von 8% auf 24 Monate hatte es so nicht gegeben. Das hatte die Bundesinnenministerin nach der Verhandlung einfach so rausposaunt, ohne dass es tatsächlich in der Verhandlung eingebracht war.

Darüber hinaus war nie gesagt, wann die 8% wirksam geworden wären. Insofern war das Schlichtungsergebnis besser.

Ein Denkfehler ist ja bereits, dass es sich schlicht um Vertreter verschiedener AGs handelt. Da AG-Länder ungleich  AG-Bund/Kommune ist, spielt das mythische Angebot Faesers bei der Länderrunde erst recht keine Rolle.


Ah, ok, ich dachte, das war ein festes Angebot und dass es sicher über 24 Monate gehen sollte. Dann ist das natürlich was anderes. Danke!