Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034773 times)

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4560 am: 09.11.2023 06:58 »
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Highwaystar

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4561 am: 09.11.2023 06:59 »
Die berechtigten Forderungen von Schall sind bekannt und z. B. auch via Facebook veröffentlicht. Die 70,- wären dann monatlich fällig.

Leider sind sie kein Verhandlungspartner für den TV-L und die GEW nur eine zahme Schmusekatze.

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4562 am: 09.11.2023 07:00 »
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Lieber Highwaystar,

bei den Forderungen müßten doch SCHALL die Türen eingerannt werden:


> Erhöhung des Bruttolohns um 33%
, mindestens 1.600 €.
• Rückwirkende Inflationsausgleichsprämie für 2022/2023 jeweils
> 3.000 € als zeitnahe, steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung
• Entschädigungszahlung für Einkommensverluste der
Vergangenheit:
> 10.000 Euro für tarifbeschäfti
gte Lehrkräfte Zusatzzahlung
• Bezahlung der Mehrarbeit:
> Jede Überstunde muss bezahlt werden
Jährliche automatische > Anpassung der Gehälter an die
Inflationsrate und Dynamisierung der Zusatzversorgung
(orientiert an der Rente)

• > Familienzuschlag auch für Tarifbeschäftigte
• > Integration der Jahressonderzahlung für tarifbeschäftigte
Lehrkräfte in das Monatsgehalt (wie bei den verbeamteten
Lehrkräften).
• > Verlängerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
von 6 auf 26 Wochen
• > Anpassung der Eingruppierung der MPT-Kräfte an die
Lohnentwicklung der Lehrkräfte
(z.B. von EG 10 nach EG 11 bzw. von S 15 auf S 16).
• > Außerdem fordern wir:
• Öffentliche und transparente Tarifverhandlungen
• 35-Stunden-Woche für alle Lehrkräfte
(Durchschnittliche Arbeitszeit lt. Telekomstudie derzeit
50 Zeitstunden pro Woche.)
• Transparente Kriterien der Stufenzuordnung für alle Tarifbeschäftigten
• Gehaltszahlung zum Ersten eines Monats im Voraus
• Stufenmitnahme bei Beförderung
• Keine Rückstufungen bei Unterbrechungen
im Dienst- und Arbeitsverhältnis
• Zeitgemäße Mobilitätsangebote als Beitrag zum
Klimaschutz (Jobrad-Leasing, Deutschland-Ticket[/i]

Endlich mal eine Intresssensvertretung, die richtig auf den Putz haut. Das wäre doch was auch für die MINT-Leute. Da können verdi und Co direkt einpacken- und nur € 70,- Jahresbeitrag. Allerdings ist verständlich, dass Sie da nicht viel streiken können, weil die Streikasse ja sschnell aufgebraucht sein wird.Aber Streiks sind ja auch völlig überbewertet- auf die Forderungen kommt es an- zumindest hier im Forum.

Das wäre mal zumindest ein umfangfreicher Forderungskatalog. Laut Radio fordert Weselsky für die Bahn auch ca. 35 Punkte von mehr Geld bis hin zu weniger Wochenstunden.

Und der Verdi kommt mit seinem Mindestbetrag und 10,5 Prozent. Lachhaft.

LehrerBW

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4563 am: 09.11.2023 07:14 »
Die berechtigten Forderungen von Schall sind bekannt und z. B. auch via Facebook veröffentlicht. Die 70,- wären dann monatlich fällig.

Leider sind sie kein Verhandlungspartner für den TV-L und die GEW nur eine zahme Schmusekatze.

Für so Leute wie von Schall.NRW wurde doch der Radikalenerlass geschaffen 😜

thesisko

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4564 am: 09.11.2023 07:20 »
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Ironie?

MoinMoin

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« Antwort #4565 am: 09.11.2023 07:37 »
Was aber gar nicht geht und wo man vielleicht mal eine Grundsatzklage führen sollte, ist eine Zurückstufung bei Neubewertung der Tätigkeiten. Wenn dort eine höhere Entgeltgruppe bei herauskommt, kann und darf es nicht sein, dass dort Stufen zurückgesetzt werden. Man übt ja die gleiche Tätigkeit aus wie vorher und hat die entsprechende Erfahrung gesammelt. Das geht gar nicht!  ::)
Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.

Ein Neubewertung  ist entweder die Korrektur eines Eingruppierungsirrtums, dann wird man nicht zurückgestuft.

Oder aber es fand eine Tätigkeitsänderung statt (evtl. fließend ohne das man es offiziell gemerkt hat) und dann ist es eine klassische HG.
(Tätigkeiten und Stellen nicht vermischen)

E15TVL

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« Antwort #4566 am: 09.11.2023 07:48 »
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Ironie?
Steht zumindest so im verlinkten Artikel.

troubleshooting

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« Antwort #4567 am: 09.11.2023 08:06 »

Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.

[/quote]

Und genau da liegt eines der aus meiner Sicht großen Probleme.  Denn, auch wenn du deinen Job gut machst, musst du wechseln, um über deine EG hinaus mehr Geld zu bekommen.

Pascal121

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4568 am: 09.11.2023 08:09 »
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.
Nein, aber bald werden einige vom Land zur Kommune wechseln, wenn der Wechsel eine 5% Lohnerhöhung bedeutet.

Darf ich mal fragen: Ich bin seit diesem Jahr auch Landesbeamter in RLP. Und ich war und bin der Meinung - und es ist ja auch so - dass Landesbeamte nach Landesgesetz bezahlt werden. Hier haben Kommunen doch keine anderen Gesetze? Also wenn ich jetzt vom Ministerium in die KV wechsle, bleibt meine Besoldung doch gleich?
Danke!

Bastel

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« Antwort #4569 am: 09.11.2023 08:25 »
Ja. Hier geht es ja auch um Angestellte und nicht um Beamte...

Ornaki

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« Antwort #4570 am: 09.11.2023 08:39 »
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.
Nein, aber bald werden einige vom Land zur Kommune wechseln, wenn der Wechsel eine 5% Lohnerhöhung bedeutet.

Darf ich mal fragen: Ich bin seit diesem Jahr auch Landesbeamter in RLP. Und ich war und bin der Meinung - und es ist ja auch so - dass Landesbeamte nach Landesgesetz bezahlt werden. Hier haben Kommunen doch keine anderen Gesetze? Also wenn ich jetzt vom Ministerium in die KV wechsle, bleibt meine Besoldung doch gleich?
Danke!

Als Beamter gibt es in der Besoldung keinen Unterschied, egal ob Landes- oder Kommunalbeamter.

MoinMoin

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« Antwort #4571 am: 09.11.2023 08:58 »

Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.


Und genau da liegt eines der aus meiner Sicht großen Probleme.  Denn, auch wenn du deinen Job gut machst, musst du wechseln, um über deine EG hinaus mehr Geld zu bekommen.
[/quote]Nein, du kannst eine Zulage bekommen.

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« Antwort #4572 am: 09.11.2023 09:20 »
Nein, du kannst eine Zulage bekommen.

"Können", aber in der Realität eben nicht, aber auch wirklich gar nicht bekommen. Denn, es darf ja bloß kein Präzedenzfall geschaffen werden.

LisaV

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« Antwort #4573 am: 09.11.2023 09:35 »
Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.

Ein Neubewertung  ist entweder die Korrektur eines Eingruppierungsirrtums, dann wird man nicht zurückgestuft.

Oder aber es fand eine Tätigkeitsänderung statt (evtl. fließend ohne das man es offiziell gemerkt hat) und dann ist es eine klassische HG.
(Tätigkeiten und Stellen nicht vermischen)

Also im Bekanntenkreis gab es das hier mit der Einführung der neuen IT EGO.

teclis22

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« Antwort #4574 am: 09.11.2023 09:42 »
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Lieber Highwaystar,

bei den Forderungen müßten doch SCHALL die Türen eingerannt werden:


> Erhöhung des Bruttolohns um 33%
, mindestens 1.600 €.
• Rückwirkende Inflationsausgleichsprämie für 2022/2023 jeweils
> 3.000 € als zeitnahe, steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung
• Entschädigungszahlung für Einkommensverluste der
Vergangenheit:
> 10.000 Euro für tarifbeschäfti
gte Lehrkräfte Zusatzzahlung
• Bezahlung der Mehrarbeit:
> Jede Überstunde muss bezahlt werden
Jährliche automatische > Anpassung der Gehälter an die
Inflationsrate und Dynamisierung der Zusatzversorgung
(orientiert an der Rente)

• > Familienzuschlag auch für Tarifbeschäftigte
• > Integration der Jahressonderzahlung für tarifbeschäftigte
Lehrkräfte in das Monatsgehalt (wie bei den verbeamteten
Lehrkräften).
• > Verlängerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
von 6 auf 26 Wochen
• > Anpassung der Eingruppierung der MPT-Kräfte an die
Lohnentwicklung der Lehrkräfte
(z.B. von EG 10 nach EG 11 bzw. von S 15 auf S 16).
• > Außerdem fordern wir:
• Öffentliche und transparente Tarifverhandlungen
• 35-Stunden-Woche für alle Lehrkräfte
(Durchschnittliche Arbeitszeit lt. Telekomstudie derzeit
50 Zeitstunden pro Woche.)
• Transparente Kriterien der Stufenzuordnung für alle Tarifbeschäftigten
• Gehaltszahlung zum Ersten eines Monats im Voraus
• Stufenmitnahme bei Beförderung
• Keine Rückstufungen bei Unterbrechungen
im Dienst- und Arbeitsverhältnis
• Zeitgemäße Mobilitätsangebote als Beitrag zum
Klimaschutz (Jobrad-Leasing, Deutschland-Ticket[/i]

Endlich mal eine Intresssensvertretung, die richtig auf den Putz haut. Das wäre doch was auch für die MINT-Leute. Da können verdi und Co direkt einpacken- und nur € 70,- Jahresbeitrag. Allerdings ist verständlich, dass Sie da nicht viel streiken können, weil die Streikasse ja sschnell aufgebraucht sein wird.Aber Streiks sind ja auch völlig überbewertet- auf die Forderungen kommt es an- zumindest hier im Forum.

Das wäre mal zumindest ein umfangfreicher Forderungskatalog. Laut Radio fordert Weselsky für die Bahn auch ca. 35 Punkte von mehr Geld bis hin zu weniger Wochenstunden.

Und der Verdi kommt mit seinem Mindestbetrag und 10,5 Prozent. Lachhaft.

DAS ist mal ein Forderungskatalog der den Namen verdient.
Also Verdi - copy paste und gut ist.