Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034868 times)

thesisko

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #270 am: 01.07.2023 13:19 »
Es gäbe diverse Dinge die angepackt werden müssen.
Gehälter ab EG8.
Überhaupt die Eingruppierungen anpassen.
Insbesondere im MINT Bereich. Da würden die Arbeitgeber wohl auch ran, ist aber für Verdi nichts.
Eher dem TV-V annähern, anstatt dem TVÖD hinterherzulaufen.

Nach 23 Monaten 2,8% und davor waren es 1,4%?

Jetzt hängen wir wieder ewig fest.

Meine Befürchtung. Im Januar oder Februar 1000,-€ der 3000,-€
Dann 10 Monate gestückelt 200,-€
Ab November 24 6%
Und ab November 25 nochmal 4%y
Laufzeit bis 31.10.26.

Rekordtarifabschluss im öffentlichen Dienst. 10,x % mehr plus 3000,-€


Vielleicht noch mit Mindesterhöhung für die kleinen EGs.

Reisinger850

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #271 am: 01.07.2023 14:05 »
3 Jahre Laufzeit 😁😁

Am besten 1 Euro Inflationsprämie und dann die restlichen 2999 Euro auf 3 Jahre verteilt.

Dutch1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #272 am: 02.07.2023 06:52 »
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)

Bei 100% Homeoffice ist das eigentlich nicht so verkehrt, obwohl es andere Behörden gibt, die für gleiche Arbeiten eine EG12 zahlen. Dafür bieten die aber nicht unbedingt 100% HO an.

Muss man halt selbst, wissen was man lieber möchte.

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #273 am: 02.07.2023 10:24 »
...
Nach 23 Monaten 2,8% und davor waren es 1,4%?


1,4% aufs Monatsentgelt aber: Einfrieren der Jahressonderzahlung auf dem Niveau des Jahres 2018
für die Jahre 2019 bis einschließlich 2022. Demnach nach Berechnungen von öffentlicher-dienst.info 1,29% min. 50€. Also noch schlechter...

Marodeur

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #274 am: 02.07.2023 12:17 »
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

E15TVL

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #275 am: 02.07.2023 13:25 »
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #276 am: 02.07.2023 18:16 »
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wie kannst du es wagen Fakten in dieser Diskussion einzubringen! Jeder hier hat doch schonmal irgendwann von irgendeinem gehört, der irgendwo in der Privatwirtschaft mindestens das doppelte für eine halb so anspuchsvolle Tätigkeit wie im öD bekommt - und das ohne Personalverantwortung, mit 14 vollem Gehältern und Dienstwagen mit Tankkarte.

TVWaldschrat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #277 am: 02.07.2023 23:18 »
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wenn "der öD" die tariflichen Möglichkeiten nutzen würde, und man auf mögliche Bewerber oder das bereits vorhandene Personal zugehen würde (proaktive Personalbindung), ohne dass man erwartet, dass sich jeder mit jedem Satz im Tarifvertrag auskennt, dann wäre "der öD" in Zeiten eines Fachkräftemangels sehr konkurrenzfähig ggü. den x-beliebigen IT-Klitschen. In den x-beliebigen IT-Klitschen bewegen sich aber häufig nicht die "Fachkräfte", die sich "der öD" wünscht, wenn man nur die Ausschreibungen aka "Wunschlisten" ansieht. Wenn man ein One-Hit-Wonder akzeptiert, weiterbildet und dazu noch entsprechend bezahlt, dann geht alles, und auch ein "Consultant" würde ne Chance haben.

Dafür ist "der öD" aber wohl nicht flexibel genug. Vorkasse ist nun mal nicht beliebt.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #278 am: 03.07.2023 06:16 »
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wie kannst du es wagen Fakten in dieser Diskussion einzubringen! Jeder hier hat doch schonmal irgendwann von irgendeinem gehört, der irgendwo in der Privatwirtschaft mindestens das doppelte für eine halb so anspuchsvolle Tätigkeit wie im öD bekommt - und das ohne Personalverantwortung, mit 14 vollem Gehältern und Dienstwagen mit Tankkarte.

Mehr differenzieren und einen ganzheitlicheren Blick einnehmen. Gerade im Bereich der verbeamteten Kollegen mit vergleichbaren Aufgaben besteht die Problematik trotz Pkv bekanntlich weniger bei höheren Besoldungsgruppen (geringere Abgabenlast, mehr Netto vom Brutto, Familienzuschläge etc.). Nicht gleich der doppelte Verdienst, je nach Konstellation aber im Laufe der Jahre einiges besser als im Angestelltenbereich des ÖD. Leider wird bei uns nicht verbeamtet und früher gab es auch zum Teil Einstellungsstop bei interessanten Positionen mit Verbeamtungsoption. Das hat viele MINT-Leute abgeschreckt und fern gehalten.

Das eigentliche Problem im MINT-Bereich sind die insgesamt zu mäßigen Gehälter. Trifft Teile des ÖD wie den TV-L. Aber auch kleine und teils mittlere Unternehmen der freien Wirtschaft. In der Industrie sieht es häufig deutlich besser aus.

Auch Teil der Problematik: In politischen Diskussionen zum Fachkräftemangel geht es meist um mehr Zuwanderung nach Deutschland. Über die sehr hohe Zahl der Abwanderung wird dagegen wenig gesprochen:

Etwa vier Mio. Deutsche arbeiten im Ausland! Mehr als 250.000 Menschen, die meisten davon mit Hochschulabschluss haben alleine 2022 D verlassen. Das Einkommen wird als einer der Hauptgründe für eine Auswanderung benannt.

Das Problem sitzt also viel tiefer. Darum hat auch die Wirtschaft insgesamt ein Problem im MINT-Bereich wie sich immer deutlicher abzeichnet. Und der TV-L muss ordentlich aufholen um überhaupt im ÖD-internen Wettbewerb um MINT-Leute mit TVÖD, TV-N, TV-L etc. nicht den Anschluss zu verlieren. Da geht es auch um Dinge wie Jahressonderzahlung usw.

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #279 am: 03.07.2023 07:28 »
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wie kannst du es wagen Fakten in dieser Diskussion einzubringen! Jeder hier hat doch schonmal irgendwann von irgendeinem gehört, der irgendwo in der Privatwirtschaft mindestens das doppelte für eine halb so anspuchsvolle Tätigkeit wie im öD bekommt - und das ohne Personalverantwortung, mit 14 vollem Gehältern und Dienstwagen mit Tankkarte.

Mehr differenzieren und einen ganzheitlicheren Blick einnehmen. Gerade im Bereich der verbeamteten Kollegen mit vergleichbaren Aufgaben besteht die Problematik trotz Pkv bekanntlich weniger bei höheren Besoldungsgruppen (geringere Abgabenlast, mehr Netto vom Brutto, Familienzuschläge etc.). Nicht gleich der doppelte Verdienst, je nach Konstellation aber im Laufe der Jahre einiges besser als im Angestelltenbereich des ÖD. Leider wird bei uns nicht verbeamtet und früher gab es auch zum Teil Einstellungsstop bei interessanten Positionen mit Verbeamtungsoption. Das hat viele MINT-Leute abgeschreckt und fern gehalten.

Das eigentliche Problem im MINT-Bereich sind die insgesamt zu mäßigen Gehälter. Trifft Teile des ÖD wie den TV-L. Aber auch kleine und teils mittlere Unternehmen der freien Wirtschaft. In der Industrie sieht es häufig deutlich besser aus.

Auch Teil der Problematik: In politischen Diskussionen zum Fachkräftemangel geht es meist um mehr Zuwanderung nach Deutschland. Über die sehr hohe Zahl der Abwanderung wird dagegen wenig gesprochen:

Etwa vier Mio. Deutsche arbeiten im Ausland! Mehr als 250.000 Menschen, die meisten davon mit Hochschulabschluss haben alleine 2022 D verlassen. Das Einkommen wird als einer der Hauptgründe für eine Auswanderung benannt.

Das Problem sitzt also viel tiefer. Darum hat auch die Wirtschaft insgesamt ein Problem im MINT-Bereich wie sich immer deutlicher abzeichnet. Und der TV-L muss ordentlich aufholen um überhaupt im ÖD-internen Wettbewerb um MINT-Leute mit TVÖD, TV-N, TV-L etc. nicht den Anschluss zu verlieren. Da geht es auch um Dinge wie Jahressonderzahlung usw.

Jetzt werden aber ganz wil Sachverhalte durcheinander geworfen. Wer sich für die Beamtenlaufbahn entschieden hat, weiß vorher, was auf ihn zukommt. Stichwort Laufbahn, Alimentation und Dienstherr. Im Nachhinein darüber aufregen, dass die Bezahlung zu gering ist oder die erhoffte Beförderung zu spät, dem kann ich auch nicht helfen. Es ist jedem bekannt, dass man als Beamter in der A-Tabelle keine Reichtümer anhäufen wird.

250.000 Auswanderer sind irgendwas um die 0,3 % der Bevölkerung - das ist wenig. Wie viele davon tatsächlich wegen eines gut dotierten Jobs das Land oder in der Hoffnung auf das große Geld das Land verlassen, kann ich nicht beurteilen. Auf VOX kommen immer minderqualifizierte, die als ungelernte im Ausland mit Gastro schnell reich werden wollen.


Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #280 am: 03.07.2023 07:48 »
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

Vielleicht kommen die jüngeren nicht in die Gewerkschaft, weil sie nie wirklich einen richtig guten Abschluss erlebt haben und das für einen vollkommen überholten Folklore-Verein halten, der nichts gebacken bekommt für die höheren EG? Als Müllwerker bist du da jedenfalls besser aufgehoben, als ein Jurist, Ingenieur oder Informatiker. Ich glaube daran könnts liegen.

Und sind wir mal ehrlich - was bewirkt ein Eintritt an der Basis? Ich kann dann mit Mitgliedsausweis auf der Basisebene rumjammern, dass ich zu wenig Geld bekomme und dafür noch ein Prozent vom Brutto abdrücken. Denn die Eindrücke, die hier vermittelt werden, dass man was ändern kann, wenn man in die Gewerkschaft eintritt sind ja auch Augenwischerei. Oder sitze ich dann in Potsdam direkt mit am Verhandlungstisch mit fancy Nancy und co???

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #281 am: 03.07.2023 08:30 »
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

Vielleicht kommen die jüngeren nicht in die Gewerkschaft, weil sie nie wirklich einen richtig guten Abschluss erlebt haben und das für einen vollkommen überholten Folklore-Verein halten, der nichts gebacken bekommt für die höheren EG? Als Müllwerker bist du da jedenfalls besser aufgehoben, als ein Jurist, Ingenieur oder Informatiker. Ich glaube daran könnts liegen.

Und sind wir mal ehrlich - was bewirkt ein Eintritt an der Basis? Ich kann dann mit Mitgliedsausweis auf der Basisebene rumjammern, dass ich zu wenig Geld bekomme und dafür noch ein Prozent vom Brutto abdrücken. Denn die Eindrücke, die hier vermittelt werden, dass man was ändern kann, wenn man in die Gewerkschaft eintritt sind ja auch Augenwischerei. Oder sitze ich dann in Potsdam direkt mit am Verhandlungstisch mit fancy Nancy und co???

Vermutlich wird man Ihnen sagen das sie mit >E10 sowieso reich sind und ruhig etwas vom verteilenden Kuchen abgeben können. Der Verzicht auf die höhere JAZ (bei dene "höheren" EGs) bei den letzten Verhandlungen im TvÖD spricht Bände.

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #282 am: 03.07.2023 13:26 »
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

Vielleicht kommen die jüngeren nicht in die Gewerkschaft, weil sie nie wirklich einen richtig guten Abschluss erlebt haben und das für einen vollkommen überholten Folklore-Verein halten, der nichts gebacken bekommt für die höheren EG? Als Müllwerker bist du da jedenfalls besser aufgehoben, als ein Jurist, Ingenieur oder Informatiker. Ich glaube daran könnts liegen.

Und sind wir mal ehrlich - was bewirkt ein Eintritt an der Basis? Ich kann dann mit Mitgliedsausweis auf der Basisebene rumjammern, dass ich zu wenig Geld bekomme und dafür noch ein Prozent vom Brutto abdrücken. Denn die Eindrücke, die hier vermittelt werden, dass man was ändern kann, wenn man in die Gewerkschaft eintritt sind ja auch Augenwischerei. Oder sitze ich dann in Potsdam direkt mit am Verhandlungstisch mit fancy Nancy und co???

Wenn man dann noch weiß, dass eine gute Arbeitsrechtschutz über's Jahr um einiges günstiger kommt  als 1 % vom Bruttolohn für die Gewerkschaft, dann ist vielleicht auch verständlich, dass gut ausgebildete MINT'ler eher auf sich selbst und den selbstgewählten Arbeitsrechtler vertrauen, als auf eine Gewerkschaft.


chico

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #283 am: 03.07.2023 14:24 »
Guten Tag, ich bekomme ein Entgelt nach TVA-L BBiG als Student im öD.
Steht mir damit auch der Inflationsausgleich zu?
Konnte für Auszubildende und Studenten nichts zu den Ländern finden.

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #284 am: 03.07.2023 14:48 »
Welcher Inflationsausgleich nach TV-L und damit nach TVA-L BBiG  wurde denn ausgehandelt?!