Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034948 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5775 am: 30.11.2023 09:31 »
Danke für die Info, dass ist ja in diesem Falle erfreulich.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5776 am: 30.11.2023 09:36 »
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.


Ver.di und dbb kann man da getrost vergessen. Nutzloser Haufen.
Musterklagen hätten kaum Aufwand gekostet...sehen es aber anscheinend als unnötig an und lassen zumindest in BW nur den Richterbund klagen.

Jetzt wird bei der Runde auch nicht viel bei rumkommen. Man merkt es ja schon an den Kommentaren von daseinsvorsorge. Schuld am zu erwartenden miesen Ergebnis sind die Gewerkschaftsmitglieder weil sie nicht streiken oder die anderen AN weil sie nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind.

Wirkt wie eine Fußballmannschaft, die ihr mieses Abschneiden mit der fehlenden Unterstützung der Fans begründet...
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5777 am: 30.11.2023 09:51 »
@daseinsvorsorge: Ich vermute das war vorgestern dem Wetter geschuldet. Man ist teilweise nicht mehr von A nach B gekommen, je nachdem wo man in BW wohnt. Bei uns war das Wetterchaos erst am Dienstag und nicht wie in Hessen oder der Pfalz schon am Sonntag auf Montag. Schule ist deswegen auf alle Fälle ausgefallen. Jedenfalls bei meinen Kindern. Ich sollte natürlich erwähnen, nicht wegen dem Wetter sondern wegen den streikenden angestellten Lehrern.

Anadur

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5778 am: 30.11.2023 10:19 »
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.


Ver.di und dbb kann man da getrost vergessen. Nutzloser Haufen.
Musterklagen hätten kaum Aufwand gekostet...sehen es aber anscheinend als unnötig an und lassen zumindest in BW nur den Richterbund klagen.

Jetzt wird bei der Runde auch nicht viel bei rumkommen. Man merkt es ja schon an den Kommentaren von daseinsvorsorge. Schuld am zu erwartenden miesen Ergebnis sind die Gewerkschaftsmitglieder weil sie nicht streiken oder die anderen AN weil sie nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind.

Wirkt wie eine Fußballmannschaft, die ihr mieses Abschneiden mit der fehlenden Unterstützung der Fans begründet...
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

iiiiiiiiiii

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5779 am: 30.11.2023 11:00 »

... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!


Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.


Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...


daseinsvorsorge

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« Antwort #5780 am: 30.11.2023 11:03 »

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.

 

NelsonMuntz

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« Antwort #5781 am: 30.11.2023 11:11 »

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.

Warum eigentlich? Die Teilnahme an offiziellen Streikmaßnahmen können/dürfen dem Arbeitnehmer unabhängig vom Geschlecht nicht zur Last gelegt werden. in der pW könnte ich da Hemmungen noch verstehen -schließlich muss der AG die Mehrkosten erwirtschaften-, aber wir werden final doch aus Töpfen bezahlt, deren Dimension politisch bestimmt wird.

daseinsvorsorge

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« Antwort #5782 am: 30.11.2023 11:17 »

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.

Warum eigentlich? Die Teilnahme an offiziellen Streikmaßnahmen können/dürfen dem Arbeitnehmer unabhängig vom Geschlecht nicht zur Last gelegt werden. in der pW könnte ich da Hemmungen noch verstehen -schließlich muss der AG die Mehrkosten erwirtschaften-, aber wir werden final doch aus Töpfen bezahlt, deren Dimension politisch bestimmt wird.

Beispielhafte O-Ton Aussagen :

1.) Ich schaffe meine Arbeit sowieso nicht- ich kann nicht noch mehr Rückstände aushalten.

2.) Ich habe wichtige Gespräche mit Kunden, die ich nicht ausfallen lassen kann.

2.) Mein Tag ist komplett durchgeplant- da bringt mich ein Streiktag nur aus dem Konzept.

SuEler

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« Antwort #5783 am: 30.11.2023 12:33 »
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

daseinsvorsorge

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« Antwort #5784 am: 30.11.2023 12:54 »
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
...

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

Buero 72

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« Antwort #5785 am: 30.11.2023 13:11 »

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.
Sagt wer? Gibt es dazu Quellen? Finde ich absolut nicht in Ordnung, wie hier über Frauen geschrieben und teilweise hergezogen wird! Achtung, das ist jetzt nicht explizit auf dieses Posting bezogen!
Das spielt genau in der Liga wie damals unsere Professoren: Frauen gehörten nicht in ein Ingenieursstudium!  >:(

Würden die Männer ihre Frauen mal unterstützen und einmal weniger zu ihren Stammtischen gehen, könnten sie ja auch mal die Kinder übernehmen und ihre Frauen streiken lassen.
Ist mit Absicht genauso polemisch formuliert wie die Aussgage über Frauen... vielleicht begreift es ja jeMANNd

Anadur

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« Antwort #5786 am: 30.11.2023 13:12 »
    Zitat
    In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

    Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

    Also bei uns kommt dann immer:


    dann muss die Stunde ja vertreten werden
    dann fällt die Stunde ja aus
    wer passt denn dann auf die Schüler auf
    die Eltern müßen doch arbeiten
    ich brauche noch Noten
    also jetzt die Stunde brauche ich wirklich, weil ich hab die ja jetzt schon drei Wochen nicht mehr gehabt
    das ist heute mein freier Tag
    ich hab nur zwei Stunden heute
    das Elterngespräch kann ich jetzt nicht mehr absagen
    wir haben noch Konferenz
    [/list]

    SuEler

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    Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    « Antwort #5787 am: 30.11.2023 13:24 »
    ... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

    Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
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    Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

    In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

    Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

    Haupttenor war, dass die Bezahlung ausreiche und ihnen andere Dinge (Klassengröße/Mehr I-Stunden/Recht auf Teilzeit etc.) wichtiger wären.

    Rowhin

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    « Antwort #5788 am: 30.11.2023 13:26 »
      Zitat
      In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

      Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

      Also bei uns kommt dann immer:


      dann muss die Stunde ja vertreten werden
      dann fällt die Stunde ja aus
      wer passt denn dann auf die Schüler auf
      die Eltern müßen doch arbeiten
      ich brauche noch Noten
      also jetzt die Stunde brauche ich wirklich, weil ich hab die ja jetzt schon drei Wochen nicht mehr gehabt
      das ist heute mein freier Tag
      ich hab nur zwei Stunden heute
      das Elterngespräch kann ich jetzt nicht mehr absagen
      wir haben noch Konferenz
      [/list]

      Teilweise (! teilweise !) kann ich das schon nachvollziehen. Es ist halt nicht so wie sagen wir mal bei der Bahn, wenn durch den Streik x% Züge nicht fahren an dem Tag, aber am nächsten Tag dann wieder einigermaßen Normalbetrieb ist (sofern die Bahn noch Normalbetrieb hat, aber anderes Thema). Stattdessen muss man selbst schauen, wie man dann mit noch X Stunden weniger durch den Stoff kommt, die fehlenden Noten noch einsammelt, etc. Man macht den Stress nicht dem AG, sondern sich selbst.

      Die AGs wissen das natürlich. Und solange streikende Arbeitnehmer die Streiklast hinterher selber wieder auffangen (meinen zu müssen), oder deswegen gar nicht erst streiken, umso besser für den AG.

      Albeles

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      « Antwort #5789 am: 30.11.2023 13:26 »
      Das sind doch nur Ausreden für..."Im Grunde nehme ich auch die Kröte, egal wie bitter sie ist"
      Und an der Armutsgrenze nagt man ab einer bestimmten EG auch nicht mehr, von daher kann man von den Kollegen eh nichts erwarten. Damit passen sie ja gut zum AG, denn da erwarte ich auch nicht sehr viel. Sieht man ja daran, das es noch nicht mal ein verhandelbares Angebot auf dem Tisch gab von deren Seite.