Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034889 times)

Beamter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3975 am: 29.10.2023 09:59 »
@Beamter… nein, bitte nicht die Behauptung aufstellen, es braucht auch andere DK.

Verzeihung. Bin ich wohl im falschen Thread gelandet :-X.

Sonnigen Sonntag  8)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3976 am: 29.10.2023 10:21 »
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen.

Hat keiner -- außer dir -- gefordert. Richtig ist aber, dass dieser Berufszweig berechtigt höhere Forderungen stellen kann; und damit als Zugpferd für allgemeine Erhöhungen kämpfen könnte. So, wie auch die Lokführer für eine allgemeine Erhöhung aller in der GDL organisierten eintreten.

Fakt ist aber, dass ich hier in diesem Thread noch wenig vernünftige Argumente jenseits der MINT-Debatte gesehen habe. Auch die Stadtstaaten- und SuE-"Erwartung" argumentiert ja mit der Konkurrenz-Situation zu anderen Arbeitgebern; hier zum TVöD. Auch das ist nachvollziehbar, sofern es entsprechende Stellenbesetzungsprobleme gibt. Die Anspruchshaltung, dass man in jedem Fall einen Inflationsausgleich für die selbstgewählte Zeitspanne der letzten 2 Jahre bekommen müsse, ist jedoch keines.

Zitat
Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten.

Die Situation *ist* nun einmal in verschiedenen Berufszweigen verschieden. Wenn du da jetzt irgendwie eine Neid-Diskussion anfangen willst, dann musst du das eben mit dem privaten Arbeitsmarkt ausmachen, da dort halt verschiedene Professionen nun einmal im Mittel deutlich unterschiedlich entlohnt werden.

Zitat
Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Niemand hat gefordert, dass MINT-ler "über dem Inflationsausgleich" bezahlt werden müssten, denn die Inflation ist, wie gesagt, kein für die Bestimmung der Wertigkeit der Arbeit relevantes Kriterium. Dies stellt hier eher der Vergleich, was anderswo für die entsprechenden Tätigkeiten gezahlt wird, dar.

btw, @ Beamter: Und (sofern man die künstlerischen Fächer hinzunimmt) in englisch-sprachigen Gegenden machst du dann nur noch Dampf? STEAM...

Pinsel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3977 am: 29.10.2023 10:30 »
.....Und denkt daran, wenn ihr den größeren Teil vom Kuchen haben möchtet. Irgendjemand muss noch ausschreiben, euch einstellen, euch betreuen, euren Lohn auszahlen, eure Projekte beantragen, beschließen, das Geld besorgen und verteilen, eure Software benutzen, und und und…

Im Bereich des Bauens erhöhen sich die Bewerberzahlen aktuell deutlich im ÖD. Ist da „draußen“ wohl gerade gar nicht mal so Aftereight freundlich!?

....Im Baubereich kämpfen übrigens derzeit sehr viele Instiutionen im ÖD händeringend um diese Bauingenieure und gehen bei Stellenangeboten im TV-L häufig leer aus. Offensichtlich sind der TVöD, TV-N und TV-V attraktiver. Oder die Option auf Verbeamtung. Auch die Bahn nimmt diese Leute dankbar an. Der TV-L hat auch hier das absolute Schlusslicht. Im übrigen laufen zumindest bei uns Ausschreibung, Projektanträge, Geld beiholen, Vorstellungsgespräche etc.nebenbei maßgeblich verantwortlich durch das technische Personal mit. Die Verwalter wirken hier allenfalls tangierend im Hintergrund mit und bekommen gerade komplexe Ausschreibungen und Projektanträge nicht wirklich auf die Reihe. Daher bleibt es derzeit auch am ohnehin stark ausgelasteten MINT Personal hängen. Was zusätzlich Frust und hohe Auslastung mit triggert.


koala

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3978 am: 29.10.2023 10:55 »
Mintler sind der Kitt unserer Gesellschaft. Das haben jetzt wirklich alle verstanden.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3979 am: 29.10.2023 10:56 »
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.
Da fühle ich mich als MNTler angesprochen und kann durchaus bestätigen, dass es solche MINTler gibt.
Wir in unserem Team begreifen uns als Dienstleister für die Kollegen, denn ohne ihre Arbeit gäbe es keine Aufgabe für mich. Andererseits ermögliche ich ihnen spezifische arbeiten, die sie ohne mich nicht machen könnten und ich sorge für Arbeiterdichtung bei den Kollegen, da sie keine stumpfe Routine und C&P mehr machen müssen.
Das dazu.

Und ich bin absolut dagegen, dass man für MINTler eine extra Wurscht brät, der AG soll gefälligst übertariflich zahlen, wenn er sie besser bezahlen muss.
So läuft es doch auch in der Privatwirtschaft!
Aber ich bin auch dafür, dass jeder auf einem Gehaltsniveau bezahlt wird, der seinem aktuellem Marktwert entspricht.
Und sorry, derzeitig sind Informatiker halt vielen AGs mehr Wert als der Sachbearbeiter.
(Vielleicht, weil die Arbeit von einem Informatiker einen Sachbearbeiter dazu befähigt die fünffache Leistung zu erbringen? Wer weiß es schon?)
Darum: mehr Möglichkeiten der Gehaltserhöhung durch Zulagen für MINTler, keine tarifliche Extragehaltserhöhung für diese Berufsgruppe und mehr Geld für Personaler, damit man da mal welche Einstellen kann, die rechnen können!

Pinsel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3980 am: 29.10.2023 11:33 »
Sehe ich auch so wie MoinMoin. Wir brauchen alle Fachbereiche. Allerdings wäre eine weitere Optimierung der erst vor wenigen Jahren eingeführten Stufe 6 in den höheren Entgeltgruppen auch kein Fehler. Die Differenz zwischen Stufe 5 und 6 ist oft marginal.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3981 am: 29.10.2023 11:34 »
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…..

Ich sehe nicht, dass Piloten, Lokführer, Ärzte etc. unsolidarisch geworden sind. Sie haben lediglich erkannt, dass sie als eigenständige Vertretung mehr erreichen können als (zuvor) in einer Gewerkschaft. Dies empfehle ich auch den Mintlern. Sich organsieren- Öffentlichkeit schaffen -Berufsverband gründen.Vieleicht über das Nationale Mintforum.

Aber Achtung- dies dürfte mit viel ehrenmatlicher Arbeit verbunden sein - und ohne Mitgliedsbeiträge, die deutlich über 0,1% liegen, dürfte es auch nicht gehen. Und die Fortschritte/Ergebnisse können häufig sehr sehr zäh sein. Da dürfte es nicht wenige geben, die das als viel zu anstrengend empfinden und hier lieber weiter über ihre Ausweglosigkeit im TV-L berichten.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3982 am: 29.10.2023 11:39 »
Da dürfte es nicht wenige geben, die das als viel zu anstrengend empfinden und hier lieber weiter über ihre Ausweglosigkeit im TV-L berichten.
Korrekt. Jammern aber nichts selber auf die Beine stellen, ziemlich nervig.
Und dabei vergessen zumindest die ITler, dass die EGO sie schon um eine Entgeltgruppe besserstellt als die anderen Berufszweige.

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3983 am: 29.10.2023 11:44 »
Aber hier werden immer Dinge verglichen, die man eben nicht vergleich kann. Für den „normalen“ Verwaltungsmitarbeiter gibt es außerhalb des ÖD eben keinen Markt. In der PW werden keine Mitarbeiter der Bürgerämter gesucht, oder Sozialämter oder was auch immer. Mit dem Wissen fängt man nicht eben in der PW an. Einen „Vergleichsmarkt“ gibt es nicht. Mein Hauptkritikpunkt in der Diskussion und heute morgen wegen schlechter Laune vielleicht auch überspitzt, dass die MINT-ler hier in der Diskussion häufig nicht bereit sind auch dieses Problem anzuerkennen. Der Preis muss sich eben hier anders bestimmen. Was muss ich es mir als AG kosten lassen, um auch diese Stellen zu besetzen und so muss ich letztlich auch die Stammmitarbeiter bezahlen. Es gibt eben viele Kolleginnen und Kollegen die ich jeden Tag sehe, die versuchen trotzdem den Laden am Laufen zu halten. Die eben nicht mehr 100 Prozent sondern deutlich mehr arbeiten. Ja, dass sind die doofen, die das mit der mittleren Art und Güte nicht verstanden haben. Aber die braucht es eigentlich, weil die sich noch tatsächlich mit ihrem AG oder Aufgabe identifizieren. Genau so sehe ich aber eben auch MINT-ler, die laut jammern wegen der schlechten Bedingungen und muss dann feststellen, der eine kümmert sich nur um Drucker, ne Netzwerk machen andere…

Ich räume ein, ein schlechter Tag (für mich), mich heute an der Diskussion beteiligt zu haben. Der Frust, ob der allgemeinen Lage und was einen auch beim TV-L erwartet, ist einfach groß.

Schönen Sonntag noch!

Pinsel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3984 am: 29.10.2023 11:49 »
Das heißt Verdi hat wenig Interesse an MINT? Fände ich schade, letztlich könnte die Gewerkschaft damit neue Themen und potentielle Mitglieder im Zeitalter der Digitalisierung erschließen. Sollte auch aus eigenem Interesse nicht ganz unwichtig sein, da die Bedeutung von Digitalisierung und MINT in der gesamten Gesellschaft bekanntlich eher noch weiter wachsen wird.

Gute Verwaltungskollegen haben auch in der pW und anderen Teilen des ÖD keine schlechten Chancen. Sollte man nicht unterschätzen und gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3985 am: 29.10.2023 12:33 »
Das heißt Verdi hat wenig Interesse an MINT? Fände ich schade, letztlich könnte die Gewerkschaft damit neue Themen und potentielle Mitglieder im Zeitalter der Digitalisierung erschließen. Sollte auch aus eigenem Interesse nicht ganz unwichtig sein, da die Bedeutung von Digitalisierung und MINT in der gesamten Gesellschaft bekanntlich eher noch weiter wachsen wird.

Gute Verwaltungskollegen haben auch in der pW und anderen Teilen des ÖD keine schlechten Chancen. Sollte man nicht unterschätzen und gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen.

Probieren Sie´s aus; gehen Sie zu verdi/anderen Gewerkschaften und fragen nach, ob dort Interesse an einer MINT- Arbeitsgruppe besteht.

Und Ihre Idee, " gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen" ist ja auch mehr ein frommer Wunsch. Wenn man die Kommentare hier so liest, wo EG < 9a teilweise als Lowperformer, Tellerwäscher oder Postwagenschubser bezeichnet werden, die alle "überbezahlt" sind, wie soll da Zusammenhalt entstehen ?

Ich bin selber S 14/6 (> EG 10) und wäre nie auf die Idee gekommen, mich mit anderen Berufsgruppen zu vergleichen. Wenn ich mehr Geld verdienen will muß ich mich dafür einsetzen und entsprechend engagieren. Sei es in der Verwaltung selber oder auch z.B. in einer Gewerkschaft/Berufsverband.

Markus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3986 am: 29.10.2023 12:36 »
Leider werden die Personaler bzw. diejenigen, die es "faktisch" untersagen, nicht in die Verantwortung genommen, dass sie (und zwar sie alleine) Schuld für das ausfallen der Vorlesung und der geschlossenen Labore.
Pinsel hatte doch eine Drucksache hier verlinkt, wonach das zumindest in BW direkt am Ministerium hängt. Insofern sehe ich nicht, wie die Hochschulen inkl. Leitung da Spielraum hätten - wenn du eine Idee hast?

Letztlich ist das wirklich demotivierend, wenn man bereit ist was zu leisten und die ganze "Karriere" schon vorgezeichnet ist, wann welcher Stufenaufstieg erfolgt und das alles exakt gleich zu dem Kollegen, der im Homeoffice vermutlich noch nicht mal Emails liest.

MoinMoin

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« Antwort #3987 am: 29.10.2023 12:51 »
Aber hier werden immer Dinge verglichen, die man eben nicht vergleich kann. Für den „normalen“ Verwaltungsmitarbeiter gibt es außerhalb des ÖD eben keinen Markt. In der PW werden keine Mitarbeiter der Bürgerämter gesucht, oder Sozialämter oder was auch immer. Mit dem Wissen fängt man nicht eben in der PW an. Einen „Vergleichsmarkt“ gibt es nicht. Mein Hauptkritikpunkt in der Diskussion und heute morgen wegen schlechter Laune vielleicht auch überspitzt, dass die MINT-ler hier in der Diskussion häufig nicht bereit sind auch dieses Problem anzuerkennen. Der Preis muss sich eben hier anders bestimmen. Was muss ich es mir als AG kosten lassen, um auch diese Stellen zu besetzen und so muss ich letztlich auch die Stammmitarbeiter bezahlen. Es gibt eben viele Kolleginnen und Kollegen die ich jeden Tag sehe, die versuchen trotzdem den Laden am Laufen zu halten. Die eben nicht mehr 100 Prozent sondern deutlich mehr arbeiten. Ja, dass sind die doofen, die das mit der mittleren Art und Güte nicht verstanden haben. Aber die braucht es eigentlich, weil die sich noch tatsächlich mit ihrem AG oder Aufgabe identifizieren. Genau so sehe ich aber eben auch MINT-ler, die laut jammern wegen der schlechten Bedingungen und muss dann feststellen, der eine kümmert sich nur um Drucker, ne Netzwerk machen andere…

Ich räume ein, ein schlechter Tag (für mich), mich heute an der Diskussion beteiligt zu haben. Der Frust, ob der allgemeinen Lage und was einen auch beim TV-L erwartet, ist einfach groß.

Schönen Sonntag noch!
Absolut Richtig.
MINTler bräuchten derzeitig keine Gewerkschaftsverträge, sie sind auf Augenhöhe mit dem AG.
Deswegen ist es Unsinn für die MINTler (die viele mit >=EG10 gleichsetzen, aber auch Fachinformatiker sind MINTler und die sind in der EG8-9b oftmals, also diejenigen die sic hum Drucker und Netzwerk kümmern) bzw. >EG10 mehr zu verlangen als für die anderen.
Ich sehe hier jedoch viele MINTler, die zunächst nur verlangen, dass sie gleiche Prozente an Erhöhung bekommen wie die anderen.

Und das Fachkräfte Problem ist eben ein AG Problem, welches, wenn er wollte, jederzeit mit aT und üT Verträgen abmildern kann.

Markus

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« Antwort #3988 am: 29.10.2023 12:53 »
Wenn man die Kommentare hier so liest, wo EG < 9a teilweise als Lowperformer, Tellerwäscher oder Postwagenschubser bezeichnet werden, die alle "überbezahlt" sind, wie soll da Zusammenhalt entstehen ?
Ich glaube du missverstehst da was. Ich habe jedenfalls den Terminus "lowperformer" für Leute gebraucht, die formal die gleiche Arbeit machen und das selbe verdienen wie ich, aber wesentlich weniger leisten. Und dass man diese alle über einen Kamm schert, ist ja wohl nicht gerechtfertigt, aber eben Praxis, wenn 16.5 etc. pauschal nicht zur Anwendung kommen. Das System befördert so systematisch Minderleistung.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3989 am: 29.10.2023 12:59 »
Leider werden die Personaler bzw. diejenigen, die es "faktisch" untersagen, nicht in die Verantwortung genommen, dass sie (und zwar sie alleine) Schuld für das ausfallen der Vorlesung und der geschlossenen Labore.
Pinsel hatte doch eine Drucksache hier verlinkt, wonach das zumindest in BW direkt am Ministerium hängt. Insofern sehe ich nicht, wie die Hochschulen inkl. Leitung da Spielraum hätten - wenn du eine Idee hast?
Dokumentieren, dass Person A gewillt ist den Job zu machen.
Person A möchte aber es nur für Entgelt X machen. Dies ist tariflich durch die Zahlung der 16.5 Zulage möglich.
Im Bericht darauf verweisen, dass wenn Person A nicht kommt,  Labor y geschlossen wird und Vorlesung Z nicht stattfinden kann.
Irgendwer im Ministerium lehnt die Zulage nach 16.5 ab.

Dem Minister, der Presse dem Rechnungshof etc. schreiben, dass wegen dieser Entscheidung des Mitarbeiters im Ministerium die Vorlesung ausfällt und das Labor geschlossen wird.
(also auch bei uns hängt es im Ministerium und bei uns wird je nach Bericht die 16.5 vom Ministerium bewilligt oder auch nicht)

So in der Richtung lief es bei uns ab, als noch Pauschal die Zulage nicht gewährt wurde.

Alternative:
jemand wird mit förderlichen Zeiten eingestellt, bekommt den Arbeitsvertrag und MF kann im Dreieck springen, wenn sie es merken.
Die Person ist da und der Vertrag gültig.
Dazu muss man aber E in der H haben, haben die meisten nicht.

EDIT:
Die Zustimmungsvorbehalte des Ministeriums für Finanzen zu § 16 Absatz 5
TV-L sind in jedem Einzelfall zwingend zu beachten. Dies vor dem Hintergrund,
dass das Ministerium für Finanzen lediglich bei Neueinstellungen allgemein zugestimmt hat, dass die personalverwaltenden Stellen bis zur Höhe der Endstufe
in eigener Zuständigkeit über die Gewährung von Zulagen entscheiden dürfen,
wenn und soweit dies zur Deckung des Personalbedarfs zwingend erforderlich
ist. Alle übrigen Fälle des § 16 Absatz 5 TV-L bedürfen grundsätzlich der Einwilligung des Ministeriums für Finanzen.


Also zumindest förderliche Zeiten scheinen die in BW komplett in der Hand zu haben.
Und ich kann dort nicht lesen, dass 16.5 nicht angewendet werden darf!

Zitat
Letztlich ist das wirklich demotivierend, wenn man bereit ist was zu leisten und die ganze "Karriere" schon vorgezeichnet ist, wann welcher Stufenaufstieg erfolgt und das alles exakt gleich zu dem Kollegen, der im Homeoffice vermutlich noch nicht mal Emails liest.
nun der eine bekommt bei uns die Zulage, der andere will sie, bekommt sie nicht.
Alles schon gehabt.