Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034813 times)

TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3120 am: 12.10.2023 09:00 »
So eine Gewerkschaft ist ja eine Klientel-Vertretung. Wenn das Klientel (welches dann auch ggf. streikt um Forderungen durchzusetzen) überwiegend aus Beschäftigten < EG9b besteht, ist es nur selbstverständlich, das genau deren Belange überwiegend beachtet werden.

Die Beschäftigtenstruktur der Länder (ist hier irgendwo auf den 20x Seiten Diskussion schon mal erläutert worden), ist nunmal so, wie sie ist. D.h. sehr viele Beschäftigte (in Schulen und Hochschulen) sind in Entgeltgruppen >= EG13 (bzw. äquivalent A13) und da wird eine rein prozentuale Erhöhung unfassbar teuer...

Was ist mit GEW usw. welche tendenziell höhere Entgeltgruppen vertreten? Die sitzen doch auch am Verhandlungstisch und sollten einige Mitglieder haben?
Die sind in den Verhandlungen mehr ein Anhängsel von Verdi, einfach aufgrund der "Massenverhältnisse" Verdi vs. GEW.
Bei den Lehrern ist das Potential letztlich doch nicht so sehr groß, weil es sich überwiegend um Beamte handelt...


Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3121 am: 12.10.2023 09:10 »


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Wuppertaler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3122 am: 12.10.2023 09:20 »


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Das Problem ist eigentlich nicht die Forderung für den TV-L an sich, sondern der bereits große bestehende Abstand zu den anderen Tarifverträgen im ÖD.

Gerechter Stufenaufstieg, 100% Jahressonderzahlung, 38.5 Stundenwoche, Azubi-Garantie, usw. es fehlt so viel im Vergleich zum TöVD.

Um dies und den Rückstand aufzuholen benötigt es eine größere Forderung oder ich hoffe man hält an den 12 Monaten fest und verhandelt dann nochmal eine Steigerung Richtung TöVD.

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3123 am: 12.10.2023 09:21 »


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Meine Güte, was für ein Kindergarten. Du hast einen Arbeitsvertrag und deine sich daraus ergebende Hauptlast ist die Erbringung von Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte. Wenn dir dein Arbeitgeber keine Gehaltserhöhung gewährt, wie du sie dir vorstellst, reagierst du wie ein bockiges Kind und reduzierst deine Arbeitsleistung. Mich würde mal deine Reaktion interessieren, wenn dein Arbeitgeber als Reaktion auf dein Verhalten dein Gehalt in gleichem Umfang kürzt?

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.

Ansonsten habe ich folgenden Tipp für dich, um nicht noch frustrierter zu werden:

Hab endlich mal Eier in der Hose, kündige deinen Job und such dir etwas Neues!

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3124 am: 12.10.2023 09:22 »
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3125 am: 12.10.2023 09:24 »


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Meine Güte, was für ein Kindergarten. Du hast einen Arbeitsvertrag und deine sich daraus ergebende Hauptlast ist die Erbringung von Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte. Wenn dir dein Arbeitgeber keine Gehaltserhöhung gewährt, wie du sie dir vorstellst, reagierst du wie ein bockiges Kind und reduzierst deine Arbeitsleistung. Mich würde mal deine Reaktion interessieren, wenn dein Arbeitgeber als Reaktion auf dein Verhalten dein Gehalt in gleichem Umfang kürzt?

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.

Ansonsten habe ich folgenden Tipp für dich, um nicht noch frustrierter zu werden:

Hab endlich mal Eier in der Hose, kündige deinen Job und such dir etwas Neues!

Sie hat doch geschrieben, dass sie das nun auch so machen wird.

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3126 am: 12.10.2023 09:53 »
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Wuppertaler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3127 am: 12.10.2023 09:58 »
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.

Müsste die Differenz durch die niedrige Jahressonderzahlung nicht noch größer sein?

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3128 am: 12.10.2023 10:01 »
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Der erste Flyer liegt schon auf dem Tisch. Es sind alle aufgefordert zu streiken, Beamte, Beschäftigte, welche in der Gewerkschaft, welche die es werden wollen, welche die aus der Gewerkschaft flüchten, welche die nie eintreten werden.
In Thüringen ist der erste Streik für den Samstag 18.11. datiert (in Erfurt). Man scheint also auf eine hohe Teilnehmerzahl aus zu sein, da das Argument "ich muss doch arbeiten" für die Nichtgewerkschaftsmitglieder dann auch nicht zählen kann.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3129 am: 12.10.2023 10:09 »
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Ja, aber das geht dann auf "eigene Kosten", sprich: Es gibt kein Streikgeld. Mit einem gut gefüllten Arbeitszeitkonto (soweit vorhanden) kann man das mit Überstunden-Abbau verknüpfen.

VaPi

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3130 am: 12.10.2023 10:11 »
Zitat
Der TdL Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen, an seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der sächsische Staatsminister der Finanzen Hartmut Vorjohann

Der sächs. Finanzminister ist dafür bekannt ALLES an sich abprallen zu lassen und sich erst zu bewegen, wenn er gezwungen wird. Beste Aussichten!

DrStrange

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3131 am: 12.10.2023 10:13 »


Der gewerkschaftsseitig immer wieder propagierte Schulterschluss zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten ist doch an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Streikende Tarifbeschäftigte sind nicht mehr als Erfüllungsgehilfen für die Steigerung der Bezüge von Beamten, die ihre sonstigen Privilegien mantrahaft mit der nicht vorhanden Erlaubnis zum Streiken begründen.

Wieder so ein Müll von Dir. Erfüllungsgehilfe.. Hauptsache irgendwas schreiben.

Oliver1976

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« Antwort #3132 am: 12.10.2023 10:15 »
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.

Müsste die Differenz durch die niedrige Jahressonderzahlung nicht noch größer sein?

die war bei mir mit drin. Ich habe immer das gesamte Jahresbrutto genommen. Aber die Zahlen sind ca.-Zahlen und nicht auf Heller und Cent berechnet. Es sind auch keine Boni enthalten, die im TVöD im akademischen Bereich fast schon Standard sind, jedenfalls in der Fraunhofer Gesellschaft

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3133 am: 12.10.2023 10:16 »
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Ja, aber das geht dann auf "eigene Kosten", sprich: Es gibt kein Streikgeld. Mit einem gut gefüllten Arbeitszeitkonto (soweit vorhanden) kann man das mit Überstunden-Abbau verknüpfen.

Ein Streik ist eine Arbeitsniederlegung. Insofern kann ein solcher nicht mit einem Freizeitausgleich, der einem sowieso zusteht, verbunden werden. Entweder man streikt, oder man geht in seiner Freizeit auf eine Demo. Dann ist es aber kein Streik. (Genausowenig kann ein Streik außerhalb der Arbeitszeit stattfinden; wie soll man da die Arbeit niederlegen, wenn man per se da gar nicht arbeitet? Und natürlich kann man auch statt zu arbeiten, zu Hause auf dem Sofa sitzen und dadurch streiken. Die Trillerpfeife und Warnweste ist dafür unbedeutend.)

Kapitalist

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3134 am: 12.10.2023 10:18 »
Sollte zu Denken geben. Weniger sind die Angestellten das Problem bei Verhandlungen zum TV-L, sondern viel mehr die vielen Beamten:

"Eine Umsetzung der Forderungen würde die Länder mit rund 5,9 Milliarden Euro pro Jahr belasten, einschließlich einer Übertragung auf den Beamtenbereich rund 19 Milliarden Euro..."

Quelle: Haufe.de

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