Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034790 times)

Mario Nette

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4290 am: 03.11.2023 20:59 »
„ Insbesondere aber verweigern sie einen Abschluss in Höhe des TVöD“

Das zeigt leider schon alles…verdi und dbb haben zwar rumposaunt, dass sie die Lücke zwischen TVÖD und TVL schließen wollen, aber in Wahrheit geiern sie nach dem gleichen TVÖD Abschluss für die Länder.

Wenn es auf eine Einigung Richtung TVÖD hinauslaufen sollte (Sockelbetrag + Prozente), kommt es halt auf die Laufzeit an. Bei (fast-)gleichem Ergebnis (ohne IAP) und 12 Monate Laufzeit wäre man doch eigentlich auf richtigem Wege.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4291 am: 03.11.2023 21:12 »
Und täglich grüßt das Murmeltier. Immer wieder der selbe Rotz.  Für Gott und alle Welt wird Geld rausgeschmissen.  Für die eigenen Leute ist nix da. Wenn die Aussage auf der Verdi Seite vonwegen Wohngeld beantragen von den AG tatsächlich so gefallen ist, bleibt einem nur noch die Spucke weg.  Das diese hochnäsigen,  überbezahlten und von allen Seiten mit Zucker in den Arsch verwöhnten Politiker, die ein knappes Budget nie kennengelernt haben, sowas äußern, ist eine unverschämt ohne gleichen.

Diese Politiker haben letztes Jahr den Bezug von Wohngeld MASSIV ausgeweitet - sowohl in der Höhe als auch in der Zahl der Bezugsberechtigten. Sie haben also aktiv etwas getan für alle mit knappem Budget. Und natürlich reicht einem EG1 - EG8-Alleinverdiener sein Gehalt nicht für ein sorgloses Leben für ihn und seine 3 Kinder. Und wenn es bei Alleinverdiener bleiben soll muss man eben Wohngeld beantragen.

Die Darstellung der TLD ist berauschend schlecht in diesen Verhandlungen - aber dein Arguement ist schlicht keins.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4292 am: 03.11.2023 21:24 »
https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html

Morgen gehts in HH wohl schon los mit einem Streik der Sportplatzwarte. Und genau DAS ist der Weg: Das Streikgeld gut einsetzen, nämlich dort, wo man für wenig viel erreichen kann. Sportplatz- und Hallenwarte sind ein guter Anfang. Erzieher und Pflegepersonal z.B. im UKE auch. Die effektivste Variante (bin aber nicht sicher ob die im TV-L sind) ist aber natürlich die Müllabfuhr. Wenn die mal 3 Wochen durchstreiken stinkts selbst dem Dressel genug ;-)

Modulator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4293 am: 03.11.2023 21:43 »
https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html

Morgen gehts in HH wohl schon los mit einem Streik der Sportplatzwarte. Und genau DAS ist der Weg: Das Streikgeld gut einsetzen, nämlich dort, wo man für wenig viel erreichen kann. Sportplatz- und Hallenwarte sind ein guter Anfang. Erzieher und Pflegepersonal z.B. im UKE auch. Die effektivste Variante (bin aber nicht sicher ob die im TV-L sind) ist aber natürlich die Müllabfuhr. Wenn die mal 3 Wochen durchstreiken stinkts selbst dem Dressel genug ;-)

Müllabfuhr ist Kommune und idR privatisiert. Die fallen weg.
Bildung, Justiz sind gute Hebel.
Ebenso die Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, was nicht in privater Hand ist.
Straßenmeistereien, diverse Landesbehörden

Prince of Persia

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4294 am: 03.11.2023 22:05 »
https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html

Morgen gehts in HH wohl schon los mit einem Streik der Sportplatzwarte. Und genau DAS ist der Weg: Das Streikgeld gut einsetzen, nämlich dort, wo man für wenig viel erreichen kann. Sportplatz- und Hallenwarte sind ein guter Anfang. Erzieher und Pflegepersonal z.B. im UKE auch. Die effektivste Variante (bin aber nicht sicher ob die im TV-L sind) ist aber natürlich die Müllabfuhr. Wenn die mal 3 Wochen durchstreiken stinkts selbst dem Dressel genug ;-)

Morgen schreit dann keiner: "runter vom Platz!!!!" 🤣

DirtyDeedsDoneDirtCheap

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4295 am: 03.11.2023 22:57 »
Dass kein Angebot der AG in der 2. Runde vorgelegt wird - geschenkt, war nicht unerwartet.

Aber die Art und Weise, wie sie auftreten, überrascht mich. Natürlich erfahren wir alles nur durch die Gewerkschaften,  insofern würde ich mir mal ein Statement der TDL wünschen.

Alles in allem macht all dies keine Hoffnungen für die Verhandlungen in 5 Wochen. Man wird nicht daran vorbeikommen, ordentlich Druck zu machen in Form von medienwirksamen (Warn-)Streiks.

Iunius

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4296 am: 04.11.2023 08:32 »
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.

Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).

Streitet über die AG wie ihr wollt, es kam wie es kommen musste: es hängt gar nicht an den Landesbeschäftigten, es wird zur Besoldungsfrage.
Und weil es Leute gibt die es nicht glauben (wollen):

https://www.dbb.de/artikel/silberbach-ueber-einkommensrunde-druck-muss-von-der-strasse-kommen.html

Mint

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4297 am: 04.11.2023 08:49 »
Jetzt muss ich doch mal was schreiben... Der TV-V oder TV-N kennen solche Beamten-Zwickmühlen in der Regel nicht. Auch diese AG suchen echt viel Personal. Aber zu anderen Konditionen und mit gescheiter Jahressonderzahlung. Ich werde vermutlich zu einem solchen Betrieb wechseln im Frühjahr, obwohl hier gern arbeite. Bleibe damit aber im ÖD, nur besser bezahlt. Das ist einfach inakzeptabel was beim TV-L abgeht. Vor allem höhere Entgeltgruppen werden systematisch verarscht. Und wegen dem Beamtenthema wird auf die Bremse getreten.

thesisko

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4298 am: 04.11.2023 08:52 »
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.

Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).

Streitet über die AG wie ihr wollt, es kam wie es kommen musste: es hängt gar nicht an den Landesbeschäftigten, es wird zur Besoldungsfrage.
Und weil es Leute gibt die es nicht glauben (wollen):

https://www.dbb.de/artikel/silberbach-ueber-einkommensrunde-druck-muss-von-der-strasse-kommen.html


Hier besteht weder Sprengstoff noch irgendwas. Vergleiche die prozentualen Rentenerhöhingen 21, 22 und 23 mit den prozentualen Erhöhungen der Pensionen. Wenn es hier Sprengstoff gibt, dann bei den Pensionären
Trotzdem regt es mich langsam auf. Ich zahle als Angestellter Gewerkschaftsbeiträge und ich erwarte, dass Verdi dafür auch meine Interessen vertritt es ist eine reine Tarifrunde

Laser92

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« Antwort #4299 am: 04.11.2023 09:00 »
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.

Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).

Streitet über die AG wie ihr wollt, es kam wie es kommen musste: es hängt gar nicht an den Landesbeschäftigten, es wird zur Besoldungsfrage.
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Da fühlt man sich als Angestellter schon ziemlich verarscht. Gerade in anbetracht der Tatsache, dass Beamte in vergleichbaren Eingruppierungen (z.B. E12/A12) deutlich mehr verdienen und zusätzlich noch teils riesige Zuschläge für Heirat und Kinder bekommen.
Im Prinzip müssten Beamte zwei Tariferhöhungen aussetzen um die Gehaltsniveaus anzugleichen.

Stand jetzt entspricht eine A12 (verheiratet, ein Kind) in etwa einer E15 was das Netto-Gehalt betrifft.

« Last Edit: 04.11.2023 09:10 von Laser92 »

Johannes1893

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« Antwort #4300 am: 04.11.2023 09:11 »
Ich verstehe diese Koppelung eh nicht. Beamten bleibt netto mehr, sodass gerade Sockelbeträge auch bei geringerem brutto deutlich stärker wirken. Hinzu kommen andere, teils hier genannte Gründe.

Tagelöhner

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« Antwort #4301 am: 04.11.2023 09:28 »
Beamte waren halt schon immer etwas "Besseres", da sie ihren Dienstherren ja treu dienen und sich ihrem Amt mit voller Hingabe widmen müssen.  ;D

Man kann sich nur wiederholen. Von dem zu meist von Beamtenseite lautstark propagierten Schulterschluss zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten profitieren Beamte am Ende stärker, insbesondere seit auch höchstrichterliche Rückendeckung vorhanden ist und darüber weitere Steigerungen der Alimentation durchgesetzt werden konnten.

Ich kann auch nur jedem empfehlen, seine Anstellung im ÖD zu hinterfragen und jungen Menschen würde ich den Öffentlichen Dienst definitiv nicht ans Herz legen.

MoinMoin

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« Antwort #4302 am: 04.11.2023 09:41 »
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.
So ist es brav:
Einfach klipp und klar öffentlich sagen:
Die Besoldung ist Aufgabe des Gesetzgebers und hat hier am Tisch nichts verloren, denn der Gesetzgeber sitzt hier nicht. Man kann doch keine Verträge zu lasten Dritter machen  8)

Tariflas

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« Antwort #4303 am: 04.11.2023 09:54 »
Ich bin immer noch fassungslos.

Wie hier jemand schon sagte- für alles und jeden ist Geld da, nur für die eigenen Mitarbeiter nicht... ihr wisst, was ich meine (bevor mein Post wieer gelöscht wird).

Sollte im Dezember das Angebot nicht dementsprechend ausfallen, werde ich die fehlende finanzielle Wertschätzung durch eine mindestens vierwöchige Abwesenheiten im Jahr kompensieren.

Uns steht das Wasser bis zum Hals, wir ertrinken in Arbeit und müssen auch am WE ran. Juckt nur keinen, auch unseren Chef nicht. Der durfte sich in den Personalgesprächen ebenfalls einiges anhören- interessiert ihn als Beamter kurz vor der dicken Pension aber nicht! Er hat zwei Häuser, eine Eigentumswohnung und hat im Gegensatz zu uns ausgesorgt.

Es werden erst Leute eingestellt und unsere Gehälter erhöht, wenn wir auf der Arbeit fehlen und alles zusammenkracht! Anders wollen es die Arbeitgeber offenbar nicht, das hat die Verhandlung gestern wohl sehr deutlich gezeigt! Und bevor ich körperlich zusammenklappe, muss ich mich selbst schützen.

Das rate ich euch auch- passt auf eure körperliche und mentale Gesundheit auf!

Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!


Grandia

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« Antwort #4304 am: 04.11.2023 10:07 »
Ich sehe auch die Gefährdung der Beamtenbesoldung nicht, denn sie ist rechtlich gesichert und kann und wird eingeklagt, sollten die Länder dem BverG Beschluss der richtigen Alimentation nicht nachkommen.
Das ändert jedoch nicht alles. Selbst wenn die Beamtenbesoldung nicht mit verhandelt wird, kann diese nicht vollständig aus dem Blickwinkel verschwinden, denn diese wird trotzdem von den Ländern  erzählt werden müssen, wenn auch nachträglich.
Die TDL soll dann aber auch klipp und klar das Argument der Haushaltskosten gegenüber den Beamten nicht als kontraargument nutzen, wenn es kein Teil der Verhandlungen sein soll.
Ich finde das Thema als Beamter schwierig aber kann nachvollziehen, dass mein Brutto vs angestellten Brutto sehr große Unterschiede ausmachen. Bei einer Erhöhung von 500€ Brutto bekomme ich ca minimal 50€ mehr Netto raus.