Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034735 times)

Bauernopfer

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5490 am: 24.11.2023 18:02 »
Noch zwei Wochen bis zur 3. und damit letzten Verhandlungsrunde...

Was passiert eigentlich wenn dort wieder kein Ergebnis zustandekommt?
Dann wird die Sache für die TdL vermutlich noch billiger ;)

ellie

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daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5492 am: 24.11.2023 19:33 »

Persönlich habe ich es leider noch nie anders erlebt. Trotz diverser Hinweise Richtung Verdi war die Koordination der Streiks in meinem Umfeld immer unterirdisch und auch immer so geplant, dass es wirklich so gut wie keine Auswirkungen auf den Tagenbetrieb hatte. Bei einem schlechten Abschluß war aber natürlich immer die schlechte Streikbeteiligung die Ursache.

Edit: Diese Woche wurde übrigens bei uns gestreikt. Erfahren habe ich davon erst in der wöchentlichen Montagsrunde in der unser Chef auf die aktuell dünne Personaldecke wegen Krankheit und Streik hingewiesen hat. Bravo.

Ja- das kann passieren:

Vatriante 1: tatsächlich schlechte kommuikation- hab ich auch schon öfters erlebt. Helfen tut nur, die Gewerksschaftssekretäre direkt darauf anzusprechen.

Varaiante 2. Es sind zu wenige Mitglieder, die die Infos streuen können.

Mal zur Größenordnung:Gewerkschaftssekretäre können  für ca. 5-7000 Mitglieder zuständig sein. Daran sieht man, dass es vorallem über die ehrenmatlichen Mitglieder geht. Keine bis wenige Mitglieder- wenig Infos.
« Last Edit: 24.11.2023 19:39 von daseinsvorsorge »

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5493 am: 24.11.2023 19:52 »
Aber dafür muss man sich organisieren.
In Hamburg gibt es um Wochenende hin immer ein Zoom Meeting mit 70 betrieblichen Streikleitungen, in dem die nächste Woche vorbesprochen wird. Diese 70 tragen es dann in ihre 70 Betriebe und Standorte schon Mal weiter.
Darüber hinaus gibt es viele unterschiedliche Vernetzungsgruppen.
Auch gibt es einen Link, der wöchentlich um die Aktionen der Folgewoche aktualisiert wird. Man kann sich zu den Aktionen anmelden und erhält die Infos (Streikaufruf etc.) via Mail und teilweise als SMS Erinnerung. Für den Anmeldelink gibt es natürlich einen QR Code. Der hängt auch in den Betrieben und wird bei jedem Streik beworben.
Und 5-7.000 pro Gewerkschaftssekretär ist wenig. Ich würde da eher eine Null anhängen.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5494 am: 24.11.2023 20:30 »
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5495 am: 24.11.2023 20:55 »
Die realen Ergebnisse der GDL waren in den letzten Jahren weit schlechter als die mediale Profilierung von Weselsky und die allgemeine Aufmerksamkeit.

BlackVoodoo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5496 am: 24.11.2023 20:59 »
Darf ich mal in die Runde fragen was passiert, wenn in der dritten Verhandlungsrunde wieder kein Angebot von der Gegenseite vorgelegt wird oder das vorgelegte Angebot von unserer Seite abgelehnt wird?

Wie ist dann der weitere Ablauf?

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5497 am: 24.11.2023 21:01 »
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Soviel Kritik an Verdi hätte ich dir heute gar nicht zugetraut. ;)

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5498 am: 24.11.2023 21:04 »
Darf ich mal in die Runde fragen was passiert, wenn in der dritten Verhandlungsrunde wieder kein Angebot von der Gegenseite vorgelegt wird oder das vorgelegte Angebot von unserer Seite abgelehnt wird?

Wie ist dann der weitere Ablauf?

Das ist offen. Auf jeden Fall ist keine verpflichtende Schlichtung vorgesehen wenn eine Seite diese fordert. Im Gegensatz zum TvöD.

Mein Tipp wäre das große Empörung seitens Verdi artikuliert wird und Anfang Januar dann geräuschlos abgeschlossen wird. Größere Streiks, geschweige denn unbefristet wird es nicht geben und das wissen die Arbeitgeber.

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5499 am: 24.11.2023 21:10 »
Es würde wohl erstmal auf einen 4. Termin hinauslaufen.
In Hamburg machen wir uns schon Gedanken über längere Streiks.
Ein unbefristeter Streik ist aber unwahrscheinlich.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

E13

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5500 am: 24.11.2023 22:30 »
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Würde ich in dieser Form als falsch werten. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern die Kombination aus Arbeitsbereich und Anzahl. Das beste Beispiel sind die Universitätskliniken in NRW. Diese haben letztes Jahr ca. 100 Tage durchgehend gestreikt. Daran waren ca. 300-400 Personen pro Klinikum beteiligt, bei ca. 10-11 K Mitarbeitern pro Klinikum. Nachdem der Druck durch Patienten groß genug geworden ist, wurde das Hochschulgesetz in NRW durch den neuen Landtag geändert und Kliniken sind aus dem TVL ausgetreten (zuvor mussten die UKs Teil des TVL sein). Dadurch war es möglich im Durchschnitt eine zusätzliche Woche Urlaub auszuhandeln. Diese kann wahlweise in Geld ausgezahlt werden.
Insofern ist das entscheidende Kriterium das Druckmittel.

skiveren

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5501 am: 25.11.2023 00:46 »
In den letzten, vielen Jahren hat Ver.di überwiegend Minusrunden erreicht..
Wer bitte, soll da noch Mitglied sein..?
Nichtmitglieder erhalten die Entgelterhöhungen auch..
Der typisch Deutsche rechnet jeden Cent..ist geizig sieht/wünscht nur seine Vorteile.
Der wirtschaftliche Abstieg Deutschlands läuft längst.., man will es nur noch nicht sehen..
Das Aufwachen wird wehtun..

Sogar die deutschen Rentner sind dumm..., merken nicht das Entgelterhöhungen wichtig sind für spätere Rentenerhöhungen..
Dumm Deutschland..> Abstieg..


Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5502 am: 25.11.2023 03:49 »
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Dann raus aus dem Basis TV-L und macht es wie Hessen. Weil eure extra Zulagen kosten den anderen wertvolle Prozente was Erhöhungen angeht. Ist nicht böse gemeint, aber als Bayer oder Baden Württemberger fühlt man sich verarscht, da ist es nämlich teurer zu leben.

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5503 am: 25.11.2023 03:58 »
Noch zwei Wochen bis zur 3. und damit letzten Verhandlungsrunde...

Was passiert eigentlich wenn dort wieder kein Ergebnis zustandekommt?

Vor Weihnachten wird es dann ja keine 4. geben  :(

Weihnachtsfeiern und Ferien. Fische für weitere Lachshäppchenrunden müssen gefischt werden und neuer Zündstoff muss politisch gesammelt werden  ;D

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5504 am: 25.11.2023 04:12 »
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Würde ich in dieser Form als falsch werten. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern die Kombination aus Arbeitsbereich und Anzahl. Das beste Beispiel sind die Universitätskliniken in NRW. Diese haben letztes Jahr ca. 100 Tage durchgehend gestreikt. Daran waren ca. 300-400 Personen pro Klinikum beteiligt, bei ca. 10-11 K Mitarbeitern pro Klinikum. Nachdem der Druck durch Patienten groß genug geworden ist, wurde das Hochschulgesetz in NRW durch den neuen Landtag geändert und Kliniken sind aus dem TVL ausgetreten (zuvor mussten die UKs Teil des TVL sein). Dadurch war es möglich im Durchschnitt eine zusätzliche Woche Urlaub auszuhandeln. Diese kann wahlweise in Geld ausgezahlt werden.
Insofern ist das entscheidende Kriterium das Druckmittel.

Wir werden auch in x Jahren austreten was beschlossene Sache ist. Hoffe dann auf bessere Verhandlungen.