Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034779 times)

Erklärbär

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4050 am: 31.10.2023 08:42 »
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Der neue Job ist 50km weit entfernt, ich warte ergo die zweite Verhandlungsrunde diese Woche ab und welche Zahlen da konkret genannt werden.
Die Arbeit der Kollegen, welche nun gehen musst du aber auch übernehmen.

Ich bin in den ÖD wegen der interessanten Stelle. Habe zwar wieder meine Angebote 150k plus von den besten AG im Lande, aber solange es mir Spaß macht bleibe ich. Geld ist nicht mein Antrieb, da bin ich relativ genügsam und halte meine Fixkosten gering. In 5-6 Jahren wechsle ich aber zurück, da ich dann alle Projekte abgeschlossen habe. Deswegen würde ich mich nicht wegen 50km kirre machen, zudem gibt es auch andere Unternehmen bei welchen man sich anwerben lassen oder bewerben kann. Im groben sagt man, Wechsel ab 15%-20% mehr Gehalt lohnt sich.

Cruze

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4051 am: 31.10.2023 09:22 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D


Bürohengst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4052 am: 31.10.2023 09:25 »
Heute morgen in der Berliner Morgenpost gelesen, der Berliner Verwaltung (also auch TV-L) hauen reihenweise die Angestellten ab, vor allem die Jüngeren unter 45. Die Bürgerämter in Neukölln oder Marzahn-Hellersdorf (gut, da muss man ganz sicher auch einiges aushalten können...) sind wegen Personalmangel und Arbeitsüberlastung schon fast nicht mehr funktionstüchtig. Wenn die Arbeitgeberseite das auch in der zweiten Runde immer noch nicht verstanden hat, dass das Personalbindungs- und Rekrutierungsproblem nicht mit 300,- Euro Inflationsausgleichsprämie plus wöchentlich frischem Obstkorb zu lösen sein wird, dann geht der nachfolgende Streik wirklich auf deren Kappe.

DirtyDeedsDoneDirtCheap

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4053 am: 31.10.2023 09:26 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Cruze

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4054 am: 31.10.2023 09:31 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Und wie rechtfertigt sich das gegenüber den Leuten im Ruhrpott oder die zum Beispiel in Urlaubsregionen mit horrenden Preisen wohnen?
Das wir Zulagen noch und nöcher brauchen ist klar. Aber so wird es noch für viel mehr Frust zwischen den Angestellten sorgen.


NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4055 am: 31.10.2023 09:35 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4056 am: 31.10.2023 09:52 »
...Wenn die Arbeitgeberseite das auch in der zweiten Runde immer noch nicht verstanden hat, dass das Personalbindungs- und Rekrutierungsproblem nicht mit 300,- Euro Inflationsausgleichsprämie plus wöchentlich frischem Obstkorb zu lösen sein wird, dann geht der nachfolgende Streik wirklich auf deren Kappe.

Das ist ja seit langem mein Reden, mit der Einschränkung, dass eben ein Streik bei vielen Landesämtern nichts bringt, ausser, dass sich der Finanzminister die Hände reibt. Das Einzige, was die TdL mal irgendwann zum Umdenken bringen könnte/sollte, ist eben die Flucht der MA. Passiert aber nicht, statt dessen werden Tagungen angesetzt, "wie die anstehenden Aufgaben trotz Fachkräftemangel gelöst werden können?"
Bleibt nur, die eigene Arbeit normal erledigen und bei Zusatzaufgaben stur abwiegeln. Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.

DirtyDeedsDoneDirtCheap

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4057 am: 31.10.2023 10:00 »
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

München ist kein Stadtstaat, aber dient als Beispiel, dass eine stadtbezogene Zulage möglich ist.

Und außerdem hatte ich gesagt, dass das in Verbindung mit den anspruchsvolleren Aufgaben gesehen werden muss. Kommune und Land in einem

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4058 am: 31.10.2023 10:52 »

München ist kein Stadtstaat, aber dient als Beispiel, dass eine stadtbezogene Zulage möglich ist.

Und außerdem hatte ich gesagt, dass das in Verbindung mit den anspruchsvolleren Aufgaben gesehen werden muss. Kommune und Land in einem

Dann wäre doch ganz allgemein eine Art "Regio-Zulage" sinnvoller.

Was in einem Stadtstaat konkret anspruchsvoller sein soll, erschließt sich mir hingegen auch nicht. Hier könnte man jetzt höchstens möppern, weil die MA im Einwohnermeldeamt in Berlin nach TV-L bezahlt werden, die Kollegen in Potsdam aber nach TVöD.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4059 am: 31.10.2023 11:02 »
Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.
Korrekt, das sollte dann eher an der Höhe der angemessenen KdU orientiert werden.
(Oder Wohngeldindex)
Dann wird da ein Schuh draus.
Auch wenn da wieder die unendliche Frage kommt: Dienstort oder Wohnort als Basis.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4060 am: 31.10.2023 11:03 »
Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Zumindest wäre das der ideale Zeitpunkt eine 16.5 Zulage zu bekommen, da man ansonsten droht zu gehen, weil bei ALDI an der Kasse mehr Geld zu verdienen ist......

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« Antwort #4061 am: 31.10.2023 11:14 »
Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Zumindest wäre das der ideale Zeitpunkt eine 16.5 Zulage zu bekommen, da man ansonsten droht zu gehen, weil bei ALDI an der Kasse mehr Geld zu verdienen ist......

Das Problem hier ist, dass die Zulage nur gewährt wird, wenn ein konkretes alternatives Jobangebot vorliegt. Was einfach nicht in die Köpfe der Zuständigen will ist, dass wer sich beworben, vorgestellt und eine Zusage vorliegen hat, dann auch schlicht und ergreifend seinen Hut nimmt.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4062 am: 31.10.2023 11:23 »
Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Zumindest wäre das der ideale Zeitpunkt eine 16.5 Zulage zu bekommen, da man ansonsten droht zu gehen, weil bei ALDI an der Kasse mehr Geld zu verdienen ist......

Das Problem hier ist, dass die Zulage nur gewährt wird, wenn ein konkretes alternatives Jobangebot vorliegt. Was einfach nicht in die Köpfe der Zuständigen will ist, dass wer sich beworben, vorgestellt und eine Zusage vorliegen hat, dann auch schlicht und ergreifend seinen Hut nimmt.
Für die Akten wollen bei uns die Personaler bei denen, die man halten will, zumindest einen Einladung zum Vorstellungsgespräch sehen. Begründung:
Man müsse dem Rechnungshof dokumentieren können, dass eine Wechselwilligkeit vorliegt.
Ob es dann eine Fake Einladung oder eine echte ist, wird nicht geprüft.

Bei denen, bei denen man nicht glaubt, dass sie gehen werden, da wird in der Tat ein alternativ Angebot verlangt.
Mit dem Ergebnis, dass die einen halt gegangen sind, weil man nicht mithalten konnte und die anderen geblieben sind, weil sie nicht den Mumm haben zu wechseln.

Kingrakadabra

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4063 am: 31.10.2023 12:49 »
Der Wohngeldindex ist fernab jeglicher Realität. Preise wie in München, aber lediglich Stufe V und somit keine Zulage. Irrsinn!

MoinMoin

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« Antwort #4064 am: 31.10.2023 12:56 »
Woher nimmst du die Erkenntnis, dass die Preise wie in München sind?
Da musst du dann ja bessere Daten über die Bestandsmieten haben.
Oder hast du nur andere gefühlte Daten?
Was sagt der Mietspiegel denn dazu?
Wie hoch ist die KdU bei euch?
Was wäre ein besserer Regionalindex?