Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 869453 times)

Iunius

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5430 am: 09.02.2025 13:11 »
Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?

Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.

Dann wird eben am Bürger gespart, so einfach ist das, betrifft dich aber auch. Spätestens wenn du eine Behandlung im Krankenhaus nötig hättest und dort alle deinen Vorschlägen gefolgt sind wirds unangenehm.

Gleichwohl ist es doch "unser" Steuergeld das da verteilt wird und gerade die Entgeltgruppen 1 - 8 haben in den letzten 20 Jahren überproportionale Zuwächse erfahren, gerade im Vergleich mit der freien Wirtschaft.
Nicht jeder kann als Sekretärin bei VW mit 75.000€ Grundgehalt fahren....

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5431 am: 09.02.2025 14:08 »
Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?

Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.

Sich vorher schon zu ärgern ist ohnehin vergeudete Energie. Einfach mal schauen, was da bei rauskommt letztlich. Dann kann man sich immer noch beklagen.
Aber jetzt zu sagen "es kommt eh eine Nullrunde" ist naja.... nicht so intelligent halt.

Sicherlich wird der Abschluss schlechter sein als der letzte, verdi fängt dieses Jahr ja aber extrem früh schon mit doch merkbaren Warnstreiks an. Das ist vor der zweiten Runde eher selten.

Mal sehen, zu was nachher eingeschlagen wird oder ob es wieder eine Schlichtung gibt

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5432 am: 09.02.2025 14:17 »
Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?

Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.

Dann wird eben am Bürger gespart, so einfach ist das, betrifft dich aber auch. Spätestens wenn du eine Behandlung im Krankenhaus nötig hättest und dort alle deinen Vorschlägen gefolgt sind wirds unangenehm.

Gleichwohl ist es doch "unser" Steuergeld das da verteilt wird und gerade die Entgeltgruppen 1 - 8 haben in den letzten 20 Jahren überproportionale Zuwächse erfahren, gerade im Vergleich mit der freien Wirtschaft.
Nicht jeder kann als Sekretärin bei VW mit 75.000€ Grundgehalt fahren....

Korrekt, als Bürokaufmann in einem kleinen Betrieb kannst du gut in den öD wechseln, es bräcuhte Signale für EG9b aufwärts

Iunius

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5433 am: 09.02.2025 15:28 »
Es bräuchte eine grundlegende Überarbeitung und Vereinfachung der Entgeltordnung und eine Rückkehr zu PROZENTUALEN Erhöhungen ohne "Sozialkomponente".

Mehr als 4% sind aufgrund der Haushaltslage nicht drin
und wer was anderes behauptet hat nicht verstanden wo er lebt oder wünscht sich Hebesätze jenseits der 1000%. Die Realität ist eben: Das Geld muss erstmal vom Steuerzahler abgepresst werden und wenn die Kommunen schon mit Pflichtausgaben überfordert werden reißen hohe Tarifabschlüsse die Kassen in den Abgrund.
Klar muss und soll jeder gut leben können!
Klar ist aber auch: umsonst ist nichts auch keine Tariferhöhung.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5434 am: 09.02.2025 15:50 »
Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?

Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.

Mir geht es nicht um exorbitante Entgeltsteigerungen, sondern um den Ausgleich der systemimmanenten Teuerung. Und selbst diese ist unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Situation nicht immer darstellbar (kann zu anderen Zeiten aber auch zu Reallohnsteigerungen führen).

Wenn man das versteht, verschwendet man auch keine Energie in einem illlusorischen Kampf für überbordende Prozente. Ich erachte ein Ergebnis in der Dimension von 3,5% auf 24 Monate für ein realistisches Szenario (mit dem ich auch gut leben kann).

Das wäre dann auch der Korridor, in dem ein AZV realisierbar wäre. In der Gesamtbetrachtung fällt so aber ohne zusätzliches Personal die Quantität der gebotenen Leistungen in vielen Bereichen. Wenn Dein Arzt perspektivisch also nur noch halbe Tage da ist, gibt's auch nur halb so viele "Krankenschein-Empfehlungen" für Dich. "Wohlstand des Weniger" nennt man das wohl - ist nicht meine Philosophie ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5435 am: 09.02.2025 17:27 »
Es bräuchte eine grundlegende Überarbeitung und Vereinfachung der Entgeltordnung und eine Rückkehr zu PROZENTUALEN Erhöhungen ohne "Sozialkomponente".

Mehr als 4% sind aufgrund der Haushaltslage nicht drin
und wer was anderes behauptet hat nicht verstanden wo er lebt oder wünscht sich Hebesätze jenseits der 1000%. Die Realität ist eben: Das Geld muss erstmal vom Steuerzahler abgepresst werden und wenn die Kommunen schon mit Pflichtausgaben überfordert werden reißen hohe Tarifabschlüsse die Kassen in den Abgrund.
Klar muss und soll jeder gut leben können!
Klar ist aber auch: umsonst ist nichts auch keine Tariferhöhung.

Für den Marburger Bund hat die VKA jetzt alles gegeben "4, 2, 2 über 30 Monate" --> die 4 % sogar rückwirkend!!! Also ab 1.7.2024 als der Tarif dort auslief. Neuer Vertrag 01.07.2024 bis 31.12.2026

Wir sollten uns dann eigentlich auch irgendwo in dieser Größenordnung wiederfinden, zumal die finanzielle Lage von kommunalen Krankenhäusern nicht besser ist als die von den Kommunen selbst.

Wenn wir dieses Mal 24 Monate wieder abschließen, könnte Anfang 2027 gemeinsam mit dem Ärzten gestreikt werden  :D

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5436 am: 09.02.2025 17:32 »
Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?

Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.

Mir geht es nicht um exorbitante Entgeltsteigerungen, sondern um den Ausgleich der systemimmanenten Teuerung. Und selbst diese ist unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Situation nicht immer darstellbar (kann zu anderen Zeiten aber auch zu Reallohnsteigerungen führen).

Wenn man das versteht, verschwendet man auch keine Energie in einem illlusorischen Kampf für überbordende Prozente. Ich erachte ein Ergebnis in der Dimension von 3,5% auf 24 Monate für ein realistisches Szenario (mit dem ich auch gut leben kann).

Das wäre dann auch der Korridor, in dem ein AZV realisierbar wäre. In der Gesamtbetrachtung fällt so aber ohne zusätzliches Personal die Quantität der gebotenen Leistungen in vielen Bereichen. Wenn Dein Arzt perspektivisch also nur noch halbe Tage da ist, gibt's auch nur halb so viele "Krankenschein-Empfehlungen" für Dich. "Wohlstand des Weniger" nennt man das wohl - ist nicht meine Philosophie ;)

Wenn verdi für 3,5 % auf 24 Monate einschlägt, wäre das aber schon peinlich. Wenn man bedenkt, dass die Verhandlungsführung der VKA dieses Mal direkt 2 % in den Ring geworfen hat (wo sonst eher direkt eine Null in die Runde geworfen wird), würve verdi es fertigbringen, das Gebot der Arbeitgeber noch zu unterbieten.... ja okay, zuzutrauen wäre es ihnen.... daher müssten nach der Logik 4 % mindestens drin sein auf 24 Monate.

Mit guter Verhandlungsführung könnten dann vielleicht 5 % über 24 Monate herausgeholt werden.
Vielleicht 3 % ab 1.1.2025 (rückwirkend wäre wichtig, damit diese ewige Herausschieberei nicht auch noch bei den Arbeitgebern belohnt wird, und der letzte TV lief halt am 31.12.2024 aus) und 2 % ab 1.3.2026 oder so

Iunius

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5437 am: 09.02.2025 17:39 »
Wenn verdi für 3,5 % auf 24 Monate einschlägt, wäre das aber schon peinlich. Wenn man bedenkt, dass die Verhandlungsführung der VKA dieses Mal direkt 2 % in den Ring geworfen hat (wo sonst eher direkt eine Null in die Runde geworfen wird), würve verdi es fertigbringen, das Gebot der Arbeitgeber noch zu unterbieten.... ja okay, zuzutrauen wäre es ihnen.... daher müssten nach der Logik 4 % mindestens drin sein auf 24 Monate.

Mit guter Verhandlungsführung könnten dann vielleicht 5 % über 24 Monate herausgeholt werden.
Vielleicht 3 % ab 1.1.2025 (rückwirkend wäre wichtig, damit diese ewige Herausschieberei nicht auch noch bei den Arbeitgebern belohnt wird, und der letzte TV lief halt am 31.12.2024 aus) und 2 % ab 1.3.2026 oder so

Sie wollen es aber gern machen wie im TV-L - möglichst eine Nullrunde über ein Jahr und dann am Ende die 4% drauf, damit sie die Haushalte nicht nacharbeiten müssen (was ich verstehen kann).
Haushaltsplanung ist mit ständigen Tariferhöhungen auch wieder ein Kostenfaktor - die kleinen Städte brauchen dann oft externe Hilfe für die Umstellung ihrer Abrechnungen und das kann wieder in die 10.000 gehen...
Vermurkst ist kein Ausdruck...

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5438 am: 09.02.2025 18:13 »
Wenn verdi für 3,5 % auf 24 Monate einschlägt, wäre das aber schon peinlich. Wenn man bedenkt, dass die Verhandlungsführung der VKA dieses Mal direkt 2 % in den Ring geworfen hat (wo sonst eher direkt eine Null in die Runde geworfen wird), würve verdi es fertigbringen, das Gebot der Arbeitgeber noch zu unterbieten.... ja okay, zuzutrauen wäre es ihnen.... daher müssten nach der Logik 4 % mindestens drin sein auf 24 Monate.

Mit guter Verhandlungsführung könnten dann vielleicht 5 % über 24 Monate herausgeholt werden.
Vielleicht 3 % ab 1.1.2025 (rückwirkend wäre wichtig, damit diese ewige Herausschieberei nicht auch noch bei den Arbeitgebern belohnt wird, und der letzte TV lief halt am 31.12.2024 aus) und 2 % ab 1.3.2026 oder so

Sie wollen es aber gern machen wie im TV-L - möglichst eine Nullrunde über ein Jahr und dann am Ende die 4% drauf, damit sie die Haushalte nicht nacharbeiten müssen (was ich verstehen kann).
Haushaltsplanung ist mit ständigen Tariferhöhungen auch wieder ein Kostenfaktor - die kleinen Städte brauchen dann oft externe Hilfe für die Umstellung ihrer Abrechnungen und das kann wieder in die 10.000 gehen...
Vermurkst ist kein Ausdruck...

Ganz ehrlich, wer externe Hilfe zur Umstellung der Abrechnungen benötigt, etwas was alle 2Jahre ung. vorkommt, ist doch selber Schuld. Der sollte vielleicht in vernünftiges Personal investieren.

Mal ne Frage Iunius, welcher AG bist du? Personalkosten sind die kleinsten der Kosten einer Kommune. Und am Ende sind es doch die Wahlgeschenke sowie falsche Entscheidungen von Entscheidungsträgern die Unmengen an Geld der Kommunen kosten. Was da an Millionen teilweise rausgeschmissen wird, davon kann man das Personal mehrfach bezahlen.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5439 am: 09.02.2025 18:42 »
Das Ergebnis vom Marburger Bund würde ich auch nehmen. Selbst die „Kröte“ der Laufzeit würde ich da schlucken.

Ich weiß aber das wir deutlich darunter liegen werden (zumindest ab EG 10).

Iunius

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5440 am: 09.02.2025 20:25 »
Ganz ehrlich, wer externe Hilfe zur Umstellung der Abrechnungen benötigt, etwas was alle 2Jahre ung. vorkommt, ist doch selber Schuld. Der sollte vielleicht in vernünftiges Personal investieren.

Mal ne Frage Iunius, welcher AG bist du? Personalkosten sind die kleinsten der Kosten einer Kommune. Und am Ende sind es doch die Wahlgeschenke sowie falsche Entscheidungen von Entscheidungsträgern die Unmengen an Geld der Kommunen kosten. Was da an Millionen teilweise rausgeschmissen wird, davon kann man das Personal mehrfach bezahlen.

Ich "bin" tatsächlich beides, kommunaler Arbeitgeber (Kreisfreie Stadt) und Bundesland (Baden-Württemberg).
Daher kann ich nur für BW sprechen, aber ich muss dir direkt widersprechen:

Nein, Personalkosten sind gerade bei kleinen Kommunen oft der größte Einzelposten. Stichwort Kleinkinderbetreuung, Betreuung Asylsuchende, Schulkindbetreuung etc.. Hier übertreffen die Gehälter der Mitarbeiter der Kinderbetreuung schon die aller anderen Mitarbeiter der Gemeinde zusammen.
Das liegt einerseits an den hohen Anforderungen des KVJS und personalintensiven Arbeit, andererseits auch an der SuE-Tabelle und den Regenerationstagen etc..

Viele Haushaltspläne der kleineren Kommunen rechneten jahrelang mit "Kindergärtnerinnen" als E:4 oder 5 jetzt ist das vorbei - jedem sein Recht aber die Kosten sind enorm gestiegen und nicht jede Stadt ist Hamburg oder Heidelberg mit anderen Millionenschweren Ausgaben...

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5441 am: 09.02.2025 20:35 »
In der Tat: Das explizit ein „Volumen“ gefordert wurde war neu und recht klar kommuniziert.

Ja, dass es als Volumen gemeint ist, wurde von Anfang an kommuniziert.
Es war aber sehr schwammig, was das genau heißen soll.
Konkrete Forderungen für die Zuschläge und dass diese 1 zu 1 in den 8 % stecken, wurde m. W. n. erst jetzt so klar formuliert.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5442 am: 09.02.2025 20:36 »
Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?

Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.

Das Problem daran ist, dass einige meinen, sie würden 150 % leisten und könnte sich daher im Vergleich zurücknehmen, leisten aber schon heute nur 70 %...

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5443 am: 09.02.2025 20:40 »
Es bräuchte eine grundlegende Überarbeitung und Vereinfachung der Entgeltordnung und eine Rückkehr zu PROZENTUALEN Erhöhungen ohne "Sozialkomponente".

Mehr als 4% sind aufgrund der Haushaltslage nicht drin
und wer was anderes behauptet hat nicht verstanden wo er lebt oder wünscht sich Hebesätze jenseits der 1000%. Die Realität ist eben: Das Geld muss erstmal vom Steuerzahler abgepresst werden und wenn die Kommunen schon mit Pflichtausgaben überfordert werden reißen hohe Tarifabschlüsse die Kassen in den Abgrund.
Klar muss und soll jeder gut leben können!
Klar ist aber auch: umsonst ist nichts auch keine Tariferhöhung.

Sehe ich auch so.
Davon ab: 4 % linear bei 12 Monaten Laufzeit wäre ein Angebot, was man sofort annehmen sollte.

Bob Kelso

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5444 am: 09.02.2025 21:18 »
Es bräuchte eine grundlegende Überarbeitung und Vereinfachung der Entgeltordnung und eine Rückkehr zu PROZENTUALEN Erhöhungen ohne "Sozialkomponente".

Mehr als 4% sind aufgrund der Haushaltslage nicht drin
und wer was anderes behauptet hat nicht verstanden wo er lebt oder wünscht sich Hebesätze jenseits der 1000%. Die Realität ist eben: Das Geld muss erstmal vom Steuerzahler abgepresst werden und wenn die Kommunen schon mit Pflichtausgaben überfordert werden reißen hohe Tarifabschlüsse die Kassen in den Abgrund.
Klar muss und soll jeder gut leben können!
Klar ist aber auch: umsonst ist nichts auch keine Tariferhöhung.

Sehe ich auch so.
Davon ab: 4 % linear bei 12 Monaten Laufzeit wäre ein Angebot, was man sofort annehmen sollte.

An Oikus!
Welche "Haushaltslage" meinen Sie!
Unsere Gesellschaft gibt seit Jahrzehnten Finanzen in die Kanäle ab, welche gegenwärtig "angesagt" sind! Jeder Bürger setzt seine Prioritäten und unterstützt dies tatkräftig, oder wünscht sich Veränderung!
Unsere Stadt lagert Mio Euro in Bereiche und lässt andere Bereiche verhungern! Die meisten Bürger wünschen sich diese gesellschaftlichen und somit politischen Entscheidungen.