Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1171657 times)

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #225 am: 12.10.2024 11:07 »
Dass die Politik ihre Ausgabenpolitik nachhaltig hinterfragt, ist wohl auch nicht zu erwarten.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #226 am: 12.10.2024 11:40 »

Das stimmt - aber was passiert, wenn alle deswegen in TZ gehen? Richtig: Die Einnahmen bei Steuern und Abgaben sinken, worauf hin man zur Deckung aller Kosten hier die Sätze erhöhen muss. Ein Teufelskreis! ;)

Dann mal raus mit dem Meckerbrief an IG Metall und Chemie.

Herbert Meyer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #227 am: 12.10.2024 12:26 »
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/tarifrunde-im-oeffentlichen-dienst-verdi-co-haben-jeden-bezug-zur-realitaet-verloren-110037919.html

Tarifrunde im öffentlichen Dienst:
Verdi & Co. haben jeden Bezug zur Realität verloren

Kurz nachdem Wirtschaftsminister Habeck eine düstere Prognose abgegeben hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer saftigen Lohnforderung auf. Sie ist in mehrfacher Hinsicht absurd.

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst haben jeden Bezug zur ökonomischen Wirklichkeit im Land verloren. Kurz nachdem der Bundeswirtschaftsminister das zweite Schrumpfungsjahr in Folge verkündet hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer Forderung auf, die sich aus ihrer Sicht auf acht Prozent mehr Lohn summiert – mindestens aber 350 Euro im Monat mehr für 2,5 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und beim Bund. Das geht absurd weit über einen Ausgleich der Preissteigerungsrate hinaus, die zuletzt unter zwei Prozent gefallen ist.


Leider kann ich den restlichen Artikel nicht lesen, da ich mir als armer Angestellter lediglich ein Welt-Abo leisten kann (wo in der Regel etwas wohlwollender dem Öffentlichen Dienst gegenüber berichtet wird...)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #228 am: 12.10.2024 13:05 »

Das stimmt - aber was passiert, wenn alle deswegen in TZ gehen? Richtig: Die Einnahmen bei Steuern und Abgaben sinken, worauf hin man zur Deckung aller Kosten hier die Sätze erhöhen muss. Ein Teufelskreis! ;)

Dann mal raus mit dem Meckerbrief an IG Metall und Chemie.

Ich glaube, wir hatten bereits ventiliert, dass Chemie und Metall die Einkommen ihrer Beschäftigten selbst erwirtschaften müssen. Möglicherweise (so als Gedanke) kann man das nicht so einfach auf den öD übertragen?

Als Bediensteter des Staates solltest Du Deine Vergleichswünsche eher an der Dynamik bei der Besoldungdiskussion ausrichten: Da wird bereits mit dem (verfassungsrechtlichen!) Anrecht auf Familienurlaube, amtsangemessener Neufahrzeuge und sogar Lebensfreude argumentiert.  :o 8)

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #229 am: 12.10.2024 14:07 »
Sollte das auf die TB übertragen werden, lasse ich mir die Lebensfreude gerne auszahlen. ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #230 am: 12.10.2024 14:13 »
Man kann nur hoffen, dass die Arbeitgeberseite sich durchsetzt bei der Verteilung der Entgelterhöhung.
Die haben immerhin verstanden, dass die oberen EGs mehr Geld brauchen - wenngleich die ins Spiel gebrachten 2% natürlich lächerlich sind.

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475

Hier stellt sich mir allerdings die Frage: Ab welcher EG fangen denn die „oberen“ EGs an? Ab EG10/11 oder erst ab EG13?

Normalerweise ist damit ab EG9b gemeint, da du ab da in der Regel (ja, es gibt Ausnahmen z. B. als "sonstiger Beschäftgter"; aber im Normalfall ist es so) eine höhere Qualifikation für die Ausübung benötigst;
Bis einschließlich EG9a kannst du die Tätigkeiten problemlos als "normaler" Verwaltunsgfachangestellter übernehmen und wirst auch als solcher dafür eingestellt.

Regelfall:
Ab EG9b Bachelor
Ab EG12 Master (oder 2. Staatsexamen bei Medizin, Jura)
Oder "sonstiger Beschäftigter", was aber oft kaum leistbar ist
Oder manchmal auch durch spezielle Tätigkeitsmerkmale oder Connections zum BGM oder so....

Da sich im öffentlichen Dienst aufgrund des "schwierigen Gehalts" weder Bachelor- noch Masterabsolventen bewerben, fängt ab EG9b die Gruppe an, die die VKA primär bevorzugen möchte. Im kommunalen Bereich sind auch zwischen EG9b und EG12 deutlich mehr Stellen angesiedelt als ab EG13 aufwärts.
EG13 aufwärts ist für die VKA daher eher die "Kirsche auf der Sahnetorte", ab EG9b aufwärts ist alles relevant

Ich glaube mit dem Bachelor ist bis EG12 alles möglich. Ab E13 ist l, wenn ich mich nicht irre ein wissenschaftliches Hochschulstudium notwendig also Master oder äquivalent

Oh sorry, da habe ich mich wirklich tatsächlich vertippt.
Bachelor EG9b bis EG12
Master / 2. StEx ab EG13

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #231 am: 12.10.2024 14:17 »
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/tarifrunde-im-oeffentlichen-dienst-verdi-co-haben-jeden-bezug-zur-realitaet-verloren-110037919.html

Tarifrunde im öffentlichen Dienst:
Verdi & Co. haben jeden Bezug zur Realität verloren

Kurz nachdem Wirtschaftsminister Habeck eine düstere Prognose abgegeben hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer saftigen Lohnforderung auf. Sie ist in mehrfacher Hinsicht absurd.

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst haben jeden Bezug zur ökonomischen Wirklichkeit im Land verloren. Kurz nachdem der Bundeswirtschaftsminister das zweite Schrumpfungsjahr in Folge verkündet hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer Forderung auf, die sich aus ihrer Sicht auf acht Prozent mehr Lohn summiert – mindestens aber 350 Euro im Monat mehr für 2,5 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und beim Bund. Das geht absurd weit über einen Ausgleich der Preissteigerungsrate hinaus, die zuletzt unter zwei Prozent gefallen ist.


Leider kann ich den restlichen Artikel nicht lesen, da ich mir als armer Angestellter lediglich ein Welt-Abo leisten kann (wo in der Regel etwas wohlwollender dem Öffentlichen Dienst gegenüber berichtet wird...)

War aber klar, dass der Bumerang mit der Fixierung auf das Thema Inflation nun zurückkommt. Dass in der letzten Runde nix ausgeglichen war (was wohl utopisch anzusehen war) wird ebenso ignoriert wie die berauschenden 1,8 % aus 2022, die tollen 1,4 % aus 2021 oder die atemberaubende Nullrunde von 09/20-03/24.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #232 am: 12.10.2024 14:19 »
Es gibt verschiedene Teilzeitmodelle. Ich kenne auch Modelle, an denen die Stunden auf feste Tage (Mo, Di, Mi) aufgeteilt worden sind. Mit Auswirkungen durch Feiertage, die mal Auswirkungen auf die zu leistenden Stunden haben (Feiertag an einem Urlaubstag) und mal nicht (Feiertag an einem freien Tag).

Dementsprechend verteilen sich dann auch Urlaubstage unterschiedlich.

Um dies mit den "Ungerechtigkeiten" der Feiertage zu regeln (beispielsweise immer KarFREITAG, OsterMONTAG, PfingstMONTAG, Christi Himmelfahrt (DONNERSTAG)), war es zumindest bei meinem vorherigen Arbeitgeber üblich, die Tage über die Sollzeiten auf 5 Tage zu regeln, weil sonst montags-arbeitende überproportional profitieren würden (die anderen Feiertage sind ja beweglich mit dem Wochentag). So bekommt man alle Feiertage, die zwischen Mo und Fr fallen, nämlich immer "mit". Individuell konnte aber geregelt werden, seine Stunden auf 2,3,4 Tage zu verteilen, was jedoch nichts mit der Verteilung der Sollzeit zu tun hatte.

Ne die Tage sind fest gesetzt.  Bsp 4 Tage Woche immer Mo-Do. , Freitag darf aus Versicherungstechnischen Gründen gar nicht gearbeitet werden.  D.h. wenn n Feiertag auf nen Freitag fällt hat man Pech gehabt, wenn auf einen Donnerstag "Glück", weil man den Brückenbau quasi immer mitnimmt. Ein anderes System kenne ich nicht.
Und es wäre nunmal krass unfair wenn die 2- Tage- Woche (1.2), die 3- Tage(1.8) und die 4- Tage(2.4) alle 2 Tage freikriegen würden. Aber halbe Urlaubstage gibt es nunmal nicht.

Habe dir erklärt wie es bei meinem alten Arbeitgeber war; wenn du es nicht glauben willst, kann ich dir auch nicht helfen. Es war aber so  :D. Dieses wurde auch gemacht, um etwas mehr Flexibilität zu bieten; beispielsweise wenn man nur MO-DO arbeitet, aber in einer Woche mal ein wichtiger Termin in den Tagen war, konnte man dann auch ausnahmsweise freitags arbeiten.
In der Wirtschaft wird das auch viel gemacht. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber kann ich es nicht genau sagen, weil in meiner Abteilung keiner weniger als 30h arbeitet und die 30h Kräfte 5 Tage à 6 h arbeiten (um keine Zeit für die Mittagspause verschwenden zu müssen  :P)

"Halbe Urlaubstage" gibt es nicht, ja; aber wer eine 25 h. Arbeitswoche hat, bekommt auch 30 Tage Urlaub, was dann aber mit derjeweiligen Sollzeit der Arbeitstage korrespondiert; d.h. pro Urlaubstag eine Zeit von 7:48 x (25/39)
« Last Edit: 12.10.2024 14:33 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #233 am: 12.10.2024 14:22 »
Man kann nur hoffen, dass die Arbeitgeberseite sich durchsetzt bei der Verteilung der Entgelterhöhung.
Die haben immerhin verstanden, dass die oberen EGs mehr Geld brauchen - wenngleich die ins Spiel gebrachten 2% natürlich lächerlich sind.

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475

Hier stellt sich mir allerdings die Frage: Ab welcher EG fangen denn die „oberen“ EGs an? Ab EG10/11 oder erst ab EG13?

Normalerweise ist damit ab EG9b gemeint, da du ab da in der Regel (ja, es gibt Ausnahmen z. B. als "sonstiger Beschäftgter"; aber im Normalfall ist es so) eine höhere Qualifikation für die Ausübung benötigst;
Bis einschließlich EG9a kannst du die Tätigkeiten problemlos als "normaler" Verwaltunsgfachangestellter übernehmen und wirst auch als solcher dafür eingestellt.

Regelfall:
Ab EG9b Bachelor
Ab EG12 Master (oder 2. Staatsexamen bei Medizin, Jura)
Oder "sonstiger Beschäftigter", was aber oft kaum leistbar ist
Oder manchmal auch durch spezielle Tätigkeitsmerkmale oder Connections zum BGM oder so....

Da sich im öffentlichen Dienst aufgrund des "schwierigen Gehalts" weder Bachelor- noch Masterabsolventen bewerben, fängt ab EG9b die Gruppe an, die die VKA primär bevorzugen möchte. Im kommunalen Bereich sind auch zwischen EG9b und EG12 deutlich mehr Stellen angesiedelt als ab EG13 aufwärts.
EG13 aufwärts ist für die VKA daher eher die "Kirsche auf der Sahnetorte", ab EG9b aufwärts ist alles relevant

Ich glaube mit dem Bachelor ist bis EG12 alles möglich. Ab E13 ist l, wenn ich mich nicht irre ein wissenschaftliches Hochschulstudium notwendig also Master oder äquivalent
Ich bin 14 und habe auch nur Bachelor, mit Zulage.
Meine Kollegen sind von 9b bis 15 dabei. Die meisten fangen mit ner 11er Stelle nach dem Bachelor an. Bund..

Ich war frueher mal VKA, da gebe ich dir recht. Hatte dort aber auch eine 11er nach dem Bachelor (waehrend des Studiums 9b mit Zulage auf 11). Aber da hatten die Kollegen idR 8-10.

Mit 14 Bachelor kannst du im kommunalen Raum in der Regel komplett vergessen; es sei denn, dass du wirklich aus irgendwelchen Gründen komplett unverzichtbar ist.
Die Eingruppierungen sind auch beim Bund besser.

Ich arbeite in einer kommunalen Behörde mit ca. 600 Leuten, bei uns haben EG13 aufwärts nur Juristen, Ärzte, Dezernenten (insofern sie nicht Beamte sind) und teilweise noch Amtsleiter (je nach Amt)
« Last Edit: 12.10.2024 14:33 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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« Antwort #234 am: 12.10.2024 14:27 »

Das stimmt - aber was passiert, wenn alle deswegen in TZ gehen? Richtig: Die Einnahmen bei Steuern und Abgaben sinken, worauf hin man zur Deckung aller Kosten hier die Sätze erhöhen muss. Ein Teufelskreis! ;)

Dann mal raus mit dem Meckerbrief an IG Metall und Chemie.

Ich glaube, wir hatten bereits ventiliert, dass Chemie und Metall die Einkommen ihrer Beschäftigten selbst erwirtschaften müssen. Möglicherweise (so als Gedanke) kann man das nicht so einfach auf den öD übertragen?

Als Bediensteter des Staates solltest Du Deine Vergleichswünsche eher an der Dynamik bei der Besoldungdiskussion ausrichten: Da wird bereits mit dem (verfassungsrechtlichen!) Anrecht auf Familienurlaube, amtsangemessener Neufahrzeuge und sogar Lebensfreude argumentiert.  :o 8)

Wäre doch nice: Keine Abzüge mehr für Sozialabgaben, Familienzuschläge, Stellenzulagen, PKV billiger als GKV + besser (schnellere Termine, Bevorzugung), und vor allem 30 % Erhöhung demnächst.
Dass Beamte nachts oder im Urlaub angerufen werden wegen ihrer Rundum-Treue zum Dienstherren habe ich noch nicht erlebt; im kommunalen Bereich habe ich auch noch keine Zwangsversetzungen erlebt (nur, dass sich selbst wegbeworben wurde), diese Nachteile existieren hier also gar nicht und sind nur theoretischer Natur

KlammeKassen

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« Antwort #235 am: 12.10.2024 14:31 »
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/tarifrunde-im-oeffentlichen-dienst-verdi-co-haben-jeden-bezug-zur-realitaet-verloren-110037919.html

Tarifrunde im öffentlichen Dienst:
Verdi & Co. haben jeden Bezug zur Realität verloren

Kurz nachdem Wirtschaftsminister Habeck eine düstere Prognose abgegeben hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer saftigen Lohnforderung auf. Sie ist in mehrfacher Hinsicht absurd.

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst haben jeden Bezug zur ökonomischen Wirklichkeit im Land verloren. Kurz nachdem der Bundeswirtschaftsminister das zweite Schrumpfungsjahr in Folge verkündet hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer Forderung auf, die sich aus ihrer Sicht auf acht Prozent mehr Lohn summiert – mindestens aber 350 Euro im Monat mehr für 2,5 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und beim Bund. Das geht absurd weit über einen Ausgleich der Preissteigerungsrate hinaus, die zuletzt unter zwei Prozent gefallen ist.


Leider kann ich den restlichen Artikel nicht lesen, da ich mir als armer Angestellter lediglich ein Welt-Abo leisten kann (wo in der Regel etwas wohlwollender dem Öffentlichen Dienst gegenüber berichtet wird...)

War aber klar, dass der Bumerang mit der Fixierung auf das Thema Inflation nun zurückkommt. Dass in der letzten Runde nix ausgeglichen war (was wohl utopisch anzusehen war) wird ebenso ignoriert wie die berauschenden 1,8 % aus 2022, die tollen 1,4 % aus 2021 oder die atemberaubende Nullrunde von 09/20-03/24.

Ich will jetzt ja nicht zu viel Euphorie verbreiten, aber diese Kenntnis hat der DBB zum Glück auch argumentativ verwendet:

"Unmittelbar vor unserer Forderungsfi ndung am 9. Oktober 2024 hat VKA-Präsiden-
tin Karin Welge via Berliner Tagesspiegel einen linearen Abschluss in der Höhe von zwei Prozent als realistisch betrachtet. Dass sie anschließend ausführt, sie hoff e auf eine konfl iktarme Auseinandersetzung in schwerer Zeit, klingt auf Basis des Zwei-
Prozent-Vorschlags wie Ironie. Natürlich war eine solche Aussage erwartbar und die VKA-Chefi n begründet diese mit der niedrigeren Infl ation. Sie übersieht dabei jedoch, dass der hohe Infl ations-
sockel geblieben ist und sich lediglich die Steigerungskurve – in erfreulicher Weise – abgefl acht hat. Von daher ist Infl ation immer noch ein Thema, das die Menschen bewegt und betriff t. Hierbei handelt es sich auch nicht um eine irrationale Angst vor Umständen, die nicht mehr oder noch nicht wirksam sind. Vielmehr ist richtig, dass eine sinkende Infl ation zum Beispiel den Benzinpreis in erfreulicher Weise gesenkt hat, aber nicht automa-
tisch zu allgemein sinkenden Preisen führt – zum Beispiel bei Lebensmitteln. Von daher ist für die Bürgerinnen und Bürger – und damit auch für die Beschäftigten des öff entlichen Dienstes – nicht entscheidend, welche Infl ationsrate einmal im Monat in der Tagesschau vermeldet wird, sondern wie sich ihr täglicher Einkauf des Grund-
bedarfs gestaltet. Genau deshalb ist unsere 8 Prozent, mindestens 350 Euro-Forderung Ausdruck der realen Sorgen der Menschen und nicht, wie die Arbeitgebenden es wahrscheinlich darstellen werden, „Gewerkschaftsrhetorik“. Die gesellschaftspolitische und wirt-
schaftliche Realität in unserem Land ist in einer Weise gefährlich und bedrückend, dass niemand eine verschärfende Rhetorik braucht. Die Realität zu beschreiben, ist krass genug.
Ich verbinde mit der anstehenden Einkommensrunde das Ziel, diese Realität wieder etwas erfreulicher und perspektivenreicher zu gestalten"

Quelle: https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2025/Einkommensrunde/dbb_spezial_EKR2025_TVOED.pdf

FearOfTheDuck

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« Antwort #236 am: 12.10.2024 14:38 »
Das beschreibt das ganze Thema Inflation ganz gut, der Gedanke muss nun aber auch in die Verhandlung getragen werden.

KlammeKassen

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« Antwort #237 am: 12.10.2024 14:39 »
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/tarifrunde-im-oeffentlichen-dienst-verdi-co-haben-jeden-bezug-zur-realitaet-verloren-110037919.html

Tarifrunde im öffentlichen Dienst:
Verdi & Co. haben jeden Bezug zur Realität verloren

Kurz nachdem Wirtschaftsminister Habeck eine düstere Prognose abgegeben hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer saftigen Lohnforderung auf. Sie ist in mehrfacher Hinsicht absurd.

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst haben jeden Bezug zur ökonomischen Wirklichkeit im Land verloren. Kurz nachdem der Bundeswirtschaftsminister das zweite Schrumpfungsjahr in Folge verkündet hat, trumpfen Verdi, DBB Beamtenbund und GEW mit einer Forderung auf, die sich aus ihrer Sicht auf acht Prozent mehr Lohn summiert – mindestens aber 350 Euro im Monat mehr für 2,5 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und beim Bund. Das geht absurd weit über einen Ausgleich der Preissteigerungsrate hinaus, die zuletzt unter zwei Prozent gefallen ist.


Leider kann ich den restlichen Artikel nicht lesen, da ich mir als armer Angestellter lediglich ein Welt-Abo leisten kann (wo in der Regel etwas wohlwollender dem Öffentlichen Dienst gegenüber berichtet wird...)


Sehen zum Glück nicht alle so:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/oeffentlicher-dienst-gehalt-100.html

zitiert aus eben genanntem Link:
"Ökonomen: "Sportliche" und "robuste" Forderung

In ersten Reaktionen nannten Ökonomen die Forderungen "sportlich" und "robust". Tatsächlich sei eine "wettbewerbsfähige Entlohnung" nötig, um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Er prognostizierte ein deutliches Lohnplus. "Allerdings werden es keine acht Prozent sein. Letzteres gibt die schwache konjunkturelle Situation und die daraus resultierenden geringeren Steuereinnahmen nicht her."

Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, sagte, die Forderung sei "sehr robust" und fügte hinzu: "Das ist insofern nachvollziehbar, als die Geldentwertung vielen privaten Haushalten immer noch in den Knochen steckt. Stellt man beispielsweise den Vierjahresvergleich an, sind die Preise heute knapp 20 Prozent höher als Ende 2020.""

KlammeKassen

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« Antwort #238 am: 12.10.2024 14:40 »
Das beschreibt das ganze Thema Inflation ganz gut, der Gedanke muss nun aber auch in die Verhandlung getragen werden.

Ja definitiv... also 2,0 % sollten wohl minimum drin sein  :D, aber denke, nach diesen Statements sollten sie sich damit nicht abspeisen lassen
(weil hier viele ja direkt gesagt haben "Wird 100 % Nullrunde")

Kubus

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« Antwort #239 am: 12.10.2024 14:48 »
Man kann nur hoffen, dass die Arbeitgeberseite sich durchsetzt bei der Verteilung der Entgelterhöhung.
Die haben immerhin verstanden, dass die oberen EGs mehr Geld brauchen - wenngleich die ins Spiel gebrachten 2% natürlich lächerlich sind.

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475

Hier stellt sich mir allerdings die Frage: Ab welcher EG fangen denn die „oberen“ EGs an? Ab EG10/11 oder erst ab EG13?

Normalerweise ist damit ab EG9b gemeint, da du ab da in der Regel (ja, es gibt Ausnahmen z. B. als "sonstiger Beschäftgter"; aber im Normalfall ist es so) eine höhere Qualifikation für die Ausübung benötigst;
Bis einschließlich EG9a kannst du die Tätigkeiten problemlos als "normaler" Verwaltunsgfachangestellter übernehmen und wirst auch als solcher dafür eingestellt.

Regelfall:
Ab EG9b Bachelor
Ab EG12 Master (oder 2. Staatsexamen bei Medizin, Jura)
Oder "sonstiger Beschäftigter", was aber oft kaum leistbar ist
Oder manchmal auch durch spezielle Tätigkeitsmerkmale oder Connections zum BGM oder so....

Da sich im öffentlichen Dienst aufgrund des "schwierigen Gehalts" weder Bachelor- noch Masterabsolventen bewerben, fängt ab EG9b die Gruppe an, die die VKA primär bevorzugen möchte. Im kommunalen Bereich sind auch zwischen EG9b und EG12 deutlich mehr Stellen angesiedelt als ab EG13 aufwärts.
EG13 aufwärts ist für die VKA daher eher die "Kirsche auf der Sahnetorte", ab EG9b aufwärts ist alles relevant

Ich glaube mit dem Bachelor ist bis EG12 alles möglich. Ab E13 ist l, wenn ich mich nicht irre ein wissenschaftliches Hochschulstudium notwendig also Master oder äquivalent
Ich bin 14 und habe auch nur Bachelor, mit Zulage.
Meine Kollegen sind von 9b bis 15 dabei. Die meisten fangen mit ner 11er Stelle nach dem Bachelor an. Bund..

Ich war frueher mal VKA, da gebe ich dir recht. Hatte dort aber auch eine 11er nach dem Bachelor (waehrend des Studiums 9b mit Zulage auf 11). Aber da hatten die Kollegen idR 8-10.

Mit 14 Bachelor kannst du im kommunalen Raum in der Regel komplett vergessen; es sei denn, dass du wirklich aus irgendwelchen Gründen komplett unverzichtbar ist.
Die Eingruppierungen sind auch beim Bund besser.

Ich arbeite in einer kommunalen Behörde mit ca. 600 Leuten, bei uns haben EG13 aufwärts nur Juristen, Ärzte, Dezernenten (insofern sie nicht Beamte sind) und teilweise noch Amtsleiter (je nach Amt)
sehe ich auch so, war ja auch vorher in einer kommunalen Behörde (1500 MA). Da war ich mit meiner EG12-Stelle (aber nur EG11 Bezahlung, weil die Studienzeit ja keine Berufserfahrung ist LOL und ich hätte warten müssen..) schon einer der "oberen". Da gabs nur ganz ganz wenige E13 und E14. Jetzt beim Bund haben die meisten Kollegen eben A12/A13-A16 oder sogar B (das sind aber wirklich wenige) oder das Pendant als TB dazu.

Muss halt jeder selbst wissen, aber mit einer EG9b oder so könnte ich mir hier in der Gegend (FFM) halt auch absolut garnichts leisten. Sieht natürlich woanders wieder ganz ganz anders aus.

Der Sprung von (12) zu EG14 ist dabei garnichtmal so krass. Ich glaube, einen Anreiz noch etwas "höhenwertiges" oder anspruchsvolleres zu machen ist bei mir relativ gering - eben weil es kaum mehr Kohle gibt. Daher bessere ich mein Einkommen nebenbei mit anderen Dingen auf und "ruhe" mich mit meinen Anfang 30 eben aus. Ich selbst finds schade, ist verschenkte Zeit.

Da siehts bei den Beamten halt obenrum einfach viel besser aus. Aber die ackern auch 41 statt den 39h, finde ich auch nicht so erstrebenswert (wobei die idR bei uns weniger "arbeiten" als die TBs). Aber wer weiß, vll wird man ja auch noch Beamter.