Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1173478 times)

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5280 am: 05.02.2025 20:14 »
Auch sind Entgeldanreizsysteme für die meisten Kommunen schwierig. Bei uns werden ja nichtmal Zuschüsse zu Hansefit, Jobrad , Betriebssport oder ähnlichem geleistet. Haushaltskürzungen stehen an der Tagesordnung und bei jedem individuellen Zuschuss hat man Angst vor dem KKA - liegt wahrscheinlich aber auch dran, dass das politisch in NI auch gerne ausgeschlachtet wird.
Sind die denn tariflich inzwischen bei euch erlaubt? Also die mit Entgeltumwandlungen.
Die anderen werden bei uns immer mal wieder angeboten und dann sind es doch zu wenige die mitmachen (Hansefit).

Und Jobrad, da wird doch gerade Europaweit in NI ausgeschrieben, weil einheitlich für alle mal wieder das Motto ist.

Interessant, weil wir haben bei uns Jobrad schon, aber wie gesagt ohne jegliche Zuzahlung des AGs - eine Freundin bei der Nachbarkommunen bekommt wenigsten 40% bezuschusst. Die bekommen aber auch 50% zu Hansefit dazu.

Und Hansefit zum vollen Preis lohnt sich tatsächlich einfach gar nicht, da kann ich 2 Fitnessstudios von bezahlen.

jimbo90210

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5281 am: 05.02.2025 20:43 »
Hallo,
ich möchte mal was on Topic schreiben. Ich bin selber in einer Sparkasse beschäftigt. Glaube die sind hier im Forum nur gering vertreten. Relativ geringer Organisationsgrad in der Gewerkschaft. Die ist in den meisten Sparkassen so. Tariftabelle sind die meisten irgendwo in der EG 8-9 eingruppiert. Die besseren Kollegen in der 9-10. Führungskräfte in der 12-14. Ich selber bin Führungskraft.  Ob wir 2 oder 4% mehr Gehalt bekommen ist für viele gar nicht kriegsentscheidend.

Was sind die eigentlichen Problem.

1.) Viel zu wenige Mitarbeiter. Dies führt dazu, dass immer mehr Arbeiten auf weniger Köpfe verteilt werden. Mehr Urlaubstage hören sich gut an. Wenn du ein Team von 20 Mitarbeitern leitest bedeuten 2 Urlaubstage mehr  weitere 40 Fehltage.
 Was fehlt sind Fachkräfte!!!  Für einfache Tätigkeiten (Anlerntätigkeiten) bekommst du Leute ohne Ende( z.B aus dem Einzelhandel). Diese Tätigkeiten werden aber immer weniger.


2.) Stufenaufstiege lohnen sich wenig:

Beispiel junger Mitarbeiter ist in einer TG 8 Stufe 3. Dort ist der MA bereits 2 Jahre Brutto mit 3628 EUR
Wird er hochgestuft auf TG 9 Stufe 3 bekommt er 3869 EUR.  Wenn er keine Leistung zeigt kommt er 1 Jahr später in TG 8 Stufe 4 mit 3770 Brutto.
Für mehr Leistung also 100 Brutto mehr?  Später wird der Unterschied mal größer aber das akzeptieren die Jungen Mitarbeiter nicht mehr. Warum soll man sich für brutto 100 EUR mehr den A**** aufreißen, wovon dann 50 EUR netto übrig bleiben.

3.) Die Erfahrungsstufen dauern ewig. Teilweise ist man erst Mitte 40 bis man in der letzten Stufe ist.

4.) Willkürliche Höhergruppierungen durch Vorgesetzte

Mag er dich wirst du hochgestuft. Wenn nicht, dann kannst du auch eine höherwertige Tätigkeit machen und wirst nicht hochgestuft. Das ist Standard in Sparkassen

4.) Abwerbung durch Privatwirtschaft.

Ich selber bekomme in regelmäßigen Abständen Angebote. Teilweise für Jobs mit deutlich weniger Verantwortung  und 20-30% mehr Gehalt. Sparkasse hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem öffentlichen Dienst zu tun. Ich kloppe selber teilweise 12 Stunden Schichten. Einige Sparkassen haben Eigenkapitalrenditen, die deutlich über denen von Privatbanken liegen. Auch Sparkassen können marktgängige Gehälter zahlen. Sind ja auch nicht die günstigsten bei den Gebühren.

5.) Immer weniger "kommunaler Auftrag"

Einige Städte sind nur noch scharf auf die Ausschüttungen und die "verdeckten Ausschüttungen". Mit versteckten Ausschüttungen meine ich die Spende für den neuen Fußballplatz, das Stadtfest etc. So wird ein kleiner Schattenhaushalt geführt.

6.)  Gehälter von Vorständen

Vorstände kassieren schnell 500.000 EUR pro Jahr. Zudem noch die Altersrückstellungen. Ein Vorstand kann also auch mal 1 Million p.a kosten. Gab mal einen Kanzlerkandidaten, der sagte "jeder Sparkassenvorstand bekommt mehr Geld als ein Bundeskanzler" Recht hatte er. Kanzler wurde er aber nicht.

Die Top Führungskräfte kommen gerade mal auf ca. 100.000 EUR p.a. Das ist dann TG 15

7.) Was wäre meine Forderung um die Attraktivität in den Sparkassen zu steigern? Ich spreche nur von Sparkassen und nicht vom sonstigen öffentlichen Dienst. Dort habe ich zu wenig Einblick. Mein Ziel wäre die Vorstandsgehälter nicht so stark weiter wachsen zu lassen und potenzielle Fach und Führungskräfte zu halten.


Für TG 1-8: Einmalzahlung z.B 500 EUR + Inflationsausgleich (2-3 % p.a.) für die nächsten beiden Jahre

TG 9 -15 : Keine Einmalzahlung sondern dauerhafte Anhebung des Tabellenentgeltes zwischen 200 EUR für EG 9A-500 EUR mtl. für EG 15) + Inflationsausgleich analog der unteren Tarifgruppen.

Vorstände: Einfrieren der Vergütung für mind. 36 Monate. Bei Neuverträgen bzw. Anschlussverträge da in der Regel 5 Jahres Verträge, Keine weitere Dotierung der Altersrückstellung.











KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5282 am: 05.02.2025 20:44 »
Da geht es nur um Mitgliederzahl und dementsprechende Macht. Und die Politik freut sich, dass man beim DGB alle unter einem Dach hat. Ich bin auch dagegen, dass sich der DBB mit dem Tarifbereich beschäftigt. Wenn man sich auf die Interessen der usprünglichen Bezugsgruppe konzentrieren würde, wäre man erfolgreicher und entginge einem permanenten internen Interessenkonflikt.
Absolut zutreffend.
verdi ist auch ein ich kann alles und für jeden
und man hört ja hier deutlich wer sich und wer sich nicht vertreten fühlt.
Egal ob aktuelles ehemaliges oder niemals Mitglied

Verdi ist ja auch so gut, dass sie nahezu alle Branchen als Gewerkschaft vertreten kann

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5283 am: 05.02.2025 20:49 »
Auch sind Entgeldanreizsysteme für die meisten Kommunen schwierig. Bei uns werden ja nichtmal Zuschüsse zu Hansefit, Jobrad , Betriebssport oder ähnlichem geleistet. Haushaltskürzungen stehen an der Tagesordnung und bei jedem individuellen Zuschuss hat man Angst vor dem KKA - liegt wahrscheinlich aber auch dran, dass das politisch in NI auch gerne ausgeschlachtet wird.
Sind die denn tariflich inzwischen bei euch erlaubt? Also die mit Entgeltumwandlungen.
Die anderen werden bei uns immer mal wieder angeboten und dann sind es doch zu wenige die mitmachen (Hansefit).

Und Jobrad, da wird doch gerade Europaweit in NI ausgeschrieben, weil einheitlich für alle mal wieder das Motto ist.

Interessant, weil wir haben bei uns Jobrad schon, aber wie gesagt ohne jegliche Zuzahlung des AGs - eine Freundin bei der Nachbarkommunen bekommt wenigsten 40% bezuschusst. Die bekommen aber auch 50% zu Hansefit dazu.

Und Hansefit zum vollen Preis lohnt sich tatsächlich einfach gar nicht, da kann ich 2 Fitnessstudios von bezahlen.

Ich sehe in diesen "freiwilligen" Sachen auch ein großes Problem. Karin sucht sich dann in ihrem Standpunkt die Kommune Deutschlands heraus, die am meisten solcher freiwilliger Angebote bietet und erzählt dann wie toll die Arbeitsbedingungen sind.

WIe man hier aber merkt, wird das von Kommune zu Kommune (bzw. Land) sehr unterschiedlich ausgestaltet, was ermöglicht wird.

Deshalb halte ich alle Dinge, die freiwillig gewährt werden können für wenig zielführend und letztlich für die Masse auch "schlecht". Da die Arbeitgeberseite das dann immer als Nonplusultra heraushebt, aber überhaupt nur ein gewisser Teil der Angestellten in den Genuss der Vorzüge kommt.
Ist beispielsweise auch so mit der Fachkräftezulage.

Funfact: Der Arbeitgeber betreibt Fahrradleasing nicht unbedingt aus Nächstenliebe zum Angestellten, sondern da er Sozialabgaben spart (auf den umgewandelten Teil spart der Arbeitgeber genauso wie der Arbeitnehmer die Sozialabgaben)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5284 am: 05.02.2025 20:56 »
Hallo,
ich möchte mal was on Topic schreiben. Ich bin selber in einer Sparkasse beschäftigt. Glaube die sind hier im Forum nur gering vertreten. Relativ geringer Organisationsgrad in der Gewerkschaft. Die ist in den meisten Sparkassen so. Tariftabelle sind die meisten irgendwo in der EG 8-9 eingruppiert. Die besseren Kollegen in der 9-10. Führungskräfte in der 12-14. Ich selber bin Führungskraft.  Ob wir 2 oder 4% mehr Gehalt bekommen ist für viele gar nicht kriegsentscheidend.

Was sind die eigentlichen Problem.

1.) Viel zu wenige Mitarbeiter. Dies führt dazu, dass immer mehr Arbeiten auf weniger Köpfe verteilt werden. Mehr Urlaubstage hören sich gut an. Wenn du ein Team von 20 Mitarbeitern leitest bedeuten 2 Urlaubstage mehr  weitere 40 Fehltage.
 Was fehlt sind Fachkräfte!!!  Für einfache Tätigkeiten (Anlerntätigkeiten) bekommst du Leute ohne Ende( z.B aus dem Einzelhandel). Diese Tätigkeiten werden aber immer weniger.


2.) Stufenaufstiege lohnen sich wenig:

Beispiel junger Mitarbeiter ist in einer TG 8 Stufe 3. Dort ist der MA bereits 2 Jahre Brutto mit 3628 EUR
Wird er hochgestuft auf TG 9 Stufe 3 bekommt er 3869 EUR.  Wenn er keine Leistung zeigt kommt er 1 Jahr später in TG 8 Stufe 4 mit 3770 Brutto.
Für mehr Leistung also 100 Brutto mehr?  Später wird der Unterschied mal größer aber das akzeptieren die Jungen Mitarbeiter nicht mehr. Warum soll man sich für brutto 100 EUR mehr den A**** aufreißen, wovon dann 50 EUR netto übrig bleiben.

3.) Die Erfahrungsstufen dauern ewig. Teilweise ist man erst Mitte 40 bis man in der letzten Stufe ist.

4.) Willkürliche Höhergruppierungen durch Vorgesetzte

Mag er dich wirst du hochgestuft. Wenn nicht, dann kannst du auch eine höherwertige Tätigkeit machen und wirst nicht hochgestuft. Das ist Standard in Sparkassen

4.) Abwerbung durch Privatwirtschaft.

Ich selber bekomme in regelmäßigen Abständen Angebote. Teilweise für Jobs mit deutlich weniger Verantwortung  und 20-30% mehr Gehalt. Sparkasse hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem öffentlichen Dienst zu tun. Ich kloppe selber teilweise 12 Stunden Schichten. Einige Sparkassen haben Eigenkapitalrenditen, die deutlich über denen von Privatbanken liegen. Auch Sparkassen können marktgängige Gehälter zahlen. Sind ja auch nicht die günstigsten bei den Gebühren.


Diese Anteile kannst du gensauso auf den TVöD übertragen. Ich stimme dir hierbei auch in allen Dingen zu; außer vielleicht mit der willkürlichen Höhergruppierung. Die findet bei uns eher gar nicht statt, egal ob einen der VG mag oder nicht, ob du gut arbeitest oder nicht (ja ich weiß, Arbeitsqualiät hat nichts mit der Entgeltgruppe zu tun).

Die von befugter Stelle offiziell übertragenen Tätigkeiten sollten schon zur Stelle passen...... allerdings ist dagegen vorgehen sehr schwierig, weil man in der Regel nicht weiß, was den entsprechenden KOllegen in der Stellenbeschreibung wirklich genau übertragen wurde.
Das kann man nur bei sich selbst prüfen, ob die Eingruppierung korrekt ist (bzw. besser ausgedrückt: ob der Arbeitgeber sich nicht mit der Rechtsmeinung irrt, da man ja immer richtig eingruppiert ist - Tarifautomatik und so  ;))

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5285 am: 05.02.2025 21:31 »
So bei uns gehen nun die Informationen zum korrekten Verhalten bzgl. Arbeitskampfmaßnahmen umher.  ;D

Bade-Württemberg ist viel los momentan oder?

Und in Schleswig-Holstein wohl auch ein wenig.

Ich denke, dass es nach der zweiten Runde auch "größere" Warnstreiks gibt und nicht nur so einzelne kleine Nadelstiche.

Meint ihr, dass die Arbeitgeber in Runde 2 ein Witzangebot à la "0,8 %" vorlegen oder gar keins vorlegen?

Bin in Niedersachsen.

Viel mitbekommen habe ich nicht - nur eben die Mitteilungen für das korrekte Verhalten im Streik.

Die VKA beschwert sich auf jeden Fall schon wieder.
Die erste Runde würde nur dazu dienen, Forderungen vorzustellen und Erwartungen auszutauschen. Es sei klar, dass es nie in der ersten Runde ein Angebot gibt.
Daher wären diese Warnstreiks jetzt absolut unangemessen  :-X

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2025-02-04-vka-kritisiert-warnstreiks-im-oeffentlichen-dienst-2619

Nun ja, im Grunde ist das nicht falsch, wie ja auch in vorherigen Posts bereits dargestellt wurde.
Dass das am Ende insgesamt ein großes Schauspiel mit den 3 Verhandlungsrunden ist, ist aber natürlich klar - allerdings von beiden Seiten.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5286 am: 05.02.2025 21:32 »
und das bei 5% weniger Arbeitszeit!!! Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich bin gerade wegen der Familienzuschläge und höherer Arbeitszeit mit einem Plus zugunsten der Beamten ausgegangen.
Meine Beamtenkollegen müssen 40 h ich 12 min weniger
Dafür haben die einen freien Tag mehr.
So ungerecht geht es zu.  ::)
Und was Ausbildung angeht: Ja, das hoch dienen von A9 auf 12 dauert.
Dafür hat man nach dem Abi schon "fett" Kohle, während der andere Fett Schulden macht.
Das ist schon kompliziert das alles gegeneinander abzuwägen und zu schauen, wer hat es denn besser oder mehr Geld vom Staat bekommen oder oder....

Mal die einen mit ihren Lebensweg, mal die anderen und mir ist es Wurscht, ich beneide keinen Beamten und keinen TBler.
ja, wow, der AZV-Tag, ist bei meinen 2h/Woche nach gerade einmal 1 Monat drin, bei deinen Kollegen nach 2 Monaten.
Gibt's bei euren Verwaltungsfachangestellten keine Ausbildungsvergütung? Oder warum bekommt der Anwärter "fett Kohle" und eure Azubis nicht?

Kennst du auch diese "Spezialisten" wie Ingenieure, Naturwissenschaftler, BWLer, Mediziner, Juristen, Informatiker?
Wäre mir neu, dass das als (duales) Studium von den Kommunen finanziert wird

Naja, es gibt durchaus auch duale Studiengänge für solche Spezialisten. Für spezialisierte BWLer und Informatiker auf jeden Fall...

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5287 am: 05.02.2025 21:34 »
Dafür versorgt einen der Dienstherr ja auch fürstlich in der Pension, ohne dass ein Cent hinzugetan wird.

Selbstverständlich beteiligen sich Beamte an der Finanzierung ihrer Pension, nämlich durch Besoldungskürzungen in der Verangenheit.

Ich finde so eine Stimmungsmache gegen eine Beschäftigtengruppe durch wiederholte falsche Behauptungen bedenklich, zumal du schon mehrfach hier im Forum darauf hingewiesen wurdest.

Vor allem liegt es aber auch daran, dass bei Beamten der Dienstherr selbst für die Pension zuständig.
Natürlich könnte man es so machen, dass den Beamten ein höheres Bruttogehalt gezahlt wird und davon wird dann anteilig vom Dienstherrn der Teil für die Pensionsrückstellung einbehalten. Diesen Zwischenschritt spart man sich und zahlt direkt einen niedrigeren Lohn.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5288 am: 05.02.2025 21:37 »
Der Begriff Gewerkschaft hat im Beamtenbereich eigentlich überhaupt nichts zu suchen. Er impliziert, dass über Besoldung und Arbeitsbedingungen der Beamten tarifrechtlich verhandelt werden kann. Dies ist aber nicht der Fall.

Das setzt aber eine sehr verengte Definition der Aufgaben von Gewerkschaften voraus, genau genommen eine Verknappung auf "Tarifverhandlungen".

conny111

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5289 am: 05.02.2025 22:04 »
Muss mich mal einmischen.

Da wäre zum Beispiel, dass ein Beamter nicht nach seinen übertragenen Aufgaben besoldet wird, sondern im Eingangsamt und jahrelang auf evtl. Beförderungen warten muss. Ist mir selber schon passiert. Beförderungen erfolgen oft viele Jahre nicht, wenn keine Planstellen vorhanden sind.

Hmmm, klingt jetzt aber auch nach "Jammern".

Zitat
Oder fehlende Flexibilität. Man kann nicht einfach kündigen und den Arbeitnehmer wechseln, sondern muss einen Antrag auf Versetzung stellen, der auch abgelehnt werden kann. Meine direkte Kollegin hat fast ein Jahr gebraucht, bis sie dann endlich doch versetzt wurde. Bei manchen Beamten wird das einfach nicht gemacht. Die müssen Tauschpartner suchen etc.

Stimmt nicht. Man kann jederzeit die Urkunde zurückgeben und das Glück in der pW suchen. Mein ehemaliger Referent hat dies genau so gemacht. Nachteile wegen Rente? Ist  "Jammern!"

Zitat
Für Beamte gilt nicht die maximale Arbeitszeit von 10 Stunden am Tag.

Und? wie oft in der Verwaltung eine 16-Stunden-Schicht geschoben? Kommt wohl nicht vor.

Zitat
Dann das Mäßigungsgebot von Beamten. Nicht nur im Beruf, sondern auch in der Freizeit wird ein tadelloses Verhalten erwartet. Sie müssen also auch außerhalb ihres Dienstes ein Verhalten an den Tag legen, das der Achtung und dem Vertrauen gerecht wird, die ihr Beruf erfordert. Bei Zuwiderhandlungen können nach Disziplinarverfahren Geldbußen oder gar die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis erfolgen. Ein Angestellter wird max. vor Gericht verurteilt, einem Beamten blüht dann noch ein Disziplinarverfahren. Oder das politische Mäßigungsgebot, bei dem Beamte bei politischer Betätigung innerhalb und außerhalb des Dienstes „diejenige Mäßigung und Zurückhaltung zu wahren, die sich aus ihrer Stellung gegenüber der Allgemeinheit und aus der Rücksicht auf die Pflichten ihres Amtes ergeben“.

Ja, ich bin für die Entlassung aus dem Amt, wenn man sich politisch radikal betätigt. Persönlich kenne ich bei den Beamten auch nur einen Fall von Entlassung, der auf sexueller Belästigung männlicher Auszubildender fusste. Das führt aber auch in der pW (völlig zu Recht) zum Rauswurf.

Zitat
Beamte sind verpflichtet, ohne Vergütung über die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit hinaus Dienst zu tun, wenn zwingende dienstliche Verhältnisse dies erfordern und sich die Mehrarbeit auf Ausnahmefälle beschränkt. Generell arbeiten beim Bund Beamte (wenn sie nicht gerade Kinder unter 12 haben) 2 Stunden pro Woche mehr. Das sind mindestens 2 Wochen Arbeitszeit mehr übers Jahr gesehen.

Siehe Argumentation mit den 10h/Tag - in NRW beträgt der Unterschied übrigens 41:00 zu 39:50. Drama!

Zitat
Sie sind einfach nur neidisch und blenden alles aus.

Ne, ich glaube, da ist jemandem das Prinzip der elitären Bestenauslese schlicht zu Kopf gestiegen.

Du bist nicht "besser", ehrlich! ;)

Weder ist mir die Bestenauslese zu Kopf gestiegen, noch jammere ich. Ich habe vorher gesagt, dass das Beamtentum Vor-und Nachteile hat, worauf KlammeKassen meinte, dass ich das fehlende Streikrecht meinte. Als Antwort darauf habe ich weitere Nachteile aufgeführt, bei denen mich einige derzeit nicht betreffen, andere schon.
Deshalb existieren die Vor- und Nachteile des Berufsbeamtentums dennoch.
 
Beim Bund beträgt die Arbeitszeit der Tarifangestellten 39 Stunden, die der Beamten 41 Stunden. Das läppert sich auf rund 2 Wochen mehr Arbeit im Jahr. Aber selbst die unterschiedliche Arbeitszeit von 70 Minuten pro Woche in NRW macht im Jahr mehr als eine Woche mehr Arbeitszeit. 

conny111

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5290 am: 05.02.2025 22:11 »

Oder fehlende Flexibilität. Man kann nicht einfach kündigen und den Arbeitnehmer wechseln, sondern muss einen Antrag auf Versetzung stellen, der auch abgelehnt werden kann. Meine direkte Kollegin hat fast ein Jahr gebraucht, bis sie dann endlich doch versetzt wurde. Bei manchen Beamten wird das einfach nicht gemacht. Die müssen Tauschpartner suchen etc.


FALSCH ! Man kann kündigen, ohne Probleme jederzeit. Man muss dann nur seine Urkunde zurückgeben. Der AG zahlt dann die Rentenansprüche nach in die gesetzliche Rentenversicherung und man erhält dann halt Rente statt Pension.

Man kann um Entlassung bitten (nicht kündigen) und bekommt dann sein im Vergleich zum Angestellten niedrigeres Brutto in der Rentenversicherung nachversichert. Hat also finanzielle Nachteile. Ein Beamter kann nicht einfach entscheiden, dass er unter Beibehaltung seines Status bei einem anderen Dienstherrn arbeiten möchte, wenn das der erstere Dienstherr nicht möchte. Der Tarifbeschäftigte kann unter Einhaltung seiner Kündigungsfrist jederzeit zu einem anderen Arbeitgeber wechseln.

Anonym2000

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5291 am: 05.02.2025 22:49 »
Hallo,
ich möchte mal was on Topic schreiben. Ich bin selber in einer Sparkasse beschäftigt. Glaube die sind hier im Forum nur gering vertreten. Relativ geringer Organisationsgrad in der Gewerkschaft. Die ist in den meisten Sparkassen so. Tariftabelle sind die meisten irgendwo in der EG 8-9 eingruppiert. Die besseren Kollegen in der 9-10. Führungskräfte in der 12-14. Ich selber bin Führungskraft.  Ob wir 2 oder 4% mehr Gehalt bekommen ist für viele gar nicht kriegsentscheidend.

Was sind die eigentlichen Problem.

1.) Viel zu wenige Mitarbeiter. Dies führt dazu, dass immer mehr Arbeiten auf weniger Köpfe verteilt werden. Mehr Urlaubstage hören sich gut an. Wenn du ein Team von 20 Mitarbeitern leitest bedeuten 2 Urlaubstage mehr  weitere 40 Fehltage.
 Was fehlt sind Fachkräfte!!!  Für einfache Tätigkeiten (Anlerntätigkeiten) bekommst du Leute ohne Ende( z.B aus dem Einzelhandel). Diese Tätigkeiten werden aber immer weniger.


2.) Stufenaufstiege lohnen sich wenig:

Beispiel junger Mitarbeiter ist in einer TG 8 Stufe 3. Dort ist der MA bereits 2 Jahre Brutto mit 3628 EUR
Wird er hochgestuft auf TG 9 Stufe 3 bekommt er 3869 EUR.  Wenn er keine Leistung zeigt kommt er 1 Jahr später in TG 8 Stufe 4 mit 3770 Brutto.
Für mehr Leistung also 100 Brutto mehr?  Später wird der Unterschied mal größer aber das akzeptieren die Jungen Mitarbeiter nicht mehr. Warum soll man sich für brutto 100 EUR mehr den A**** aufreißen, wovon dann 50 EUR netto übrig bleiben.

3.) Die Erfahrungsstufen dauern ewig. Teilweise ist man erst Mitte 40 bis man in der letzten Stufe ist.

4.) Willkürliche Höhergruppierungen durch Vorgesetzte

Mag er dich wirst du hochgestuft. Wenn nicht, dann kannst du auch eine höherwertige Tätigkeit machen und wirst nicht hochgestuft. Das ist Standard in Sparkassen

4.) Abwerbung durch Privatwirtschaft.

Ich selber bekomme in regelmäßigen Abständen Angebote. Teilweise für Jobs mit deutlich weniger Verantwortung  und 20-30% mehr Gehalt. Sparkasse hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem öffentlichen Dienst zu tun. Ich kloppe selber teilweise 12 Stunden Schichten. Einige Sparkassen haben Eigenkapitalrenditen, die deutlich über denen von Privatbanken liegen. Auch Sparkassen können marktgängige Gehälter zahlen. Sind ja auch nicht die günstigsten bei den Gebühren.

5.) Immer weniger "kommunaler Auftrag"

Einige Städte sind nur noch scharf auf die Ausschüttungen und die "verdeckten Ausschüttungen". Mit versteckten Ausschüttungen meine ich die Spende für den neuen Fußballplatz, das Stadtfest etc. So wird ein kleiner Schattenhaushalt geführt.

6.)  Gehälter von Vorständen

Vorstände kassieren schnell 500.000 EUR pro Jahr. Zudem noch die Altersrückstellungen. Ein Vorstand kann also auch mal 1 Million p.a kosten. Gab mal einen Kanzlerkandidaten, der sagte "jeder Sparkassenvorstand bekommt mehr Geld als ein Bundeskanzler" Recht hatte er. Kanzler wurde er aber nicht.

Die Top Führungskräfte kommen gerade mal auf ca. 100.000 EUR p.a. Das ist dann TG 15

7.) Was wäre meine Forderung um die Attraktivität in den Sparkassen zu steigern? Ich spreche nur von Sparkassen und nicht vom sonstigen öffentlichen Dienst. Dort habe ich zu wenig Einblick. Mein Ziel wäre die Vorstandsgehälter nicht so stark weiter wachsen zu lassen und potenzielle Fach und Führungskräfte zu halten.


Für TG 1-8: Einmalzahlung z.B 500 EUR + Inflationsausgleich (2-3 % p.a.) für die nächsten beiden Jahre

TG 9 -15 : Keine Einmalzahlung sondern dauerhafte Anhebung des Tabellenentgeltes zwischen 200 EUR für EG 9A-500 EUR mtl. für EG 15) + Inflationsausgleich analog der unteren Tarifgruppen.

Vorstände: Einfrieren der Vergütung für mind. 36 Monate. Bei Neuverträgen bzw. Anschlussverträge da in der Regel 5 Jahres Verträge, Keine weitere Dotierung der Altersrückstellung.


Ich selber arbeite auch in einer Sparkasse. Für junge Arbeitnehmer sind die Einstiegsgehälter meiner Meinung nach einigermaßen angemessen. Aber ich sehe ähnlich wie du das Problem bei den Stellen E8, E9 aufwärts.
Die Steigung der Gehälter durch Erfahrungsstufen sind kaum da außer in den aller letzten Stufen und meiner Meinung nach wurden die Gehälter von der privaten Wirtschaft zu sehr abgehängt. Bei uns geht es aktuell noch mit Führungskräften, da wir eine sehr große Sparkasse sind. Allerdings merkt man in den letzten Jahren immer häufiger wie oft Führungspositionen ausgeschrieben werden. Aber auch in "niedrigeren" Positionen sind teilweise mehr Ausgänge als Eingänge zu verzeichnen. Klar wir sind als Sparkasse im öffentlichen Dienst vertreten, aber ich finde das diese Gehälter (gerade für eine Bank) einfach nicht mehr angemessen sind.
Mehr Urlaubstage sind super, aber in meinen Augen eigentlich nicht mehr notwendig. Wir brauchen nicht mehr Urlaub, wir haben schon genug Urlaubstage. Wir bräuchten mehr Geld und Flexibilität der Arbeitszeiten. Die zusätzlichen Urlaubstage die gestellt worden sind, sind ja schön und gut aber würden prinzipiell auch wieder Geld kosten.

Kleines Fazit: Meiner Meinung nach müssen die Gehälter der Sparkassen angepasst werden und mit gutem Sprung erhöht werden, da sonst zu viele Arbeitskräfte und Führungskräfte an die Privatwirtschaft verloren werden.
Wir sind zwar nicht bei Wünschdirwas, aber ich fände einen einmaligen Hieb von mindestens 10% oder mehr durchaus angemessen, dann gute Erhöhungen über die Tarifverhandlungen. Man darf nicht vergessen als Sparkasse ist man ebenso auch im Vertrieb tätig und heimst Unmengen an Geld ein und die Sparkassensonderzahlungen sind ein tolles Gimmick, retten aber nicht das "fehlende Gehalt".

KlammeKassen

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« Antwort #5292 am: 06.02.2025 07:33 »
und das bei 5% weniger Arbeitszeit!!! Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich bin gerade wegen der Familienzuschläge und höherer Arbeitszeit mit einem Plus zugunsten der Beamten ausgegangen.
Meine Beamtenkollegen müssen 40 h ich 12 min weniger
Dafür haben die einen freien Tag mehr.
So ungerecht geht es zu.  ::)
Und was Ausbildung angeht: Ja, das hoch dienen von A9 auf 12 dauert.
Dafür hat man nach dem Abi schon "fett" Kohle, während der andere Fett Schulden macht.
Das ist schon kompliziert das alles gegeneinander abzuwägen und zu schauen, wer hat es denn besser oder mehr Geld vom Staat bekommen oder oder....

Mal die einen mit ihren Lebensweg, mal die anderen und mir ist es Wurscht, ich beneide keinen Beamten und keinen TBler.
ja, wow, der AZV-Tag, ist bei meinen 2h/Woche nach gerade einmal 1 Monat drin, bei deinen Kollegen nach 2 Monaten.
Gibt's bei euren Verwaltungsfachangestellten keine Ausbildungsvergütung? Oder warum bekommt der Anwärter "fett Kohle" und eure Azubis nicht?

Kennst du auch diese "Spezialisten" wie Ingenieure, Naturwissenschaftler, BWLer, Mediziner, Juristen, Informatiker?
Wäre mir neu, dass das als (duales) Studium von den Kommunen finanziert wird

Naja, es gibt durchaus auch duale Studiengänge für solche Spezialisten. Für spezialisierte BWLer und Informatiker auf jeden Fall...

auch ist nicht die Masse  ;)

KlammeKassen

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« Antwort #5293 am: 06.02.2025 07:38 »

Ich selber arbeite auch in einer Sparkasse. Für junge Arbeitnehmer sind die Einstiegsgehälter meiner Meinung nach einigermaßen angemessen. Aber ich sehe ähnlich wie du das Problem bei den Stellen E8, E9 aufwärts.
Die Steigung der Gehälter durch Erfahrungsstufen sind kaum da außer in den aller letzten Stufen und meiner Meinung nach wurden die Gehälter von der privaten Wirtschaft zu sehr abgehängt. Bei uns geht es aktuell noch mit Führungskräften, da wir eine sehr große Sparkasse sind. Allerdings merkt man in den letzten Jahren immer häufiger wie oft Führungspositionen ausgeschrieben werden. Aber auch in "niedrigeren" Positionen sind teilweise mehr Ausgänge als Eingänge zu verzeichnen. Klar wir sind als Sparkasse im öffentlichen Dienst vertreten, aber ich finde das diese Gehälter (gerade für eine Bank) einfach nicht mehr angemessen sind.
Mehr Urlaubstage sind super, aber in meinen Augen eigentlich nicht mehr notwendig. Wir brauchen nicht mehr Urlaub, wir haben schon genug Urlaubstage. Wir bräuchten mehr Geld und Flexibilität der Arbeitszeiten. Die zusätzlichen Urlaubstage die gestellt worden sind, sind ja schön und gut aber würden prinzipiell auch wieder Geld kosten.

Kleines Fazit: Meiner Meinung nach müssen die Gehälter der Sparkassen angepasst werden und mit gutem Sprung erhöht werden, da sonst zu viele Arbeitskräfte und Führungskräfte an die Privatwirtschaft verloren werden.
Wir sind zwar nicht bei Wünschdirwas, aber ich fände einen einmaligen Hieb von mindestens 10% oder mehr durchaus angemessen, dann gute Erhöhungen über die Tarifverhandlungen. Man darf nicht vergessen als Sparkasse ist man ebenso auch im Vertrieb tätig und heimst Unmengen an Geld ein und die Sparkassensonderzahlungen sind ein tolles Gimmick, retten aber nicht das "fehlende Gehalt".

Verständlich im Vergleich zu anderen Banken.
Wie sind denn die "Normalen" Kundenberater eigentlich eingruppiert im TVöD-S?

NelsonMuntz

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« Antwort #5294 am: 06.02.2025 07:47 »
Weder ist mir die Bestenauslese zu Kopf gestiegen, noch jammere ich. Ich habe vorher gesagt, dass das Beamtentum Vor-und Nachteile hat, worauf KlammeKassen meinte, dass ich das fehlende Streikrecht meinte. Als Antwort darauf habe ich weitere Nachteile aufgeführt, bei denen mich einige derzeit nicht betreffen, andere schon.
Deshalb existieren die Vor- und Nachteile des Berufsbeamtentums dennoch.
 
Beim Bund beträgt die Arbeitszeit der Tarifangestellten 39 Stunden, die der Beamten 41 Stunden. Das läppert sich auf rund 2 Wochen mehr Arbeit im Jahr. Aber selbst die unterschiedliche Arbeitszeit von 70 Minuten pro Woche in NRW macht im Jahr mehr als eine Woche mehr Arbeitszeit.

Na, da ist bezüglich der AZ und auch der Phase mit den 20% KV-Beitrag schon auch ein Ausdruck empfundener Ungerechtigkeit erkennbar. ;) Das ist ja -genau wie bei KlammeKassen- auch gar nicht schlimm, denn zwischen Beamten und TB bestehen eben doch an vielen Stellen Unterschiede, die eben in unterschiedlichen Situationen auch in unterschiedliche Richtungen Übervorteilungen generieren. Nun kann man also darüber debattieren, ob das grundsätzlich so sein sollte, aber dann muss man die Nachteile an den verschiedenen Punkten auch gegenseitig anerkennen.

Schwierig empfinde ich die diversen Überlegungen im Bereich der verfassungsrechtlich gebotenen Alimentation, die im Bereich nebenan zu "Forderungen" führen, die Grundbesoldung um 30% oder mehr anzuheben. Hier wirst Du mir sicher zustimmen, dass dies zu einer völligen Entkopplung der Einkommen zu Gunsten der Beamtenschaft führen würde.

Grundsätzlich sollten wir leben und leben lassen - aus einer übergeordneten Perspektive kann man dann ventilieren, wie man die Systeme so gestaltet, dass sich der öD als ein attraktiver AG für Beamte und TB gestaltet - aber das funktioniert eben nur ohne gegenseitigen Neid. Vielleicht lässt man diesen aber auch ganz bewusst entstehen? Wer weiss das schon?