Wird hier schon vorgearbeitet für das Sonderopfer für Beamte?
Zitat:"Eine Knallhart-Ansage! Und Klingbeil legte nach: Die Lasten der Reformen könne man nicht „auf einige Wenige abwälzen“. Es müsse „fair und solidarisch“ sein. „Alle müssen ihren Beitrag leisten, ich wiederhole: alle“, so Klingbeil eindringlich."
https://www.bild.de/politik/inland/berlin-lars-klingbeil-schwoert-deutsche-auf-harte-reformen-ein-68d255656199625f8c0fa21d
Nein, hier wird vorbearbeitet für das "Sonderopfer" für alle Bürger, und im Speziellen für alle an den Sozialversicherungen hängenden Menschen. Die -man muss es so sagen- jahrzehntelange Bräsigkeit der Politik wird in Kürze zu schmerzhaften Reformen führen müssen. Und angesichts der Dimensionen muss man konstatieren: Selbst wenn man alle Beamte ins unbezahlte Ehrenamt verschiebt, würde man um diese Reformen nicht herumkommen.
Richtig ist hingegen, dass es politisch schwierig ist, im Umfeld solcher Zumutungen eine (hier ja häufig so formulierte) 30%ige Erhöhung der Grundbesoldungen und Pensionen zu "verkaufen".
Da ihr diese politische Ebene hier aber nicht diskutieren wollt, belasse ich es bei diesem einem Einwurf.
Klingbeil richtet sich hier an alle, die in diesem Land irgendwie ihre Brötchen erwirtschaften müssen. Am Ende werden die meisten eben davon ein paar weniger in der Tüte haben.
Man kann das Thema, wie zu einer amtsangemessenen Alimentation im Rahmen der heutigen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse zurückkehren kann oder ob man das ggf. auch nicht könnte, diskutieren, Nelson, und zwar durchaus auch hier im Forum und wird es alsbald ggf. auch zu diskutieren haben, und zwar je nachdem, wie die angekündigten Pilotentscheidungen des Bundesverfassungsgerichts ausfallen, also insbesondere, in welcher Form und mit welchen Konsequenzen sie gefällt werden. Ich meine aber weiterhin, dass das heute besser hier nicht in diesem Teil des Forums zu diskutieren wäre, weil wir uns hier so in praktisch jeglicher Hinsicht in Spekulationen verlieren würden, die in der Vergangenheit regelmäßig eher zu einem Aufschaukeln der Meinungen ohne festen Grund geführt haben, was mehrere Ursachen hat:
1. Es ist bislang wie gesagt nicht klar, was das Bundesverfassungsgericht in den angekündigten Pilotentscheidungen
konkret mitteilen wird.
2. Auch der
Herbst der Entscheidungen ist bislang regierungsseitig noch nicht soweit konkretisiert worden, als dass nicht unklar wäre, ob und welche Einschnitte wo politisch geplant sind und was daraus insgesamt folgte.
3. Wir haben hier zum Glück allesamt unterschiedliche politische Einstellungen und Prioritäten, die zu unterschiedlichen Wertevorstellungen führen, die wiederum im schriftlichen Rahmen deutlich schwieriger als im Gespräch am gemeinsamen Tisch geführt werden können.
Entsprechend haben jene Diskussionen in der Vergangenheit recht regelmäßig eher zu Verdruss bei Diskutanten - nicht selten mit den entsprechenden Hochschaukeleien, die den sozialen Medien inhärent sind - und so auch bei manchem (stillen Mit-)Lesern geführt. Das hielte ich auch jetzt wieder für eher wahrscheinlich.
Deshalb plädiere ich dafür, hier sich nun - was auch in letzter Zeit geschehen ist und nach meinem Empfinden zu einer deutlichen Versachlichung geführt hat - zunächst einmal die rechtliche Ebene in den Blick zu nehmen, was von meiner Seite auch mit dem Ziel erfolgt, dem einen oder anderen Leser wiederkehrend alsbaldige Lesehilfen an die Hand zu geben, die ggf. notwendig sein könnten, um das zu durchdringen, was uns das Bundesverfassungsgericht denn dann wohl im Verlauf der nächsten Zeit mitteilen sollte.
Danach werden wir zu den gerade genannten zweiten und dritten Punkten sicherlich noch immer nicht sehr viel weiter als jetzt sein, was insbesondere hinsichtlich des dritten Punkts unvermeidlich und auch gut so ist. Allerdings werden wir dann zum ersten Punkt mit einiger Wahrscheinlichkeit - zumindest in einigen Teilbereichen - klarer sehen (können). Auch ist zu vermuten, dass dann eine Diskussion in den Medien beginnen wird, die ggf. auch hier im Forum zu Diskussionsbedarf führen könnte oder sollte. Je stärker bis dahin der sachliche Diskurs für Klarheit gesorgt haben wird, desto klarer kann man dann die politischen und medialen Ausführungen betrachten, denke ich.
Und genau das halte ich politisch für dringend geboten, weil - wie wir alle wissen - kaum damit zu rechnen sein dürfte, dass nun nach der Veröffentlichung der anstehenden Pilotentscheidungen die gesamte politische Klasse mit einem Male ihr gemeinsames Damaskuserlebnis erfahren werden und mit einem Male in jedes ihr entgegengestreckte Mikrofon hauchzart "amtsangemessene Alimentation" seufzen wird, und zwar mit einem so betörenden Augenaufschlag, dass die Gesamtheit der Bevölkerung beglückt und voll ahnender Zuversicht in Stadt und Land, auf Straße, Strand und in Strudelbäckerei wird jubelnd ausrufen, dass ihr ein Wunder beglückender Erfahrung widerfahren sei, dass nämlich alsbald die allumfassend geliebte Beamtenschaft nun von Grund auf angemessen alimentiert werden solle, Hosanna und unbefleckte Kontoempfängnis im Namen des dreifaltigen Dienstherrn!
Ergo: Kommt Zeit, kommt Rat. Es wird in geraumer Zeit noch genügend Gelegenheit geben, sich hier wieder gegenseitig die Köppe einzuschlagen, schätze ich.