Eigene Reinigungskräfte? Gibt es sowas überhaupt noch? Ich denke mal, dass 95% der Kommunen/Gemeinden Reinigungskräfte ausgesourced haben. Alles andere ist Geldverschwendung der öffentlichen Hand.
Bei uns auch und aller 2 Jahre wird der Vertrag gekündigt und wird der dann die zum Zeitpunkt wieder (spott-)preisgünstige Reinisungsfirma unter Vertrag genommen. Mal hatten wir nur Männer (mit Bewährungsauflagen), mal junge ausländische Frauen, die kein einziges Wort Deutsch sprachen ... Ja, man fühlt sich schlecht dabei als Angestellter. Mehr als privat danken kann man nicht.
Da kannst du dich bei Verdi bedanken und den Leuten,.die Sockelbeträge gut finden
Es stimmt, dass die Gehälter im TVöD bis Entgeltgruppe 4 höher ausfallen, als die Gehälter für vergleichbare Tätigkeiten, die private Unternehmen zahlen, und dass dadurch die Verwaltungen diese einfachen Tätigkeiten, wie zum Beispiel Reinigungsarbeiten, inzwischen größtenteils an Fremdfirmen vergeben.
Meiner Meinung nach sollten die öffentlichen Arbeitgeber diese Tätigkeiten jedoch weiterhin durch eigenes Personal durchführen lassen, um dem Lohn-Dumping und der Ausbeuterei privater Arbeitgeber im Niedriglohnsektor entgegenzuwirken!
Auch in anderen Bereichen, zum Beispiel bei der Beschäftigung von Menschen mit Handicap, unterliegen die öffentlichen Arbeitgeber einer besonders hohen sozialen Verantwortung und Verpflichtung, und dies sollte meiner Meinung auch für die Stellenbesetzung von einfachsten Tätigkeiten gelten.
Hinzu kommt, dass die anderen Mitarbeiter der Verwaltungen dann endlich wieder in vernünftig gereinigten Büros arbeiten und saubere Toiletten und Teeküchen nutzen könnten.
Bis Ende 2007 hat unsere Stadtverwaltung noch eigenes Reinigungspersonal beschäftigt. Die Damen haben einen hervorragenden Job gemacht, sich gegenseitig im Urlaub oder bei Krankheit zuverlässig vertreten und waren stolz darauf, wenn „ihr Revier“ sauber und gepflegt war! Die Kolleginnen waren bei sämtlichen Betriebsfeiern dabei, dadurch bei allen bekannt und wurden aufgrund ihrer guten Arbeitsleistung von allen geschätzt. Nachdem die Damen mehr oder weniger gemeinsam in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden waren, wurde die Gebäudereinigung an Fremdfirmen vergeben. Inzwischen wird alle 2 Jahre neu ausgeschrieben und selbstverständlich erhält immer der billigste Bieter den Zuschlag. Diese günstigen Angebote basieren ausschließlich auf Ausbeutung des Personals. Die Mitarbeiter werden schlecht bezahlt und haben extrem eng getaktete zeitliche Vorgaben. Eine vernünftige Reinigung der Büroräume und vor allem der Toiletten ist ihnen dadurch gar nicht möglich. Und leider scheint es den allermeisten auch nicht mal ansatzweise wichtig zu sein, ob sie ihren Job gut erledigen. Selbst Diebstahl ist schon mehrmals zu beklagen gewesen…