Die Herausforderung besteht darin, dass das Problem in Teilen Deutschlands mit den aktuellen Strukturen schon gar nicht mehr lösbar ist. Ich habe in unserer NRW-Großstadt nun schon zahlreiche Klassen von Haupt- und Gesamtschulen mit 100 Prozent Migrationsanteil kennengelernt, in denen die Verkehrssprache der Schüler arabisch oder türkisch ist und die Deutschkenntnisse von rudimentär bis angemessen variieren. Wie soll ein Lehrer denn da Inhalte transportierten, die für ganz andere Prämissen ausgelegt sind? Es wird nur noch Elend verwaltet, die Lehrkräfte werden krank und bleiben weg und die Schüler werden in die sichere Arbeitslosigkeit, trotz allgemeinen Fachkräftemangels, entlassen. Da wird ein radikaler Systemwechsel benötigt, denn für solche Klassen ist eigentlich eine Lehrkraft notwendig, die kulturell und sprachlich auf die Schüler eingehen kann und als Autoritätsperson wahrgenommen wird. Statt Rechtschreibung und Bruchrechnen, was am Ende eh niemand beherrschen wird, müsste bereits in Schulzeiten gezielt auf simple Produktionsberufe vorbereitet werden - warum keine Klassenpatenschaften mit Amazon oder anderen Unternehmen, die Bedarf an ungelernten Personal haben? Das ermöglicht den Menschen zumindest ein souveränes Leben und hat wahrscheinlich immer noch einen größeren Integrationseffekt, als nach ein paar frustrierenden Schuljahren ins SGB II-System entlassen zu werden.