vom IW-Institut:
"Die IW-Forscher führen diesen käuferfreundlichen Ansatz auf eine positivere Haltung zu Eigentum zurück. „Wohneigentum spielt nicht nur für die individuelle Vermögensbildung eine wichtige Rolle, sondern trägt dazu bei, Altersarmut zu vermeiden und die Akzeptanz der sozialen Marktwirtschaft zu stärken,“ heißt es in der Studie.
Ein Blick ins europäische Ausland zeigt, welche Stellschrauben zu drehen sind, um die Hürden beim Immobilienkauf zu senken. Die Immobilienpreise können Staaten zwar nicht ohne herbe Eingriffe ins Marktgeschehen beeinflussen – wohl aber die Kaufnebenkosten. Wer die nicht aufbringen kann, bekommt nur schwer einen Immobilienkredit.
Die Kaufnebenkosten sind ein großer Kostentreiber. In Deutschland belastet Käufer vor allem die Grunderwerbsteuer. Je nach Bundesland fällt sie unterschiedlich hoch aus: Während Käufer in Bayern und Sachsen mit 3,5 Prozent relativ günstig wegkommen, schlägt der Posten zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg mit 6,5 Prozent zu Buche. Bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro wären das 26.000 Euro, die an den Fiskus gehen.
"Selbstnutzer werden beim Hauskauf bevorzugt
Anders zum Beispiel in Skandinavien und den Niederlanden. Dort zahlen Käufer bloß 0,7 bis 1,5 Prozent für den Grunderwerb. In Frankreich ähnelt die Grunderwerbsteuer (5,1 Prozent) zwar dem deutschen Bundesdurchschnitt, und in Belgien liegt sie mit zehn Prozent deutlich über dem hiesigen Niveau.
Aber: Diese Sätze gelten nicht für Otto-Normal-Käufer. Viele Staaten bevorzugen Erstkäufer und haben Steuerfreibeiträge eingeführt, um die Barrieren zu senken. Belgien zum Beispiel staffelt die Höhe der Transaktionskosten nach einem Stufentarif. Günstigere Immobilien (in Großstädten bis 230.000 Euro) werden dabei begünstigt. Solch ein Stufenmodell wäre aus Sicht des IW-Instituts auch eine Alternative für Deutschland."