Unser Schulsystem ist allgemein problematisch. Mal vorn weg, das ausländische Kind kann selbst nichts dafür. Es scheitert alles am mangelnden Konzept für etwaige Umsetzungen und dies Konzepte sollten von Lehrern entwickelt werden und nicht von Menschen, welche noch nie in der Praxis waren.
Ich hab mich mit einer Bekannten unterhalten, welche eine dritte Klasse (wohlgemerkt auf dem Dorf) unterrichtet. Sie hat derzeit 23 Schüler, von welchen 6 Stück gar kein Deutsch sprechen. Diese Kinder brauchen extrem viel Aufmerksamkeit wodurch der Rest der Klasse natürlich auch auf der Strecke bleibt. Dazu kommt natürlich noch der allgemeine Lehrermangel was es nicht leichter macht. Die ausländischen Kinder werden irgendwie durchgeschleppt, da auch von zu Hause kaum Unterstützung kommen kann. Da dort auch kaum einer Deutsch oder Englisch spricht. Dieses Sprachhindernis verursacht auch dass die Kinder ausgeschlossen werden, da Sie Elternbriefe über außerschulische Events gar nicht mit bekommen. Trotz das man weiß, dass das Bildungsniveau aufgrund solcher Konstellationen sinkt, werden die Anforderungen an die Kinder laut Lehrplan immer Höher. Beispiele 1x1 gegen Ende der dritten Klasse. In der Dritten kommt dann ein neuer Lehrer der davon ausgeht, dass das 1x1 sitzt. Dann wird einfach weitergemacht im Lehrplan ohne Bildungsstände abzurufen. Präsentationen in der dritten Klasse mit selbst im Internet recherchierten Inhalten halten.
Ich bin selbst keine Lehrer, aber ich denke wenn man mal die Basis fragen würde, wären schon Ansätze da, wie man Probleme lösen kann. Grundsätzlich ist es nicht möglich, dass man ein Kind das der deutschen Sprache nicht mächtig ist, in eine Regelklasse steckt. Hier muss erst eine Sprachgrundlage geschaffen werden. Ansonsten bleiben alle Kinder auf der Strecke. Über Brennpunktschulen will ich gar nicht reden.
Ich bin froh das unser Land ein sehr solidarisches Land ist. Aber derzeit kommt weder das Sozial noch das Bildungssystem mit der momentanen Situation klar. Wenn man damit klarkommen möchte muss man entsprechende Ressourcen bereit stellen. Aber da stellt man in Berlin lieber noch 20 Sonderbeauftragte ein und erweitert das Kanzleramt im Milliardenbereich.
Zurück zu unseren Tarifverhandlungen. Ich habe wenig Hoffnung, dass das was wird. Lass mich aber gern überraschen. Letztendlich müsste der TVÖD wirklich reformiert werden. Wenn man sich anschaut was derzeit bei den Beamten geht bzgl. Lohnabstandgebot zum Bürgergeld und den Kinderzuschlägen.