Ich finde, die Tabelle des TVöD muss neu strukturiert werden. Nur 6 Erfahrungsstufen finde ich zu wenig und die Stufenlaufzeit in Stufe 5 ist zu lang. 4 Jahre sind gerade noch verschmerzbar.
Meiner Meinung nach sollte die Zahl der Stufen von 6 auf 12 oder 14 erhöht werden. Die Entgeltabstände zwischen den Stufen müssen meines Erachtens nicht unbedingt 300 Euro und mehr betragen (vgl. ab E 9b), 200 Euro würden genügen. Dieses "Minder" würde durch die zusätzlichen Stufen, die dadurch garantierte längere automatische Entgelterhöhung auf dem Lohnzettel im Laufe des Berufslebens und durch die z.T. kürzeren Stufenlaufzeiten (höchstens 4 Jahre) kompensiert.
Zudem sollte bei Höhergruppierungen die in der alten Entgeltgruppe und -stufe bereits zurückgelegte Stufenlaufzeit angerechnet werden. Dann ist nämlich egal, zu welchem Zeitpunkt eine Höhergruppierung erfolgt und man muss nicht länger bis zum nächsten Stufenaufstieg warten als in der alten Engeltgruppe.
Warum ich mir wünsche, die Stufen und die Laufzeiten, wie oben beschrieben, zu ändern?
Es ist doch so: Sagen wir, ein Ingenieur hat sein Studium beendet und ist im Zeitpunkt der Einstellung 23 Jahre alt. Kommt heute durchaus vor.
Er wird in die Entgeltgruppe 11 eingruppiert. Nach meiner Erfahrung (bin selbst im öffentlichen Dienst beschäftigt, aber kein Ingenieur

) ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Ingenieur im Laufe seines Berufslebens höhergruppiert wird, ziemlich gering; nach oben gibt es nicht viele Stellen.
Er wird also voraussichtlich immer in der Entgeltgruppe 11 bleiben. Das bedeutet, dass er bei jetziger Tabellenstruktur nach 15 Jahren die Stufe 6 und damit sein Endgehalt erreicht. Dann ist er gerade einmal 38 Jahre alt und hat noch rund zwei Drittel seines Berufslebens vor sich. Von mehr als von (in der Regel bescheidenen) Tariferhöhungen wird er nicht mehr profitieren. Spätestens jetzt verliert der Ingenieur die Motivation an der Arbeit bzw. an seinem Arbeitgeber, weil für ihn dort nichts mehr "zu holen" ist. Er hat keine Perspektiven mehr. Das wissen auch viele Berufsanfänger und entscheiden sich daher (und aus weiteren Gründen) für die Privatwirtschaft. Dort sind die Perspektiven häufig besser.
Durch eine Erweiterung der Entgelttabelle um mehr Erfahrungsstufen wird auch die Zeit der Gehaltserhöhungen durch regelmäßige Stufenaufstiege erweitert, z.B. bis zum 50. Lebensjahr oder etwas länger. Das dürfte die Motivation des Ingenieurs zumindest ein wenig erhöhen. Bis zur Rente ist es dann nicht mehr so weit hin.
Das Gesagte gilt freilich auch für alle anderen Berufsgruppen.